idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Frankfurter Technologiezentrum [:Medien] – FTzM vergibt erstmals Preis für Best Practice-Projekte zum Digitalen Lernen
Herausragende Praxisbeispiele zum Thema „Digitales Lernen: Reality, Science & Fiction“ sind im Rahmen der Medienmesse und Fachtagung „fraMediale“ an der Fachhochschule Frankfurt am Main ausgezeichnet worden: ein schulisches Filmprojekt, ein virtuelles Klassenzimmer, mathematische Audiopodcasts sowie ein 3D-animierter Diversity-Kurzfilm. Ab 13. März 2014 stehen Videos der prämierten Projekte unter http://www.framediale.de/preistraeger_innen online.
„Zahlreiche Lehrende setzen in ihren Schulen und Hochschulen digitale Medien bereits professionell und lernförderlich ein. Gleichzeitig besteht großer Bedarf an sinnvollen Lehr- und Lernkonzepten mit digitalen Medien. Der fraMediale-Wettbewerb bietet Erfahrenen ein Forum zum Austausch darüber, wie erfolgreiche Medienprojekte in andere Lernarrangements oder Einrichtungen übertragen werden können“, erklärt Dr. Thomas Knaus, Geschäftsführender Direktor des FTzM, die Motive des Wettbewerbs. Das Frankfurter Technologiezentrum [:Medien] – FTzM der FH Frankfurt hatte den Preis ausgeschrieben und vergab vier Preise in drei Wettbewerbskategorien an Lehrer(innen), Dozent(inn)en sowie Studierende. Das Preisgeld von je 1.000 Euro ist zweckgebunden zur Projektumsetzung oder -fortsetzung zu nutzen.
In der Kategorie „Lehrer(innen)“ wurden zwei Projekte ausgezeichnet: Kerstin Mayerhofer, Weißfrauenschule Frankfurt am Main, setzte im Rahmen des Filmprojekts „Siehste Töne!? Hörste Bilder!?“ Schüler(innen) und Schule eine Woche lang (neu) in Szene: Die Schüler(innen) der Sprachheilschule entwickelten mit Hilfe von zwei Teamerinnen filmische Charaktere und spielten diese selbst vor der Kamera. Dazu gestalteten sie Schulräume in Filmkulissen um. „Sprache und Ausdrucksfähigkeit der Schülerinnen und Schüler werden durch die kreative Arbeit am Filmset gefördert. Einen Film zu drehen ist eine enorme kommunikative Herausforderung. Zusätzlich ermöglicht die intensive Projektarbeit den Lehrkräften, die sprachlichen Kompetenzen ihrer Schülerinnen und -schüler sowie ihren individuellen Förderbedarf besser einschätzen zu können“, erklärt Knaus. Den fraMediale-Preis in dieser Kategorie verlieh Tanja Miehle, Leiterin des Referats I.4 Besondere Bildungs- und Erziehungsaufgaben, Schulpsychologie, Schulsport, kulturelle Bildung, Medien im Hessischen Kultusministerium.
Ebenfalls in der Kategorie „Lehrkräfte“ wurde ein deutsch-russisches Projekt ausgezeichnet, in dem monatlich Videokonferenzen zwischen Gera und Pskow, Russland, durchführt werden. Elke Kolodzy und Nadja Blust vom Zabel-Gymnasium Gera sowie Larissa Larina von der Mittelschule Pskow entwickelten das Vorhaben. In einem „virtuellen“ Klassenzimmer lernen die Schüler(innen) Fremdsprachen mit- und voneinander. Sie erproben fremdsprachiges Handeln in interkulturellen Verständigungssituationen. „Statt ausschließlich auf das Medium Schulbuch zu setzen, knüpfen die Lehrerinnen an der Lebenswelt der Jugendlichen an und lassen die Schülerinnen und Schüler zu Themen, die sie aktuell beschäftigen, im virtuellen Klassenzimmer kommunizieren“, erklärt Knaus. „Das begeistert Schülerinnen und Schüler und zeigt, dass wir heute auch über Ländergrenzen und Sprachbarrieren hinweg mittels digitaler Medien gemeinsam arbeiten und lernen können.“ Laudator war Prof. Bernhard Kayser vom Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit der FH Frankfurt.
Die „Mathematischen Audiopodcasts“ von Prof. Dr. Christof Schreiber und Rebecca Klose von der Justus-Liebig-Universität Gießen überzeugten die Jury in der Kategorie Best-Practice-Projekte von Hochschuldozent(inn)en. Lernen und Kommunikation über Mathematik sind stark an schriftlich-grafische Darstellungen gebunden; deren Fehlen stellt nicht nur Schüler(innen) vor eine Herausforderung. Indem sie im Mathematikunterricht eigene Audiopodcasts produzieren, setzen sie sich intensiv mit den mathematischen Problemen auseinander und eignen sich auf diese Weise fast spielerisch fachliches Wissen an. „Die Kinder und Jugendlichen müssen mathematische Sachverhalte ohne eine grafische Unterstützung erklären, dadurch erhöht sich – vereinfacht gesagt – der Grad des eigenen Verstehens“, so Knaus. „Dieses tiefere Verständnis der Materie erhalten auch die involvierten Lehramts-Studierenden, die später als Lehrende vielleicht auf ähnlich inspirierende Weise ihren Schülerinnen und Schülern Mathematik beibringen.“ Die Laudatio hielt Prof. Dr. Bernd Trocholepczy von der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
In der dritten Kategorie gewannen die Studierenden Martin Streit, Cornelia Leichtfried, Oliver Mertins, Chi Heu Nguyen und Desirée Rühl von der Hochschule Darmstadt – Fachbereich Media. „Unthink Pink“ ist ein 3D-animierter Kurzfilm, der spielerisch von der Identitätsfindung von Mädchen und Jungen erzählt und dabei versucht, Geschlechterstereotype auszuhebeln. „Was macht ein Mädchen, das überhaupt nicht ‚girly‘ ist, wenn im pink verpackten Geschenk eine langweilige Puppe steckt, während der Bruder in seinem blauen Päckchen ein cooles Flugzeug findet?“, so der Bewerbungstext der Studierenden. „Der Film kann im Unterricht zur Vermittlung für das gesellschaftsrelevante Diversity-Thema und zur Sensibilisierung von Schülerinnen und Schülern in Geschlechterfragen beitragen. Die Relevanz von YouTube – im Übrigen nicht nur als Unterhaltungs-, sondern auch als Bildungskanal – zeigt dabei die Stärke von Videos als ergänzendes Vermittlungsinstrument“, so Knaus. „Die ausgezeichneten Studierenden verfügen bereits über ausgeprägtes Wissen und Können in der kreativ-künstlerischen Gestaltung digitaler Medien. Sie nähern sich mit Fingerspitzengefühl und kritisch-hinterfragend tradierten Geschlechterrollen.“ Dr.-Ing. Detlev Buchholz, Präsident der FH Frankfurt, überreichte den Preis.
Der erstmals durchgeführte Wettbewerb richtete sich an Schulen aller Schulformen, Hochschulen, öffentliche Bildungseinrichtungen und bildungsnahe Initiativen. Die Auswahl der besten Einreichungen erfolgte durch Mitglieder des Frankfurter Technologiezentrums [:Medien]; Infos unter: www.framediale.de/wettbewerb. Die vom FTzM veranstaltete fraMediale versteht sich als Brücke zwischen Medienbildungsforschung und medienpädagogischer Praxis in Schulen und Hochschulen. Ziel ist die nachhaltige und lernförderliche Integration digitaler Medien in Bildungseinrichtungen.
Das Frankfurter Technologiezentrum [:Medien] – FTzM ist ein interdisziplinäres wissenschaftliches Zentrum an der FH Frankfurt. Das Team des FTzM forscht, lehrt und publiziert zum lernförderlichen Einsatz von digitalen Medien in Bildungskontexten. Im Rahmen von Forschungs- und Praxisprojekten – darunter auch die fraMediale – begleiten und unterstützen Lehrende, Mitarbeiter(innen) und Studierende Bildungseinrichtungen bei der Planung und Durchführung medienpädagogischer Projekte sowie im Feld der Bildungsinformatik.
Weitere Infos zum FTzM unter http://www.ftzm.de, zu fraLine unter http://www.fraline.de und zur fraMediale unter http://www.framediale.de.
Kontakt: FH Frankfurt, Frankfurter Technologiezentrum [:Medien], Dr. Thomas Knaus, Telefon: 069/1533-3222; Olga Engel, 069/1533-3220; E-Mail: info@ftzm.de
Medienmesse und Fachtagung „fraMediale“ an der Fachhochschule Frankfurt am Main
None
Criteria of this press release:
Teachers and pupils, all interested persons
Information technology, Media and communication sciences, Teaching / education
transregional, national
Schools and science, Studies and teaching
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).