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Wissenschaft
Mehr als 75 Menschen haben sich seit Oktober 2013 an der an der Spendenaktion „Ein Baum für meine Uni“ beteiligt. Von den Spenden konnten die ersten dreizehn Bäume gekauft werden, die am Samstag, 29. März 2014, ab 14:00 Uhr im Arboretum der Universität Greifswald gemeinsam mit den Spendern gepflanzt werden. Mit der Spenden- und Pflanzaktion unterstützen Studierende und Beschäftigte der Universität sowie Bürger aus Greifswald und dem Umland das Arboretum bei der Umgestaltung des Heidegartens zu einem Heide- und Kulturlandschaftsgarten.
Mit der Pflanzaktion beendet das Arboretum die Winterpause. Die Einrichtung erwartet Gehölz und Gartenliebhaber in der Zeit von 09:00 bis 18:00 Uhr. Die Mitarbeiter geben an diesem Tag auch gern Tipps für den eigenen Garten.
Die dreizehn Obstbäume, darunter Apfelbäume, Birnen, Pflaumen und Süßkirschen tragen solch wohlklingende Namen wie Gelber Richard, Pommerscher Schneeapfel, Gute Graue oder Kassins Frühe Herzkirsche. Für die Auswahl dieser Obstsorten war ihre historische Erwähnung für Vorpommern, ihre norddeutsche Herkunft und ihre Verwendung in der ehemaligen akademischen Baumschule Greifswald ausschlaggebend. Ob der Geschmack des Obstes hält, was die Namen der verschiedenen Sorten versprechen, können die Spender und natürlich alle anderen Besucher des Arboretums testen, sobald die ersten Früchte reif sind.
Die Spendenaktion „Ein Baum für meine Uni“ ist Teil des Forschungsprojekts „Nachhaltiger Waldumbau“. Beschäftigte, Studierende, Alumni und Externe erhalten die Möglichkeit, verschiedene Baumpatenschaften zu übernehmen. Mit dem Pflanzen eines Baumes soll die Verbundenheit zur Universität gestärkt und gleichzeitig aktiv der Umwelt- und Klimaschutz unterstützt werden. Die Spenden sollen zum Erhalt einheimischer Baumarten eingesetzt werden. Bis Mitte März wurden rund 1.400 Euro gespendet.
Ziel der Umgestaltung des Heidegartens ist, die Umweltbildung im Rahmen von Forschung und Lehre an der Universität zu stärken, alte Obstsorten und ihre genetischen Besonderheiten zu erhalten und die Bäume zukünftig für Forschung und Lehre zu nutzen. So werden die Studierenden der Studiengänge Biologie und Landschaftsökologie von der Spendenaktion direkt profitieren. Im Anzuchtgarten werden an den neu gepflanzten Obstbäumen zukünftig die in den Lehrplänen festgelegten Pflanzenbestimmungsübungen vorgenommen und die Studierenden lernen anschaulich, welche besonderen Regeln beim Anziehen der Pflanzen beachtet werden müssen.
Weitere Informationen
Zur Geschichte des Obstbaues in Pommern
Pommern ist kein typisches Obstland. Im 18. und 19. Jahrhundert gab es staatliche Regelungen zum Obstanbau. Die Universität Greifswald galt dabei mit den Obstplantagen auf ihren Gütern als Vorbild. Im Jahr 1800 wurde die Akademische Obstbaumschule im Greifswalder Wallgraben am Hauptgebäude der Universität unter der Leitung von Professor Gottfried Quistorp angelegt, und bis 1830 betrieben. 1809 gab es hier bereits 243 Apfelsorten, darunter 138 Birnen, 37 Kirschen und 44 Pflaumen. Der Standort war jedoch schlecht gewählt: Er war zu schattig und zu feucht. Die Fläche wurde schließlich dem Botanischen Garten zugeschlagen. Dieser nutzte die Baumschule auch für die universitäre Ausbildung. Ein Birnbaum der Sorte „Gute Graue“ in der Altstadt dürfte noch aus dieser Zeit stam-men.
Nachdem in den 1830er Jahren die Landwirtschaftsakademie Eldena angelegt wurde, diente vor allem die dortige Obstbaumschule unter dem Akademischen Gärtner und Gartenbaulehrer Ferdinand Jühlke – der den „Pommerschen Krummstiel“, eine regionale Apfelsorte aus Vorpommern, beschrieben hat – der Ausbildung. Nach Auflösung der Akademie hatte die Baumschule noch bis nach 1900 Bestand und lieferte Pflanzen an den Botanischen Garten. Einige dieser alten Obstbäume gibt es noch heute in Eldena.
In den 1950er Jahren wurden unter der Leitung von Professor Werner Rothmaler in der Obstbaumschule des Agrobiologischen Instituts der Universität auch die Gehölze des Arboretums angezogen, wie zum Beispiel Wildäpfel. Aus dem Institut heraus wurde schließlich die Obstplantage Koitenhagen entwickelt.
Das Arboretum befindet sich: Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße, 17489 Greifswald;
Eingang zwischen Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße und Bibliothek am Berthold-Beitz-Platz
Das angezeigte Foto kann für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung in höherer Auflösung kostenlos heruntergeladen und genutzt werden. Dabei ist der Name des Bildautors zu nennen. Download unter: http://www.uni-greifswald.de/informieren/pressestelle/pressefotos/pressefotos-20...
Ansprechpartnerin an der Universität Greifswald
Dr. Monique Wölk
Projekt CO2-neutrale Universität Greifswald
Institut für Botanik und Landschaftsökologie
Soldmannstraße 15, 17489 Greifswald
Telefon 03834 86-4052
monique.woelk@uni-greifswald.de
http://www.uni-greifswald.de/organisieren/umweltfreundliche-universitaet/co2-neu... - Projekt CO2-neutrale Universität Greifswald
http://www.botanik.uni-greifswald.de/spendenaktion.html - Baumspendenaktion „Ein Baum für meine Uni“
http://www.uni-greifswald.de/botgart - Botanischer Garten
http://mapsengine.google.com/map/embed?mid=zQAjbOdESb6U.kBMQtp0z10-U - Lage des Arboretums in Greifswald
Auftakt zur Spendenaktion im Oktober 2013
Foto: Oliver Böhm / Das Foto kann für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung kostenlos heruntergeladen und genutzt werden. Dabei ist der Name des Bildautors zu nennen.
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