idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/15/2014 15:19

Das Wissen um Atomabstände

Sigrid Neef Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Ernst-Abbe-Fachhochschule Jena

    Ein Gespräch mit einem Experimentalphysiker

    Kennen Sie die Abstände zwischen Atomen? Nun, die sind ziemlich klein. Angenommen, dieser Abstand läge bei 0,1 mm, dann wäre ein Durchschnittsbüro ungefähr so groß wie die Erde. Im Fachbereich SciTec der EAH Jena wurde kürzlich das Labor Analytik II mit neuester Messtechnik, unter anderem einem Röntgendiffraktometer, eingeweiht. Dort lassen sich diese Abstände messen, und man könnte sogar unterscheiden, ob die Atome 0,1001 oder 0,9999 mm voneinander entfernt wären.

    Wozu man so etwas braucht? Nehmen wir einmal an: Die Projektion des Dehnungstensors – der den Spannungstensor bestimmt – in ein Kugelkoordinatensystem unter Annahme isotroper elastischer Materialeigenschaften … Wie bitte? Ok, ich formuliere es verständlich: Atomabstände helfen zu verstehen, welches Material vorliegt und welche makroskopischen Eigenschaften von diesem Material zu erwarten sind. Wir können sehen, wie groß die atomar geordneten Bereiche sind und schlussfolgern daraus, wie das Material hergestellt oder auch, wie es belastet wurde. Damit lassen sich kristalline Stoffe aller Art untersuchen: Keramiken, Metalle, auch Pharmazeutika und dünne Schichten, sogar Nanomaterialien.

    Was noch möglich ist im neuen Labor? Beispielsweise die Messung der Wärmeleitfähigkeit eines Stoffes. Diese ist nämlich ein materialspezifischer Proportionalitätsfaktor zwischen Wärmemenge pro Fläche und Zeit und einem angelegten Temperaturgradienten… Entschuldigung! Also, die Wärmeleitfähigkeit eines Stoffes kennen Sie aus dem täglichen Leben: Mit einem Aluminiumlöffel sollte man keinen heißen Tee umrühren ... Das wussten Sie schon? Ah, dann ist es ja gut.

    Das Labor Analytik II entstand mit Mitteln aus dem Großgeräteprogramm der Länder und aus dem Thüringer Zentrum für Maschinenbau. Darüber hinaus hat die Hochschule den Laborausbau mit Forschungsmitteln unterstützt. Insgesamt wurden 450.000 € in Geräte und den Umbau investiert. Der Experimentalphysiker Prof. Dr. Steffen Teichert ist Dekan des Fachbereichs SciTec der Ernst-Abbe-Fachhochschule Jena, er lehrt und forscht unter anderem auf dem Gebiet der physikalischen Werkstoffanalyse.

    sn
    Quelle: Prof. Dr. Steffen Teichert


    More information:

    http://www.fh.jena.de


    Images

    Prof. Dr. Steffen Teichert eröffnet das Labor Analytik II
    Prof. Dr. Steffen Teichert eröffnet das Labor Analytik II
    Foto: S. Neef
    None


    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
    Economics / business administration, Materials sciences, Physics / astronomy
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications, Organisational matters
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).