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Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sind drei von vier Teilnehmerinnen mit dem Programm „Perspektive Wiedereinstieg“ zufrieden oder sehr zufrieden. Es unterstützt Frauen, die nach einer Familienphase von mehr als drei Jahren wieder erwerbstätig sein wollen und über einen beruflichen Abschluss oder ein Hochschulstudium verfügen.
Rund 70 Prozent der Programmteilnehmerinnen sind danach wieder erwerbstätig. Am häufigsten sind dabei Arbeitszeiten von 20 bis 29 Stunden pro Woche. In der Regel entspricht das den Wünschen der Frauen.
Die typische Teilnehmerin am Programm hat zwei Kinder und lebt mit ihrem Partner zusammen in Westdeutschland in einem Haushalt mit einem mittleren Einkommen von 2000 bis 4000 Euro. Sie ist im Schnitt 42 Jahre alt und hat ihre Erwerbsarbeit im Mittel acht Jahre unterbrochen. Vor der Geburt ihrer Kinder war sie meist in Vollzeit tätig.
Die Programmteilnehmerinnen geben bei der Befragung durch das IAB an, dass sie ihre Fähigkeiten am Arbeitsmarkt wieder einbringen und weiterentwickeln sowie für das Alter vorsorgen wollen. Den Wiedereinstieg versuchen viele erst, wenn die Kinder älter sind, weil dann für sie mehr Freiräume entstehen. „Das Gefühl des Nicht-Ausgelastet-Seins einerseits und Wünsche nach mehr gesellschaftlicher Anerkennung, sozialen Kontakten, Abwechslung und Selbstverwirklichung andererseits sind dann wichtige Motive“, schreiben die IAB-Forscherinnen Katharina Diener, Susanne Götz, Franziska Schreyer und Gesine Stephan. Insbesondere bei Alleinerziehenden spielen auch finanzielle Gründe eine wichtige Rolle. Ähnliches gilt bei einer bevorstehenden Trennung vom Partner.
Rund 70 Prozent der Programmteilnehmerinnen erklärten, dass sie auch eine Arbeit annehmen würden, die unter ihrem fachlichen Können liegt. Jede dritte ehemalige Teilnehmerin arbeitet danach auch tatsächlich in einem Job, für den sie formal eigentlich überqualifiziert ist. Allerdings ist durch die lange Unterbrechung der Erwerbstätigkeit das berufliche Wissen oft nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Manche Frauen sehen dann eine ausbildungsinadäquate Beschäftigung als Einstieg und hoffen auf späteren Aufstieg.
Am häufigsten nutzen die Teilnehmerinnen Angebote zur Orientierung, beispielsweise zur Klärung von beruflichen Zielen sowie von Qualifizierungsbedarfen. Die Qualifizierungsmaßnahmen können von der Bundesagentur für Arbeit finanziert werden.
Das Programm kommt der Studie zufolge den Bedarfen vieler Teilnehmerinnen entgegen – die Forscherinnen empfehlen in ihrem Fazit aber auch, dass die Wiedereinstiegspolitik in Deutschland künftig niedrigqualifizierte Frauen stärker in den Blick nehmen sollte.
„Perspektive Wiedereinstieg“ ist ein Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Bundesagentur für Arbeit. Es wird vom Europäischen Sozialfonds gefördert.
http://doku.iab.de/kurzber/2013/kb2413.pdf
Criteria of this press release:
Journalists
Economics / business administration, Politics, Social studies
transregional, national
Research results
German
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