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Wissenschaft
Berlin – In Westeuropa sinkt die Geburtenrate. Gleichzeitig steigt sie in den weniger entwickelten Ländern. Während in Deutschland jedes Kind die bestmögliche chirurgische Versorgung bei Erkrankungen und Verletzungen erhält, können Kinder in ärmeren Ländern schon heute oft keine angemessene ärztliche Betreuung durch einen Kinderchirurgen erwarten, da es meist keine Fachärzte gibt. Deshalb fordert die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) gemeinsam mit der weltweiten Vereinigung von Kinderchirurgen (WOFAPS) den Aufbau von Strukturen zur Verbesserung der kinderchirurgischen Versorgung weltweit.
Wie Ärzte und Politiker auf die demografischen Veränderungen reagieren müssen, damit alle Kinder rund um den Globus dauerhaft Zugang zu fachgerechter ärztlicher Versorgung erhalten, diskutieren internationale Experten auf einer Pressekonferenz anlässlich des 4. Weltkongresses der WOFAPS am 16. Oktober 2013 in Berlin.
Im Jahr 2050 leben laut UN-Berechnungen 9,6 Milliarden Menschen auf der Erde. Das Wachstum findet fast ausschließlich in Entwicklungsländern statt. Schon jetzt sind rund 45 Prozent der Gesamtbevölkerung Afrikas Kinder unter 15 Jahren. In Europa dagegen stagniert die Bevölkerungsrate und der Anteil an Kindern, der derzeit 15 Prozent beträgt, geht weiter zurück. In wohlhabenden Ländern wie Deutschland besteht die Herausforderung darin, trotz sinkender Kinderzahlen den hohen Qualitätsstandard in der Kinderchirurgie – beispielsweise durch Zentrenbildung – halten zu können. In Ländern wie Afrika, China oder Indien stellt sich hingegen die Frage, wie Heranwachsende überhaupt kinderchirurgisch behandelt werden können. „Kinderchirurgen der wohlhabenden Industrienationen sind daher aus ethischen Gründen gefordert, zu einer adäquaten chirurgischen Versorgung von Kindern in ärmeren Ländern beizutragen“, fordert Professor Dr. med. Jörg Fuchs, Vorstandsmitglied der DGKCH und Gastgeber des diesjährigen WOFAPS-Kongresses. Denn jedes Kind habe das Recht auf Teilhabe am Leben.
Die World Federation of Associations of Pediatric Surgeons (WOFAPS) setzt sich deshalb für die Ausbildung von Kinderchirurgen in der Dritten Welt ein. Ermöglicht werden soll dies durch einen Fonds, der Medizinern aus benachteiligten Ländern die Teilnahme an Austauschprogrammen ermöglicht. Ebenso ist Ziel, dass das Fach Kinderchirurgie an vielen Universitäten in Entwicklungsländern eingerichtet wird. „Diese Lehrstühle sollten von den Industrieländern mit Experten unterstützt werden“, meint Professor Fuchs, der Ärztlicher Direktor der Kinderchirurgischen Klinik der Universität Tübingen ist. Ein weiteres Anliegen der Experten ist die Weiterbildung von Kinderchirurgen zum Einsatz in Katastrophengebieten. Erfahrungen in Tahiti und anderen Regionen haben gezeigt, dass hierfür ausgebildete Kinderchirurgen fehlten. DGKCH und WOFAPS fordern deshalb, an europäischen Universitäten das Fach Katastrophen- und Entwicklungsmedizin einzuführen, um so im Bedarfsfall weltweit eine qualitativ gute Versorgung schwer verletzter Kinder bieten zu können.
Thema auf der internationalen Pressekonferenz der DGKCH am 16. Oktober 2013 von 13.00 bis 14.00 Uhr in Berlin ist außerdem, wie den demografischen Veränderungen hierzulande aus kinderchirurgischer Sicht zu begegnen ist.
Weitere Informationen:
Kyota Declaration of Pediatric Surgery: http://www.wofaps.org/content/kyoto-declaration-pediatric-surgery
http://www.wofaps2013.com
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Die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie:
Gegründet im Jahr 1963 schafft die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) bis heute Grundlagen für eine bestmögliche kinderchirurgische Versorgung in Deutschland. Dazu gehören Neugeborenenchirurgie, allgemeine Kinderchirurgie und Kindertraumatologie ebenso wie Kinderurologie. Die DGKCH vertritt das Fach in allen wissenschaftlichen, fachlichen und beruflichen Belangen. Derzeit praktizieren hierzulande Fachärzte für Kinderchirurgie in mehr als 80 kinderchirurgischen Kliniken und Abteilungen sowie als Niedergelassene. Kinderchirurgie gehört in die Hände von Kinderchirurgen. Denn ihre Patienten sind keine kleinen Erwachsenen.
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Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH)
anlässlich des 4. Weltkongresses der Kinderchirurgen/4th World Congress of the World Federation of Associations of Pediatric Surgeons (WOFAPS)
Termin: Mittwoch, 16. Oktober 2013 von 13.00 bis 14.00 Uhr
Ort: bcc Berliner Congress Center, Raum C 04
Anschrift: Alexanderstraße 11, 10178 Berlin
Vorläufiges Programm:
Partaking in life – the WOFAPS improves access and quality of pediatric surgical care worldwide/Weltweit Teilhaben am Leben durch moderne Kinderchirurgie: Wofür die WOFAPS-Foundation steht
Professor Dr. Richard Azizkhan
President WOFAPS, Cincinnati, USA
Demographic change: Consequences and challenges for future pediatric surgery/ Immer weniger Kinder in den reichen Ländern, immer mehr in den armen: Wie wirkt der demografische Wandel auf die Kinderchirurgie von morgen?
Professor Jörg Fuchs
Congress Chairman, Tübingen, Germany
The role of the pediatric surgeon in trauma and injury prevention/
Vorbeugen und behandeln: Die Rolle der Kinderchirurgie bei Verletzungen
Professor Dr. Michael Höllwarth, Graz
Pediatric surgery in Africa – Help and hope where it is needed/Kinderchirurgie in Südafrika – Hoffnung und Hilfe für Bedürftige
Professor Dr. Alastair Millar, Cape Town, South Africa
Treatment of Paediatric burns: Current status and challenges/Verbrennungen bei Kindern: “State of the Art” und wo die Schwierigkeiten bei der Behandlung liegen
Professor Dr. Heinz Rode, Cape Town, South Africa
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Kontakt für Journalisten:
Pressestelle Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH)
Dr. Adelheid Liebendörfer und Corinna Spirgat, M.A.
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931-573
Fax: 0711 8931-167
liebendoerfer@medizinkommunikation.org
spirgat@medizinkommunikation.org
http://www.dgkch.de
http://www.wofaps2013.com
Criteria of this press release:
Journalists
Medicine
transregional, national
Transfer of Science or Research
German
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