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Wissenschaft
Rechtswissenschaftlerin der Universität Jena wird im Fast-Track-Programm der Robert-Bosch-Stiftung gefördert
Die Rechtswissenschaftlerin Dr. Angela Schwerdtfeger von der Universität Jena hat sich für einen steinigen Weg entschieden: Sie möchte sich habilitieren und später als Professorin ihren eigenen Lehrstuhl leiten. Eine Hilfe auf diesem Weg erhält sie nun durch ein Stipendium im Rahmen des Fast-Track-Programms der Robert-Bosch-Stiftung. Dieses Programm wurde 2007 ins Leben gerufen, um exzellenten Nachwuchswissenschaftlerinnen die Chance zu geben, in Wissenschaft und Forschung Spitzenpositionen zu erlangen. Zum Stipendium gehört eine finanzielle Förderung von 2.400 Euro über zwei Jahre. Damit lassen sich z. B. Reisekosten bestreiten, die sonst aus der eigenen Tasche bezahlt werden müssten.
„Das Stipendium bietet mir die Chance, die eigenen Fähigkeiten über das rein Fachliche hinaus auszubauen“, sagt Angela Schwerdtfeger, die am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Europarecht und Völkerrecht, Jean-Monnet-Lehrstuhl für Europäische Integration tätig ist. Vorrangig gehe es darum, in vier mehrtägigen Seminaren die Fähigkeiten und Kompetenzen für den Wissenschaftsbetrieb weiterzuentwickeln. Auf dem Programm stehen „Erfolgreich präsentieren im Wissenschaftsbetrieb“, „Sicher bewerben, durchsetzen und verhandeln“, „Wirksame Führung im Wissenschaftsbetrieb“ sowie „Professioneller Umgang mit Medien“. Das erste Kompaktseminar hat die 33-jährige Juristin bereits absolviert. Dazu gehörte zum einen professioneller Schauspielunterricht mit verschiedenen Übungen zu Stimme, Gestik und Auftreten. Zum anderen wurden unter Videoaufzeichnung typische universitäre Gesprächssituationen nachgestellt und Fachvorträge der Stipendiatinnen analysiert. „So konnten wir lernen, wie wir mit schwierigen Situationen im wissenschaftlichen Alltag umgehen können und zugleich eigene Schwächen und Stärken erkennen“, sagt Schwerdtfeger. Darüber hinaus hatten die Stipendiatinnen die Gelegenheit, die Bundesverfassungsrichterin Prof. Dr. Susanne Baer, LL.M., sowie die Präsidentin des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes Prof. Dr. Margret Wintermantel persönlich kennenzulernen und mit ihnen über Fragen des Wissenschaftsbetriebes zu diskutieren.
Die Stipendien des Fast-Track-Programms werden abwechselnd für verschiedene Fachrichtungen ausgeschrieben. Dieses Jahr waren die Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Reihe. Pro Zyklus werden lediglich 20 Bewerberinnen gefördert. Angela Schwerdtfeger gehörte zu den 40 Bewerberinnen, die zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wurden. Insgesamt hatten sich 104 junge Wissenschaftlerinnen beworben. Von den 20 ausgewählten Nachwuchswissenschaftlerinnen kommen 2013 sechs aus den Rechtswissenschaften.
Zu den Voraussetzungen für das Stipendium gehören u. a. zwei bis vier Jahre Berufserfahrung als Postdoc mit eigenständigem wissenschaftlichen Profil, eine zügig abgeschlossene wissenschaftliche Ausbildung mit sehr guter Promotion, einschlägige Publikationen und die Teilnahme an wissenschaftlichen Konferenzen. Im Idealfall kommen noch Erfahrungen in der Einwerbung und Verwendung von Drittmitteln hinzu. Auch diesen letzten Punkt kann Angela Schwerdtfeger für sich verbuchen: Zurzeit weilt die Wissenschaftlerin von der Universität Jena an der University of Michigan Law School. Sie arbeitet dort an ihrem Forschungsprojekt „Gesetzgebungslehre in der Krise“, das für zwei Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird. Abgerundet werden die Voraussetzungen für die Fast-Track-Förderung durch sehr gute Englischkenntnisse und die Absicht, sich für eine verantwortungsvolle Position in Wissenschaft und Forschung zu qualifizieren.
Dr. Angela Schwerdtfeger von der Universität Jena hat ein Stipendium im Rahmen des Fast-Track-Progra ...
Foto: Anne Günther/FSU
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