idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/18/2013 18:23

Heidelberger Astronomen entwickeln Software für den Satelliten Gaia

Marietta Fuhrmann-Koch Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Heidelberger Wissenschaftler haben eine hochkomplexe Software für den Astrometrie-Satelliten Gaia entwickelt. Sie wurde für den wissenschaftlichen Betrieb von Gaia konzipiert und soll fünf Jahre lang täglich die korrekte Funktion aller Systeme an Bord und die Qualität der wissenschaftlichen Rohdaten detailliert überwachen. Für die Entwicklung verantwortlich zeichnen Experten des Astronomischen Rechen-Instituts am Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg.

    Pressemitteilung
    Heidelberg, 18. Oktober 2013

    Heidelberger Astronomen entwickeln Software für den Satelliten Gaia
    „First Look“: Überwacht wird die korrekte Funktion aller Systeme an Bord

    Heidelberger Wissenschaftler haben eine hochkomplexe Software für den Astrometrie-Satelliten Gaia entwickelt. Sie wurde für den wissenschaftlichen Betrieb von Gaia konzipiert und soll fünf Jahre lang täglich die korrekte Funktion aller Systeme an Bord und die Qualität der wissenschaftlichen Rohdaten detailliert überwachen. Für die Entwicklung verantwortlich zeichnen Experten des Astronomischen Rechen-Instituts am Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg. Der Satellit wird voraussichtlich in der zweiten November-Hälfte vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana mit einer Trägerrakete ins All gebracht und soll dann aus einer Entfernung von 1,5 Millionen Kilometern von der Erde Sterne unserer Milchstraße mit hoher Präzision vermessen.

    „Von den Daten, die Gaia zur Erde funken wird, erhoffen Astronomen unter anderem Erkenntnisse über die Entstehung und Entwicklung unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße“, sagt Prof. Dr. Eva Grebel. Die Wissenschaftlerin ist Direktorin am Astronomischen Rechen-Institut (ARI) und Sprecherin des an der Universität Heidelberg angesiedelten Sonderforschungsbereichs „Das Milchstraßensystem“, der sich mit der Milchstraße und ihrer kosmischen Nachbarschaft beschäftigt. „Gaia wird in der Lage sein, die Positionen von einer Milliarde Sternen mit einer Genauigkeit zu bestimmen, die dem Durchmesser einer Münze auf dem Mond entspricht – von der Erde aus gesehen“, erläutert Dr. Ulrich Bastian, der am ARI eine europaweite Arbeitsgruppe von Gaia-Wissenschaftlern und Software-Ingenieuren leitet. Nach Angaben der Wissenschaftler ist der Satellit Gaia der Europäischen Weltraumorganisation ESA nach insgesamt 19 Jahren Vorarbeit und acht Jahren Bauzeit startbereit.

    Die in Heidelberg entwickelte Software, die den sogenannten „First Look“ übernimmt, umfasst rund 350.000 Programmzeilen in der Computersprache Java. Zum größten Teil wurden sie von der Gaia-Gruppe am Astronomischen Rechen-Institut geschrieben. Fünf Jahre lang wird die Software Tag für Tag einen 2.000-seitigen Bericht über den Zustand der Systeme an Bord und die technische Integrität und wissenschaftliche Qualität der Daten erstellen. „Natürlich ist kein Mensch in der Lage, täglich eine 2.000 Seiten starke Dokumentation zu lesen und zu verarbeiten“, sagt Dr. Michael Biermann, der Leiter des Heidelberger First-Look-Teams ist. „Statt dessen sucht unsere Software in den Zahlen, Tabellen und Diagrammen des Berichts nach Abweichungen und markiert diese. So kann der jeweils diensthabende First-Look-Wissenschaftler sehr rasch und gezielt nach Zusammenhängen mit anderen Daten und nach möglichen Ursachen von Problemen forschen und Abhilfen vorschlagen“, erklärt Dr. Biermann. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass wertvolle wissenschaftliche Messungen verloren gehen oder sich die Messgenauigkeit verschlechtert.

    Informationen im Internet:
    „Gaia“ am Astronomischen Rechen-Institut:
    http://wwwstaff.ari.uni-heidelberg.de/gaia
    Blog zu den Gaia-Startvorbereitungen:
    http://blogs.esa.int/gaia

    Kontakt:

    Dr. Ulrich Bastian
    Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH)
    Astronomisches Rechen-Institut
    Telefon (06221) 54-1852
    bastian@ari.uni-heidelberg.de

    Dr. Guido Thimm
    Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH)
    Telefon (06221) 54-1805
    thimm@ari.uni-heidelberg.de

    Kommunikation und Marketing
    Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Physics / astronomy
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).