idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/05/2014 10:37

Professor Andreas Müller leitet jetzt die Neonatologie am Uni-Klinikum Bonn

Dr. Inka Väth Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Prof. Dr. Andreas Müller ist neuer Leiter der Frühgeborenenmedizin am Zentrum für Kinderheilkunde des Universitätsklinikums Bonn. Als Leitender Oberarzt in der Bonner Univ-Neonatologie spezialisierte er sich unter anderem auf die Intensivmedizin bei Früh- und Neugeborenen. Neben der Betreuung Früh- und Neugeborener will der 47-jährige Nachfolger von Prof. Dr. Dr. Peter Bartmann die intensivmedizinische Betreuung organtransplantierter Kinder sowie Organersatzverfahren in Bonn fest etablieren. Sein akademisches Interesse gilt insbesondere seltenen angeborenen Fehlbildungen sowie von Viren vor der Geburt ausgelösten Infektionen. Hierzu ist er am Bonner Zentrum für seltene Erkrankungen aktiv.

    "Die international anerkannte Forschung von Prof. Müller im Bereich der Infektiologie in der Kinder-Medizin passt gut zu den Forschungsschwerpunkten des Universitätsklinikums Bonn insgesamt" betont der Vorstandsvorsitzende und Ärztliche Direktor Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Holzgreve.

    Die Neonatologie am Universitätsklinikum Bonn gehört bundesweit zu den größeren pädiatrischen Intensivzentren. Dort betreuen 20 Ärzte jährlich ungefähr 400 bis 500 Kinder, darunter sind viele Neugeborene mit Fehlbildungen. Etwa 90 Kinder haben ein Geburtsgewicht unterhalb 1.500 Gramm. „Mein Ziel ist, die Lebensqualität gerade von ganz kleinen Frühchen weiter zu verbessern. Da gibt es noch viel zu tun“, sagt Prof. Müller. Dabei setzt der neue Chefarzt auf deren möglichst nicht-invasive medizinische Betreuung. So können die Bonner Neonatologen beispielsweise bereits die Schäden der unreifen Lunge von extrem frühgeborenen Babys durch den Verzicht einer künstlichen Beatmung senken. Denn sie geben den Frühgeborenen den noch fehlenden Schutzfilm für die Lungenbläschen, auch „Surfactant“ genannt, mit Erfolg über eine Sonde direkt in die Luftröhre, während das Kind normal spontan atmet.

    In seinem Fokus steht die Infektiolgie

    Schon während seines Studiums war für Prof. Müller die Infektiologie besonders spannend, wobei sein Augenmerk im Rahmen des Bonner Zentrums für seltene Erkrankungen besonders auf die bei Ungeborenen selten vorkommenden Infektionen mit Cytomegaloviren (CMV) liegt. „Es gibt noch viel mehr Erkrankungen, die durch Viren direkt oder indirekt ausgelöst werden, als bisher bekannt. Hier ist vieles noch nicht verstanden“, sagt der neue Chefarzt. Die Infektiologische Ambulanz, die vor allem HIV-infizierte Kinder oder mit anderen Defekten des Immunsystems betreut, wird von Prof. Müller geleitet. Auch ist er Mitinitiator der kürzlich gegründeten ersten MRSA-Ambulanz für Kinder in NRW. Die neue Ambulanz am Bonner Universitätsklinikum bietet allen pädiatrischen Patienten vor allem auch aus dem ambulanten Bereich, die Träger eines multiresistenten Erregers sind, eine umfassende Beratung und Behandlung.

    Zudem betreut Prof. Müller Neugeborene mit seltenen Fehlbildungen wie Zwerchfellhernien, bei denen sich durch ein Loch im Zwerchfell die Bauchorgane in den Brustraum verlagern und so die Lungen in ihrem Wachstum behindern. So führte er vor zwei Jahren die Künstliche Lunge ECMO – die Extrakorporale Membranoxygenierung – für Neugeborene mit drohendem Lungenversagen hier in Bonn ein. Es gibt nur wenige neonatologische Zentren in Deutschland, die dieses Verfahren für Neugeborene mit Lungenversagen anbieten.

    Erweiternde Angebote gehen nur gemeinsam

    Etwa 20 Neugeborene sind bisher mit der künstlichen Lunge ECMO an der Bonner Neonatologie behandelt worden – ein erster Meilenstein auf dem Weg, die Bonner pädiatrische Intensivmedizin zu erweitern. Neben der Etablierung von Organersatzverfahren wie ECM0 und Dialyse sowie der Ausbau zu einem Intensivbereich für nieren- und lebertransplantierte Kinder will Prof. Müller ein Zentrum für angeborene Fehlbildungen am Zentrum für Kinderheilkunde einrichten: „Mein Ziel ist ein vollständiges Angebot für die Betroffenen. Doch dies geht nur in enger Kooperation mit der Pränatalmedizin, der Kinderchirurgie sowie anderer Fachbereiche.“

    Neben der stationär klinischen Versorgung seiner Patienten, ist dem neuen Chefarzt auch ein nahtloser Übergang in das heimatliche Umfeld wichtig. Hier setzt Prof. Müller auf die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kinderärzten und dem Bunten Kreis, der Familien auf dem Weg in den Alltag mit einem schwerstkranken oder frühgeborenen Kind begleitet.

    Ausgleich findet der Vater von drei Jungen im Alter zwischen sieben bis dreizehn Jahren im Familienleben und mit Sport.

    Kontakt für die Medien:

    Prof. Dr. Andreas Müller
    Leiter Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin
    Zentrum für Kinderheilkunde des Universitätsklinikums Bonn
    Telefon: 0228/287-33408
    E-Mail: neonatologie-bonn@ukb.uni-bonn.de


    Images

    Feierliche Shlüsselübergabe: Prof. Andreas Müller (re) und sein Vorgänger Prof. Peter Bartmann.
    Feierliche Shlüsselübergabe: Prof. Andreas Müller (re) und sein Vorgänger Prof. Peter Bartmann.
    © Rolf Müller / UKB
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine
    transregional, national
    Personnel announcements
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).