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Im Forschungsprojekt „Offshore-Solutions“ hat das International Performance Research Institute (IPRI) in Zusammenarbeit mit dem Fachgebiet Entwurf und Betrieb Maritimer Systeme (EBMS) der TU Berlin die Dienstleistungspotenziale für Werften, Reedereien und maritime Zulieferer während der Betriebsphase von Offshore-Windenergieanlagen untersucht. Die erzielten Ergebnisse haben insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) einen großen Nutzen, da sie durch die Identifikation neuer Dienstleistungspotenziale gezielt zusätzliche Marktpotenziale erschließen und sich von Wettbewerbern differenzieren können.
Dienstleistungspotenziale für die maritime Industrie
Ausgangspunkt des Forschungsprojekts war es, dass insbesondere Werften, Reedereien und maritime Zulieferer durch ihr hohes Maß maritimen Spezialwissens dazu prädestiniert sind, Dienstleistungen während des Betriebs von Offshore-Windparks durchzuführen. Durch den durch die Bundesregierung geplanten Ausbau der Offshore-Windenergie erschließen sich hier große Marktpotenziale für maritime Unternehmen. Insgesamt wurden im Projekt „Offshore-Solutions“ drei übergeordnete Ergebnisse erarbeitet, mit denen maritime Unternehmen diese Potenziale erschließen können: ein Dienstleistungskatalog, ein strategisches Steuerungsmodell und ein begleitendes Implementierungskonzept.
Der „Offshore-Solutions“ Dienstleistungskatalog
Der Dienstleistungskatalog bildet den Kern der Forschungsergebnisse. Er bietet eine detaillierte Übersicht aller potenziellen Dienstleistungen während der Betriebsphase von Offshore-Windenergieanlagen und dient den maritimen Unternehmen als Grundlage, um zu identifizieren, welche Dienstleistungen sie prinzipiell am Markt anbieten können. Dafür wurden alle Prozesse der Betriebsphase analysiert und Dienstleistungsbedarfe gruppiert sowie systematisiert. Insgesamt wurden acht Dienstleistungen und einundzwanzig dazugehörige Leistungsbereiche definiert. Desweiteren wurden die spezifischen Anforderungen je Dienstleistung identifiziert, welche von den Anbietern bei der Durchführung einer Dienstleistung erfüllt werden müssen. Wie die maritime Leistungserstellung effizient vorgenommen werden könnte, wurde in windparkspezifischen Service-. und Versorgungskonzepten dargestellt und modelliert. Die Modellierungsergebnisse lieferten ebenso die Grundlage für die Prognose mengenmäßiger und monetärer Dienstleitungspotenziale für den Betrieb der geplanten deutschen Offshore-Windparks.
Das strategische Steuerungsmodell
Das strategische Steuerungsmodell unterstützt Unternehmen bei der tatsächlichen Durchführung der im Dienstleistungskatalog definierten Leistungen. Hierfür wurden strategische und operative Unternehmensziele für das Angebot der Dienstleistungen abgeleitet und nach ihrer Relevanz bewertet. Um den Erreichungsgrad der gesetzten Ziele und somit den Erfolg der Dienstleistungen messen zu können, wurde ein Kennzahlensystem erstellt. Es ermöglicht den Unternehmen den Abgleich der geplanten Soll-Werte mit aktuellen Ist-Werten anhand wesentlicher Messgrößen. Je Messgröße wurden zudem Handlungsoptionen definiert, die den Unternehmen Alternativen aufzeigen, sobald das Erreichen der strategischen und operativen Ziele gefährdet ist. Das strategische Steuerungsmodell kann damit für die Planung und Überwachung des Dienstleistungsgeschäfts in maritimen Unternehmen genutzt werden.
Das begleitende Implementierungskonzept inkl. Software-Demonstrator
Das begleitende Implementierungskonzept ermöglicht eine aufwandsarme Umsetzung aller Forschungsergebnisse im Unternehmen. Hierzu wurde zunächst ein Führungsprozess für die unternehmensbezogene Weiterentwicklung zum Gesamt-Lösungsanbieter entwickelt. Der Führungsprozess zeigt vor allem auf, in welche Richtungen sich maritime Unternehmen durch das Angebot industrieller Dienstleistungen für Offshore-Windenergieanlagen weiterentwickeln können. Anschließend unterstützt ein Vertriebskonzept die maritimen Unternehmen dabei, die zusätzlichen Dienstleistungen effizient am Markt zu positionieren und gleichzeitig in der Unternehmensphilosophie zu verankern. Abschließend wurden die wichtigsten Ergebnisse des Forschungsprojekts in einem Software-Demonstrator aufgearbeitet. Der Demonstrator ermöglicht den Unternehmen eine übersichtliche Nutzung der Forschungsergebnisse sowie eine dynamische Markt- und Unternehmensanalyse nach Ausbaufortschritten der deutschen Offshore-Windenergie. Somit wurde mit dem Demonstrator ein Instrument entwickelt, was auch über die Projektlaufzeit hinaus und damit auch im weiteren Verlauf der Energiewende genutzt werden kann.
Weiterentwicklung zum Gesamtlösungsanbieter
Wesentliche Erfolgsfaktoren zur Umsetzung der Erkenntnisse konnten speziell für Werften, Reedereien und maritime Zulieferer aufgezeigt werden. Darüber hinaus wurden Konzepte entwickelt, wie diese Unternehmen ihr Spezialwissen in Richtung Offshore-Windenergie ausdehnen können. Insbesondere KMU können die Ergebnisse des Forschungsprojekts nutzen, um sich von traditionellen Anbietern zu Gesamt-Lösungsanbietern weiterzuentwickeln. Der Software-Demonstrator dient dabei in allen Phasen als Grundlage zur Entscheidungsfindung.
Förderhinweis: Das IGF-Vorhaben 394 ZN der Forschungsvereinigung Center of Maritime Technologies e.V. - CMT, Bramfelder Straße 164, 22305 Hamburg wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.
IPRI-Ansprechpartner:
International Performance Research Institute gGmbH
Marc Rusch, M.Sc.
Königstraße 5
D-70173 Stuttgart
Telefon: 0711-6203268-8011
Telefax: 0711-6203268-1045
E-Mail: mrusch@ipri-institute.com
EBMS-Ansprechpartner:
Technische Universität Berlin
Entwurf und Betrieb Maritimer Systeme, Sekr. SG 6
Dipl.-Ing. Christopher Stanik
Salzufer 17-19
D-10587 Berlin
Telefon: 030 314 255 34
Telefax: 030 314 789 69
E-Mail: christopher.stanik@tu-berlin.de
Über IPRI:
Das International Performance Research Institute (IPRI) ist eine gemeinnützige Forschungsgesellschaft auf dem Gebiet der Betriebswirtschaftslehre. Unter der Leitung von Prof. Dr. Mischa Seiter betreibt das Institut international angelegte Forschung mit dem Schwerpunkt auf Controlling sowie Performance Measurement und Management von Unternehmen und Unternehmensnetzwerken sowie öffentlichen Organisationen. Im Mittelpunkt steht die Durchführung von nationalen und internationalen Forschungsprojekten und Studien.
Über EBMS:
Die Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte des Fachgebiets Entwurf und Betrieb Maritimer Systeme (EBMS) der Technischen Universität Berlin liegen in den Themengebieten Maritime Ökonomie, Simulation / Maritime Transportketten sowie Komfort und Einrichtung Maritimer Systeme. Unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Gerd Holbach werden nationale und internationale Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu diesen Themengebieten durch EBMS bearbeitet.
http://www.ipri-institute.com
http://www.marsys.tu-berlin.de
http://www.offshoresolutions.eu
http://www.maritime-solutions.eu
Criteria of this press release:
Journalists
Economics / business administration, Environment / ecology
transregional, national
Research results, Transfer of Science or Research
German
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