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Die Universität Mannheim und die Fakultät für Sozialwissenschaften trauern um den emeritierten Professor Dr. Martin Irle. Der Sozialpsychologe verstarb am Samstag, den 26. Oktober 2013, im Alter von 86 Jahren. Er prägte maßgeblich die deutsche Sozialpsychologie.
Professor Martin Irle prägte das Fach Sozialpsychologie nicht nur an der Universität Mannheim, sondern im gesamten deutschsprachigen Raum nachhaltig. Sein Studium begann Irle 1948 an der Universität Göttingen in den Fächern Soziologie, Psychologie und Pädagogik. 1952 legte er die Diplomprüfung in Psychologie ab. Drei Jahre darauf wurde er zum Dr. rer. nat. promoviert. 1957 kam er als wissenschaftlicher Assistent nach Mannheim an die damalige Wirtschaftshochschule, aus der die heutige Universität Mannheim hervorging. 1962 folgte die Habilitation in den Fächern Soziologie und Sozialpsychologie. Im Januar 1964 wurde er zum Professor der Sozialpsychologie an der Wirtschaftshochschule Mannheim bestellt. Trotz mehrerer Rufe an andere Universitäten, darunter die FU Berlin und die Universität Gießen, blieb er der Universität Mannheim als Lehrstuhlinhaber bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1992 treu.
Die sozialpsychologische Forschung prägte Martin Irle insbesondere als Initiator und Sprecher des Sonderforschungsbereichs für „Sozial- und wirtschaftspsychologische Entscheidungsforschung“ (SFB 24). Er leitete diese Forschergruppe mit einer kurzen Unterbrechung von 1968 bis 1983 und war maßgeblich für deren Erfolg verantwortlich. Der Mannheimer Sonderforschungsbereich zur Entscheidungsforschung wurde einer der zentralen Meilensteine der deutschen Sozialpsychologie auf dem Weg in die Internationalität. Zahlreiche wichtige Lehrstühle in der Sozialpsychologie wurden mit Forscherinnen und Forschern aus dem SFB 24 besetzt und das heute zu verzeichnende große internationale Ansehen der deutschen Sozialpsychologie wurde von Irle und seinen Schülern begründet.
Von 1976 bis 1978 war Martin Irle zudem Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Er verbrachte zwei Forschungsaufenthalte in den USA: Von 1969 bis 1970 war er Theodor-Heuss-Professor an der Graduate Faculty der New School for Social Research in New York und 1973 erhielt er eine Gastprofessur am Political Science Department der State University of New York at Stony Brook. Gemeinsam mit Hubert Feger, Carl F. Graumann und Klaus Holzkamp gründete er 1970 die Zeitschrift für Sozialpsychologie.
„Mit Martin Irle ist einer der einflussreichsten deutschen Sozialpsychologen verstorben. Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die deutsche Sozialpsychologie weltweit große Anerkennung genießt. Auch für die heutigen Mannheimer Sozialwissenschaften legte er durch seine empirisch-analytische Vorgehensweise sowie seinen sozialwissenschaftlichen Ansatz in der Psychologie den Grundstein. Gemeinsam mit den Soziologen Hans Albert und M. Rainer Lepsius sowie dem Politikwissenschaftler Rudolf Wildenmann gehört er zu den Gründungsvätern unserer Fakultät“, erklärt der Dekan der Fakultät für Sozialwissenschaften, Prof. Dr. Michael Diehl.
Im Jahr 2005 wurde Professor Irle aufgrund seiner großen Verdienste um die weltweite Sichtbarkeit der deutschen und europäischen Sozialpsychologie von der European Association of Social Psychology (EASP) mit dem Jean-Paul Codol Award geehrt.
Ihr Ansprechpartner an der Fakultät für Sozialwissenschaften:
Dipl.-Soz.Wiss. Lutz Pöhlmann
Fakultätsgeschäftsführer
Universität Mannheim
Dekanat der Fakultät für Sozialwissenschaft
A5, 6
68131 Mannheim
Tel.: 0621/181-1994
Fax: 0621/181-1997
E-Mail: lutz.poehlmann@sowi.uni-mannheim.de
Homepage: www.sowi.uni-mannheim.de
Katja Bär
Universität Mannheim
Leitung Kommunikation und Fundraising
Pressesprecherin
Rektorat
Im Schloss
68131 Mannheim
Tel. ++49 (0) 621 / 181 - 1013
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