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Öffentlicher Rumänientag am 23. Oktober an der Friedrich-Schiller-Universität Jena / Rumänist der Universität Jena wird mit hohem rumänischen Orden ausgezeichnet
Man stelle sich vor, die Bundesregierung würde versuchen, in die Rechte des Bundesverfassungsgerichts einzugreifen, weil dem Bundeskanzler ein Urteil nicht gefallen hat. Gibt’s nicht? Gibt es doch, nur nicht in Deutschland, sondern in Rumänien. In der Donau-Republik haben sich die politischen Verhältnisse seit Mai 2012 mit der Einsetzung des neuen Premierministers Victor Ponta erheblich verändert. Premier und Präsident Traian Băsescu sind sich Spinnefeind, versuchen sich gegenseitig abzusetzen und beanspruchen u. a. das alleinige Repräsentationsrecht für ihr Land. Und statt der erhofften Reformen, die der EU-Beitritt erwarten ließ und forderte, scheinen eher Rück- als Fortschritte die Zukunft des Landes zu bestimmen. Korruption und Willkür gehören noch immer zum Alltag.
„Es gibt erhebliche Streitigkeiten zwischen Jurisdiktion, Exekutive und Legislative“, formuliert es Prof. Dr. Wolfgang Dahmen etwas vorsichtiger. Der Rumänisch-Professor von der Friedrich-Schiller-Universität will die Lage in Rumänien intensiv ergründen. Dazu veranstaltet er am 23. Oktober einen öffentlichen Rumänientag an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Unter dem Titel „Rumänien nach dem Regierungswechsel“ werden deutsche und rumänische Experten die aktuelle Lage im Donau-Reich – 1,5 Jahre nach dem Amtsantritt des neuen Ministerpräsidenten – aus vielfältigen Blickwinkeln analysieren. Veranstaltet wird die Tagung, zu der die interessierte Öffentlichkeit von 9-19 Uhr in die Rosensäle (Fürstengraben 27) eingeladen ist, von den Romanisten der Universität Jena gemeinsam mit der Südosteuropa-Gesellschaft, dem Imre-Kertész-Kolleg und dem Graduiertenkolleg „Kulturelle Orientierungen und gesellschaftliche Ordnungsstrukturen in Südosteuropa" der Jenaer Universität.
Auch der rumänische Botschafter Dr. Lazăr Comănescu wird an dieser Tagung teilnehmen. Er wird nicht nur Informationen aus erster Hand und rumänische Positionen vorstellen. Der Botschafter wird ebenfalls nach Jena kommen, um Prof. Dahmen zu ehren. Der Jenaer Professor für Rumänische Philologie wird für seine Verdienste um die rumänische Kultur mit dem zweithöchsten Orden des Landes ausgezeichnet. Nach der Ehrung darf er sich „Kommandant” nennen.
„Ich fühle mich sehr geehrt durch diese hohe Auszeichnung, mit der ich nicht rechnen konnte“, sagt Prof. Dahmen und ergänzt: „Damit ist nicht nur meine Person gemeint, sondern wohl auch das Engagement der Friedrich-Schiller-Universität, das kleine Fach der Rumänistik zu etablieren und damit die Jenaer Romanistik zu komplettieren.“ Die Auszeichnung, so Dahmen weiter, werde ihn aber nicht davon abhalten, „die Lage in Rumänien aufmerksam und kritisch zu betrachten“. Bereits die Tagung werde dies unter Beweis stellen.
Kontakt:
Prof. Dr. Wolfgang Dahmen
Institut für Romanistik der Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 8
07743 Jena
Tel.: 03641 / 944660
E-Mail: wolfgang.dahmen[at]uni-jena.de
http://www.romanistik.uni-jena.de/wp-content/uploads/2013/10/aushang-rumanientag... - das Programm der Tagung.
Der Jenaer Wissenschaftler Prof. Dr. Wolfgang Dahmen wird für seine Verdienste um die rumänische Kul ...
Foto: Anne Günther/FSU
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