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Wissenschaft
Wissenschaftsrat zur Entscheidung des Bundes über Großgeräte der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung
Der Wissenschaftsrat begrüßt die heute vom Bundesministerium für Bildung und Forschung getroffene Förderungsentscheidung für zwei weitere Großgeräte der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung: für den Freie-Elektronen-Laser (X-FEL) am Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) in Hamburg und für den schrittweisen Ausbau der Beschleunigeranlage bei der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt. Beide Vorhaben sind vom Wissenschaftsrat im November 2002 mit Auflagen zur Förderung empfohlen worden. Bereits im Juli 2002 hatte er zu diesen und sieben weiteren Großgeräten detailliert Stellung genommen.
Mit der Entscheidung des BMBF gewinnt eine große Zahl beteiligter Wissenschaftler auch aus dem Ausland Planungssicherheit. Auch die Forschungseinrichtungen DESY und GSI erhalten damit eine verlässliche Perspektive. Die Entscheidung ist ein international sichtbares Signal für einen zukunftsweisenden Ausbau der Forschungsinfrastruktur auf Schlüsselgebieten der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung in Deutschland.
Der Zeitpunkt der Entscheidung weicht unter dem Einfluss der Finanzlage von der im November 2002 im Wissenschaftsrat beschlossenen Vorgehensweise ab, die zunächst eine weitere Priorisierung durch den Wissenschaftsrat vorsah. Inhaltlich stimmt die Entscheidung indes mit den Empfehlungen des Wissenschaftsrats überein. Für zwei der drei vom Wissenschaftsrat positiv bewerteten und modifizierten Geräte (Gruppe II der Empfehlungen von 2002) wird jetzt die Förderungszusage gegeben. Für das dritte und teuerste Projekt - den Supraleitenden Elektron-Positron-Linearcollider (TESLA) - bleibt eine langfristige Realisierungsperspektive erhalten.
Zugleich wird für die beiden Geräte der Gruppe I (das Hochfeldmagnetlabor HLD in Dresden und das Forschungsflugzeug HALO) auf Empfehlung des Wissenschaftsrats die Finanzierung in Aussicht gestellt. Dieses Gesamtergebnis sieht der Wissenschaftsrat als ein erfolgreiches Beispiel für die Beratung der Politik durch die Wissenschaft an. Wegen der auch international großen Resonanz der Empfehlungen zu den Großgeräten werden diese im Frühjahr als Buchpublikation (deutsch und englisch) vorgelegt.
Der Wissenschaftsrat wird auch weiterhin zu neuen Anträgen auf Geräte der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung Stellung nehmen und die stufenweise Realisierung jener Geräte begleiten, deren Finanzierung jetzt beschlossen wurde.
Hinweis: Stellungnahme und Empfehlungen zu neun Großgeräten der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung (Drs. 5363/02; Drs. 5454/02) sind im Netz als Volltext (www.wissenschaftsrat.de) veröffentlicht. Sie können bei der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates auch per eMail (post@wissenschaftsrat.de) angefordert werden.
http://www.wissenschaftsrat.de
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