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04/11/2014 13:58

Neubau für Lungen- und Infektionsforschung

Charlotte Brückner-Ihl Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Ergänzung am Campus Lebenswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen für 23 Millionen Euro – Exzellenz des Medizin-Standorts Gießen erneut bestätigt

    Erkrankungen der Lunge und der Atemwege zählen weltweit zu den häufigsten und tödlichsten Krankheiten. Gleichzeitig stellen Infektionskrankheiten mit immer neuen Erregervarianten in Zeiten der Globalisierung eine weltweite Bedrohung dar. An der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) bestehen sowohl in der Lungen- als auch in der Infektionsforschung herausragende Forschungskonsortien von nationaler und internationaler Bedeutung. An der Schnittstelle dieser beiden Themenbereiche soll jetzt mitten auf dem lebenswissenschaftlichen Campus der JLU am Aulweg ein neues Forschungsgebäude entstehen. Das Center for Infection and Genomics of the Lung (CIGL) wird jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Hessen finanziert und soll 23 Millionen Euro kosten. Die Fertigstellung ist für 2018 geplant. Einen entsprechenden Antrag der JLU im Wettbewerb um Forschungsbauten hat der Wissenschaftsrat positiv begutachtet.

    Die CIGL-Initiative der Lungen- und Infektionsforscherinnen und -forscher ist zentral in das Schwerpunktprofil der biomedizinischen Forschung an der JLU sowie in die For-schungslandschaft Mittelhessen eingebettet. „Dieser Erfolg ist ein weiterer Beleg für die herausragenden Leistungen am Medizin-Standort Gießen“, betonte JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Wir können auf unsere Schwerpunktbereiche Lungenforschung und Infektionsforschung sehr stolz sein.“ Prof. Dr. Trinad Chakraborty, Dekan des Fachbereichs Medizin und Koordinator eines Partnerstandorts des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF), betonte: „Durch die Verbindung der Schwerpunktbereiche Lungen- und Infektionsforschung entsteht in Gießen ein herausragendes Wissenschaftszentrum von nationaler und internationaler Bedeutung.“

    „Die positive Begutachtung durch den Wissenschaftsrat unterstreicht erneut die großen Zukunftsperspektiven, welche mit der Lungen- und Infektionsforschung für den Standort Gießen verbunden sind“, so Prof. Dr. Werner Seeger, Sprecher des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL). Hierzu ergänzte Prof. Dr. Dr. Friedrich Grimminger, Vorstand des LOEWE-Zentrums Universities of Giessen and Marburg Lung Center (UGMLC): „Es ist eine sehr gute Nachricht, dass der medizinische Forschungscampus weiter expandiert, die Zukunftssicherung des Exzellenzstandortes Gießen wird hierdurch weiter gefestigt. Vor allem aber ist es ein hessisch/deutscher Beitrag im weltweiten Kampf gegen immer neue Krankheitsmechanismen und mikrobielle Anpassungsstrategien in einem Jahrhundert der ,emerging diseases‘, gerade in der Lunge.“

    Die Lungen- und Infektionsforscherinnen und -forscher wollen mit Hilfe genomischer Analysen und molekularer Bildgebung einen Qualitätssprung in der Erforschung infektiöser und entzündlicher Lungenerkrankungen erreichen. Neueste Techniken zur Erfassung des „genomic cross-talk“ sollen verstehen helfen, wie genomische Prozesse auf Erreger- und Wirtsseite sich in der Krankheitsentstehung gegenseitig beeinflussen oder gar bedingen. Das neue Zentrum wird sehr anwendungsorientiert arbeiten: Die Entschlüsselung der molekularen Entstehung von Lungenerkrankungen soll genutzt werden, um neue individualisierte Therapiekonzepte zu entwickeln, die grundsätzlich über die auslaufende Ära konventioneller Antibiotika hinausgehen.

    Geplant ist, das CIGL-Gebäude mit direkter Anbindung an das Gebäude des Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System (ECCPS) zentral im biomedizinischen Forschungscampus der JLU zu positionieren. So entsteht am Aulweg ein zusammenhängender Gebäudekomplex mit optimaler Funktionalität. Unmittelbar benachbart sind das neue Biomedizinische Forschungszentrum Seltersberg (BFS) mit Laboren bis zur biologischen Sicherheitsstufe S3 sowie das im Bau befindliche Forschungsgebäude des Fachbereichs Medizin (FORMED). In dem Gebäude soll unter anderem die Zentralstelle der nationalen Lungen-Biobank und des nationalen Referenzzentrums für die Genomik von pulmonalen Infektionen mit entsprechenden Aufbereitungs-, Robotier- und Lagerungseinrichtungen für Gewebe und Zellen untergebracht werden. Zudem wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dort erstmals in Deutschland eine Gewebe-Biobank mit einer mikrobiellen Biobank koppeln.

    Der Forschungsneubau umfasst eine Hauptnutzfläche von 1.549 Quadratmetern. In den Gesamtkosten von rund 23 Millionen Euro sind die Baukosten, die Erstausstattung und die Großgeräte enthalten. Nach der Bewilligung durch die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) ist der Baubeginn für 2015 vorgesehen, die Inbetriebnahme für 2018.

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    Die 1607 gegründete Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuniversität, die mehr als 26.500 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot – von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissen¬schaften – bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human- und Veterinärmedizin, Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den großen Persönlichkeiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befindet sich eine Reihe von Nobelpreisträgern, unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen (Nobelpreis für Physik 1901) und Wangari Maathai (Friedensnobelpreis 2004). Seit 2006 wird die JLU sowohl in der ersten als auch in der zweiten Förderlinie der Exzellenzinitiative gefördert (Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System – ECCPS; International Graduate Centre for the Study of Culture – GCSC).


    More information:

    http://www.uni-giessen.de


    Images

    Lageplan des Campus Lebenswissenschaften der JLU Gießen am Aulweg.
    Lageplan des Campus Lebenswissenschaften der JLU Gießen am Aulweg.
    Grafik: JLU
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    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Medicine
    transregional, national
    Organisational matters
    German


     

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