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Wissenschaft
Beim Nebennierenrindenkarzinom handelt es sich um einen meist sehr bösartigen Tumor der Nebenniere. Die chirurgische Entfernung als auch die Chemotherapie stellen derzeit den bevorzugten Behandlungsansatz dar, wobei die Chemotherapie schwerwiegende Nebenwirkungen mit sich bringen kann. In der ersten Phase eines von der Wilhelm Sander-Stiftung geförderten Forschungsprojektes konnten Dr. Constanze Hantel und Professor Felix Beuschlein zusammen mit ihrem Team an menschlichen Tumorzellen und an tumor-tragenden Mäusen eine deutlich verbesserte Wirksamkeit neuer liposomaler Wirkstoffkombinationen im Vergleich mit den aktuell in der Klinik angewandten Therapeutika nachweisen.
Die chirurgische Entfernung des Tumors ist langfristig in den meisten Fällen nicht ausreichend, da der Tumor bis zur Diagnose häufig schon umliegendes Gewebe geschädigt oder bereits Ableger an anderen Organen gebildet hat. Als aktuell wirksamste medikamentöse Behandlung dieser Erkrankung gilt eine Kombination verschiedener Therapeutika (Etoposid, Doxorubicin, Cisplatin) zusammen mit der spezifisch auf die Nebenniere wirkenden Substanz Mitotane. Diese Chemotherapie führt allerdings auch das Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen mit sich. In den letzten Jahren konnte durch die Verkapselung von Wirkstoffen in kleine Fetttröpfchen, sogenannte Liposomen, die Wirksamkeit solcher Therapien deutlich erhöht und die Toxizität verringert werden. Diese liposomalen Wirkprinzipien wurden nun erstmals für die Behandlung von Nebennierenrindenkarzinomen getestet.
In der gerade begonnenen zweiten Forschungsphase sollen nun die Weichen für eine zügige und gleichzeitig sichere Überführung in die klinische Praxis gestellt werden. Aus diesem Grund liegt der aktuelle Fokus des Forscherteams um Dr. Constanze Hantel und Professor Felix Beuschlein nun auch vermehrt auf der Untersuchung des Nebenwirkungsprofils in Tierversuchen unter Zuhilfenahme weiterführender Untersuchungen des Hormonspiegels, des Blutzuckers und ausgewählter Organe wie Herz oder Nieren, die durch klassische Therapeutika besonders gefährdet sind. Hierüber sollen genauere Hinweise auf eine eventuell verbesserte Verträglichkeit der liposomalen Wirkstoffe beim späteren Einsatz an Patienten gewonnen werden.
Die Wilhelm Sander-Stiftung förderte dieses Forschungsprojekt in der ersten Phase bereits mit 134.000 Euro und unterstützt das Projekt mit weiteren rund 120.000 Euro. Stiftungszweck ist die Förderung der medizinischen Forschung, insbesondere von Projekten im Rahmen der Krebsbekämpfung. Seit Gründung der Stiftung wurden insgesamt über 190 Millionen Euro für die Forschungsförderung in Deutschland und der Schweiz bewilligt. Die Stiftung geht aus dem Nachlass des gleichnamigen Unternehmers hervor, der 1973 verstorben ist.
Kontakt (Projektleitung):
Dr. Constanze Hantel, Ludwig-Maximilians-Universität München, Tel.: +49 (89) 5160 2943, E-Mail: Constanze.Hantel@med.uni-muenchen.de
Weitere Informationen zur Stiftung: http://www.wilhelm-sander-stiftung.de
Zwei histologische Färbungen (MG = Masson Goldner, H&E = Hämatoxylin/Eosin) eines Nebennierenrindenk ...
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German
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