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Phyletisches Museum der Universität Jena eröffnet am 30. Oktober neue Sonderausstellung
Gefährlich, böse und aggressiv – so erscheint der Wolf in vielen Märchen, Fabeln und sogar in der Bibel. Noch immer ist dieses Bild fest in den Köpfen der Menschen verankert. Dabei sind Wölfe zwar Raubtiere, doch in der Regel gehen sie dem Menschen aus dem Weg und sind sehr vorsichtig. Ein ebenso scheuer Jäger ist die Wildkatze – die wilde Verwandte der Hauskatze, die unter anderem in den Laubwäldern des Hainich lebt.
Die beiden außergewöhnlichen und gerade bei Naturschutz-Diskussionen wichtigen Tiere stehen im Mittelpunkt der neuen Sonderausstellung im Phyletischen Museum der Friedrich-Schiller-Universität Jena, die ab 31. Oktober zu sehen ist. Eröffnet wird die Schau „Wolf & Wildkatze“ bereits einen Tag zuvor (30. Oktober): Um 18 Uhr wird Prof. Dr. Martin S. Fischer, der Direktor von Deutschlands einzigem Evolutionsmuseum, im Großen Hörsaal der Zoologie einen Einführungsvortrag halten, zu dem auch die Öffentlichkeit eingeladen ist.
Die Ausstellung zeigt viele originale Stücke, darunter moderne Präparate, Felle, Schädel und Knochen beider Arten sowie Präparate von Beutetieren und Konkurrenten. Dabei können die Besucher erfahren, in welchen Gebieten Wölfe und Wildkatzen heimisch sind, was sie fressen und ob Wölfe wirklich eine Bedrohung für den Menschen darstellen. „Mit der Ausstellung wollen wir ganz sachlich über diese 1840 in Deutschland ausgerottete Art aufklären“, sagt Dr. Gunnar Brehm vom Institut für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie. „Immerhin ist er seit 2000 wieder in Sachsen anzutreffen und es ist abzusehen, dass er auch nach Thüringen einwandern wird.“ So präsentiert die Sonderausstellung auch einen aus Hessen geliehenen „Wolfsstein“ – zum Gedenken an den Abschuss des letzten Wolfes bei Darmstadt.
Der zweite Hauptdarsteller der Schau, die bis zum 19. März 2014 zu sehen ist, hat eher ein positives Image. Dabei ist es selbst für Spezialisten schwierig, eine Wildkatze von einer Hauskatze zu unterscheiden, da es nur wenige Kennzeichen gibt. „Das macht es wiederum schwer, die Populationsgröße der Wildkatze zuverlässig abzuschätzen“, erläutert Gunnar Brehm. Wissenschaftler am Phyletischen Museum, das über eine der größten Sammlungen von Wildkatzen in Deutschland verfügt – untersuchen bereits seit vielen Jahren, welche Merkmale es gibt, um Wildkatzen eindeutig zu identifizieren. Die Ausstellung gibt einen Einblick in diese Forschungsarbeiten und erklärt, weshalb wiederholte Kreuzungen mit der Hauskatze die Art bedrohen können.
Die Sonderausstellung wird zudem von einem Rahmenprogramm mit öffentlichen Vorträgen begleitet: Ilka Reinhardt vom Wolfsbüro LUPUS wird am 5. Dezember über die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland informieren. Das „Rettungsnetz Wildkatze“ wird Thomas Mölich vom BUND Thüringen am 16. Januar 2014 vorstellen. Am 6. Februar 2014 ist schließlich Katharina Steyer vom Forschungsinstitut Senckenberg zu Gast, die über „Genetische Analysen von Wildkatze und Wolf“ sprechen wird. Die Vorträge beginnen jeweils 18 Uhr und finden im Großen Hörsaal der Zoologie statt. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen zur Ausstellung und dem Vortragsprogramm sind im Internet zu finden unter: http://www.phyletisches-museum.uni-jena.de/ausstellung-sonderausstellungen.html.
Die Ausstellung „Wolf & Wildkatze“ ist vom 31.10.2013 bis 19.03.2014 zu sehen. Das Phyletische Museum (Vor dem Neutor 1) ist täglich von 9.00-16.30 Uhr geöffnet, außer am 24., 25. und 31. Dezember sowie am 1. Januar 2014. Die Vernissage mit Eröffnungsvortrag findet statt am 30. Oktober, 18 Uhr, im Großen Hörsaal der Zoologie.
Kontakt:
Dr. Gunnar Brehm
Institut für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie mit Phyletischem Museum der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Erbertstraße 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 949184
E-Mail: gunnar.brehm[at]uni-jena.de
http://www.phyletisches-museum.uni-jena.de/ausstellung-sonderausstellungen.html
http://www.uni-jena.de
Der Wolf und die Wildkatze stehen im Mittelpunkt der neuen Sonderausstellung im Phyletischen Museum ...
Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
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