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Wissenschaft
Auch wenn die Autoren von Wikipedia inhaltliche Laien sind, können sie Texte von außerordentlich hoher Qualität erstellen. Das haben Forscher am Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) in Tübingen anhand des Wikipedia Artikels zum Kernkraftwerk Fukushima herausgefunden.
Am 11. März 2014 jährt sich die Nuklearkatastrophe von Fukushima zum dritten Mal. Deren Ursachen sind komplex und selbst für Experten nur schwer in ihrer Fülle zu verstehen. Eine Studie, die im „Journal of the Learning Sciences“ aktuell erschienen ist, zeigt, dass die komplexen Zusammenhänge in Wikipedia hervorragend dargestellt wurden. Bereits zwei Stunden nach dem Unglück begannen Einzelne damit, in Wikipedia neuste Informationen über das Unglück einzuarbeiten. Nach wenigen Tagen beteiligten sich über 300 Autoren. Schon 9 Tage nach dem Unglück entstand ein Text, der von führenden Fachexperten als sehr gut und ausgewogen bewertet wurde – besser als andere Texte, die zu dieser Zeit entstanden. Der überraschende Befunde der Studie: die Autoren waren fast ausnahmslos blutige Laien in Bezug auf den konkreten Inhalt.
Die Studie zeigt, dass es die Regeln von Wikipedia sind, die dies ermöglichen: Denn jeder Texteintrag muss mit Quellen belegt werden und neutral formuliert sein. Das führt dazu, dass die Deutung der Informationen und Ereignisse nicht auf einzelnen Personen und deren Wissen fundiert, sondern auf den Regeln der Wikipedia. So liegt die Basis der Schwarmintelligenz im System der Wikipedia.
Kontakt & weitere Information Leibniz-Institut für Wissensmedien
Prof. Dr. Ulrike Cress, Leiterin der Arbeitsgruppe Wissenskonstruktion
Leibniz-Institut für Wissensmedien, Schleichstraße 6, 72076 Tübingen,
Tel.: 07071/ 979-209, Fax: 07071/ 979-124, E-Mail: u.cress@iwm-kmrc.de
Steffi Neubert, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Wissensmedien, Schleichstraße 6, 72076 Tübingen,
Tel.: 07071/ 979-261, Fax: 07071/ 979-100, E-Mail: s.neubert@iwm-kmrc.de
Das Leibniz-Institut für Wissensmedien
Das Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) in Tübingen erforscht das Lehren und Lernen mit digitalen Technologien. Rund 60 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Kognitions-, Verhaltens- und Sozialwissenschaften arbeiten multidisziplinär an Forschungsfragen zum individuellen und kooperativen Wissenserwerb in medialen Umgebungen. Seit 2009 unterhält das IWM gemeinsam mit der Universität Tübingen Deutschlands ersten WissenschaftsCampus zum Thema „Bildung in Informationsumwelten“. Besuchen Sie uns im Internet unter http://www.iwm-kmrc.de.
Die Leibniz-Gemeinschaft
Das IWM ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, die 89 selbstständige Forschungseinrichtungen der Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften verbindet. Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Sie unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 16.500 Personen, darunter 7.700 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,4 Milliarden Euro.
Criteria of this press release:
Journalists
Media and communication sciences, Psychology
transregional, national
Research results
German
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