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In den USA ist bei einem privaten Zufallsfund eine die Universität Heidelberg betreffende Bulle von Papst Urban VI. aus dem Jahr 1387 entdeckt worden: Die Urkunde, die seit dem Ende des Zweiten Weltkrieg als verschollen galt, lagerte auf dem Dachboden eines Hauses in St. Louis. Die Finder hatten sich über das Internet an das Universitätsarchiv Heidelberg gewandt. Von dort aus gelang es, eine Übergabe des mittelalterlichen Dokuments an den deutschen Generalkonsul in Chicago zu vermitteln. Die Experten des Archivs, aus dessen Beständen die Papstbulle vor nicht ganz 70 Jahren verschwunden ist, arbeiten jetzt daran, einen fachgerechten Rücktransport nach Heidelberg zu organisieren.
Pressemitteilung
Heidelberg, 3. Februar 2014
Papstbulle aus der Gründungszeit der Universität Heidelberg in den USA entdeckt
Mittelalterliche Urkunde aus dem Jahr 1387 lagerte auf dem Dachboden eines Privathauses in St. Louis
In den USA ist bei einem privaten Zufallsfund eine die Universität Heidelberg betreffende Bulle von Papst Urban VI. aus dem Jahr 1387 entdeckt worden: Die Urkunde, die seit dem Ende des Zweiten Weltkrieg als verschollen galt, lagerte auf dem Dachboden eines Hauses in St. Louis. Die Finder hatten sich über das Internet an das Universitätsarchiv Heidelberg gewandt. Von dort aus gelang es, eine Übergabe des mittelalterlichen Dokuments an den deutschen Generalkonsul in Chicago zu vermitteln. Die Experten des Archivs, aus dessen Beständen die Papstbulle vor nicht ganz 70 Jahren verschwunden ist, arbeiten jetzt daran, einen fachgerechten Rücktransport nach Heidelberg zu organisieren.
Generalkonsul Dr. Christian Brecht konnte die Urkunde Ende Januar 2014 persönlich entgegen nehmen. Überbracht wurde sie von der Schwester der Finderin, die diese in den Besitztümern der Mutter auf dem Dachboden entdeckt hatte. Sie war überrascht, im Haus ihrer Mutter ein Dokument in lateinischer Sprache zu finden. Um Näheres darüber herauszufinden, wandte sie sich an das Institute of Jesuit Sources in St. Louis. Dort konnte die Universität Heidelberg als Ursprungsort der Bulle ausgemacht werden. Wie die Urkunde in den Besitz der Mutter gelangt ist, bleibt für die Schwestern ein Rätsel.
„Es gibt leider auch keinerlei Hinweise darauf, wie das Dokument in den Nachkriegswirren von Heidelberg in die USA gelangt ist“, sagt der Direktor des Universitätsarchivs, Dr. Ingo Runde. Bei einer Revision des Archivs in den Monaten Dezember 1947 und Januar 1948 war entdeckt worden, dass acht mittelalterliche Urkunden aus den Beständen verschwunden sind. Neben der jetzt wiederaufgefundenen Papstbulle handelt es sich um zwei weitere päpstliche sowie fünf pfalzgräfliche Urkunden aus der Gründungszeit der Universität, die aus den Jahren 1386 bis 1389 stammen. „Der zeitliche Zusammenhang spricht dafür, dass diese Dokumente zusammen aufbewahrt wurden und damit möglicherweise auch gemeinsam den Weg über den Atlantik genommen haben.“ Der Archivleiter hofft, dass sich mit dem zufälligen Fund der Bulle vielleicht doch Spuren für den Verbleib der anderen Urkunden finden lassen.
In der jetzt wiederaufgefundenen Urkunde vom August 1387 erteilt Papst Urban VI. den an der Heidelberger Universität weilenden Geistlichen das Privileg, auf fünf Jahre von der Präsenz am Ort ihrer Pfründe befreit zu sein. Es handelt sich dabei um ein Originalpergament. Für die Organisation des Rücktransports nach Heidelberg arbeitet das Universitätsarchiv mit Frieder Kuhn zusammen, dem Leiter des Instituts für Erhaltung von Archiv- und Bibliotheksgut des Landesarchivs Baden-Württemberg.
Universitätsarchiv Heidelberg
http://www.uni-heidelberg.de/uniarchiv
Kontakt:
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