idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/07/2014 12:23

Bedrohung durch resistente Bakterien wächst

Johannes Seiler Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Die Bedrohung durch bakterielle Infektionskrankheiten nimmt zu, weil inzwischen viele Erreger gegen Antibiotika resistent geworden sind. Wissenschaftler der Universität Bonn fordern in einem Meinungsbeitrag im renommierten Fachjournal „Trends in Microbiology“ mehr Investitionen in neue Antibiotika. Dies könnte durch eine gemeinsame Anstrengung von Wissenschaftlern, Pharmafirmen und Regierungen auf globaler Ebene erfolgen, damit die Entwicklung neuer Wirkstoffe mit der Resistenzbildung der Erreger Schritt hält.

    „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis bakterielle Krankheitserreger gegen Antibiotika resistent werden“, beschreibt Dr. Till F. Schäberle vom Institut für Pharmazeutische Biologie der Universität Bonn den Wettlauf mit der Zeit. Es reiche nicht aus, sparsam mit der Verordnung von Antibiotika umzugehen. „Wir brauchen mehr Investitionen der Pharmaindustrie in die Entwicklung neuer Wirkstoffe“, ergänzt Arbeitsgruppenleiterin Prof. Dr. Gabriele M. König. „Es sterben Menschen, weil sie keine Medikamente haben, die bakterielle Infektionen wirksam bekämpfen.“ Auf die Bedeutung der Grundlagenforschung verweist Prof. Dr. Hans-Georg Sahl von der Pharmazeutischen Mikrobiologie der Universität Bonn: „Darauf setzt die Entwicklung neuer Wirkstoffe durch die Industrie auf.“

    Als eine politische Herausforderung versteht Mitautorin Ingrid M. Hack vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die aktuelle Situation. „Künftig neue Antibiotika zu entwickeln, kann nicht mehr nach dem bewährten System geschehen“, ist sie überzeugt. Die Firmen erklärten, mit der Entwicklung neuer Antibiotika nicht mehr genügend Geld zu verdienen. Wissenschaft, Industrie und Regierungen sollten deshalb gemeinsam in Form einer Public Private Partnership an einem Strang ziehen. Dr. Schäberle schlägt vor, diese Anstrengung global anzugehen, um Kräfte zu bündeln. „Wir müssen die Entwicklung neuer Antibiotika intensivieren, weil die Bakterien nicht aufhören werden, gegen Wirkstoffe unempfindlich zu werden.“

    Publikation: Ingrid M. Hack, Till F. Schäberle: Overcoming the current deadlock in antibiotic research, Journal “Trends in Microbiology”, DOI: 10.1016/j.tim.2013.12.007

    Kontakt:

    Dr. Till Schäberle, Biologe
    Institut für Pharmazeutische Biologie
    Tel.: 0228/732676
    E-Mail: till.schaeberle@uni-bonn.de


    More information:



    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Medicine
    transregional, national
    Cooperation agreements, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).