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08/03/1998 00:00

Alfred-Wegener-Stiftung: Energie aus der Tiefe im Programm

Dr. Matthias Alisch PR-Agentur
Alfred-Wegener-Stiftung zur Förderung der Geowissenschaften (AWS)

    Geothermische Energie stellt sich erfolgreich dem globalen Wettbewerb der Energietraeger - vielfaeltiges Fachrahmenprogramm zur internationalen Fachmesse GEOSPECTRA 99 (Duesseldorf, 9. bis 15. Juni 1999)

    Die Waermeenergie-Ressourcen des nahen und tiefen Untergrunds offenbaren sich als ideale Bausteine eines umweltfreundlichen Energiekonzepts. Thermalwasser, heiss-trockenes Tiefengestein und Energie aus erdberuehrten Betonbauteilen sind zentrale Schlagworte der Erdwaermenutzung. Geothermie als weltweites Thema angewandter Forschung und erfolgreicher Projekte im laufenden Alltagsbetrieb. Die USA, die Philippinen, Mexiko und Japan bilden die Einsatzschwerpunkte bei der Nutzung von Dampf- und Heisswasserlagerstaetten. Doch auch dort, wo Thermalwasser seltener auftritt, wie in Mitteleuropa, ergeben sich im ueberall vorhandenen heiss-trockenen Tiefengestein der Erdkruste Temperaturniveaus, die eine Verstromung ermoeglichen.
    Bei den Innovationsprozessen zur Gewinnung geothermischer Energie waren und sind internationale Kooperationen der Wirtschaft und Wissenschaft von entscheidender Bedeutung. Partnerschaften werden durch die gezielte Begegnung von Know-how, Investionsobjekten und Kapital forciert. Ein exakt zugeschnittenes Kontakt-Forum bietet die internationale Fachmesse für Geotechnologie und Angewandte Geowissenschaften GEOSPECTRA vom 9. bis zum 15. Juni 1999 in Duesseldorf. Die Alfred-Wegener-Stiftung (AWS) zur Foerderung der Geowissenschaften, der Dachorganisation von 20 deutschen geotechnologischen und geowissenschaftlichen Verbaenden und Organisationen, mit Sitz in Koeln, ist ideeller Traeger dieses Messe-Events und Mitveranstalter des GEOSPECTRA-Fachrahmenprogramms. Experten und interessiertes Publikum werden auf der GEOSPECTRA die Errungenschaften des anbrechenden "geothermischen Zeitalters" in Augenschein nehmen koennen.
    Groesste Verbreitung verzeichnet die Nutzung von Dampf- und Heisswasserlagerstaetten. Diesen Ressourcen widmen sich in Deutschland rund 35 lokale Einrichtungen der Energie- bzw. Waermegewinnung, vor allem in Mecklenburg-Vorpommern (z.B. in Neubrandenburg, Waren/Mueritz, Neustadt-Glewe) und in Bayern (z.B. in Erding, demnaechst in Straubing). Zur Verstromung bieten sich vor allem die neu entwickelten Organic-Rankine-Cycle-(ORC-)Turbinen an, die bereits bei sehr niedrigen Temperaturen von ca. 100 °C Strom generieren. Eine erste kommerziell betriebene ORC-Turbine wird demnaechst im oberoesterreichischen Altheim mit einer Leistung von rund 700 Kilowatt eingesetzt. Im bayerischen Simbach und im oesterreichischen Braunau steht die energetische Nutzung der Thermalwasservorkommen mit modernster leistungsfaehiger Technologie ebenfalls vor der Umsetzung.
    Auch international uebernehmen Kraftwerke und Fernwaermenetze auf geothermischer Basis bedeutende Anteile der regionalen Energieversorgung. So greift zum Beispiel in der Tuerkei und in Ungarn eine zunehmende Rueckbesinnung auf heimische, umweltvertraegliche Energieressourcen um sich. Anschub leistet dabei auslaendisches Investitionskapital. Technik und Know-how kommen in der Regel aus den westlichen Industrienationen. Deutschland agiert hier als ein Schwerpunktanbieter und empfiehlt sich somit als idealer Ort zur Messepraesentation dieser Technologie von globaler Bedeutung.
    Der unverkennbare Aufschwung vor allem im Markt der oberflaechennahen Geothermie schlaegt sich vielfach nieder. Ausgesprochen fortschrittlich sind beispielsweise erdgekoppelte Waermepumpen im Zusammenspiel mit Erdwaermesonden zur Beheizung und Kuehlung von Gebaeuden. Rund 17% der bislang 100 Mio. DM umfassenden Foerdermittel für erneuerbare Energien des Bundeswirtschaftsministeriums sind in die Foerderung von erd- oder grundwassergekoppelten Waermepumpen geflossen - mit enormem Erfolg.
    Momentan rueckt die Erdkruste als ideales Medium zur Speicherung von Abwaerme und sommerlicher Sonnenwaerme immer staerker in den Blickpunkt. Das bekannteste Vorhaben dieser Art in Deutschland entsteht im Rahmen des Umbaus des Berliner Reichstags und der Errichtung neuer Parlamentsgebaeude. Das dortige Konzept mit Einbindung mechanischer Belueftungssysteme, der Nutzung der Erdkruste als natuerlicher Kaelte- und Waermespeicher und dem Einsatz der Kraft-Waerme-Kopplung laesst eine Minderung des CO2-Ausstosses um 85% erwarten. Doch auch ohne Waermepumpen steht das Temperaturniveau des Bodens kostenguenstig zur Verfuegung. Erdberuehrte Beton- und Gründungspfaehle werden mit Waermeaustauschrohren ausgestattet, womit sich konventionelle Kaelte- und Klimaerzeugungstechnik eruebrigen.
    Internationale Erfolge verzeichnen aber auch die innovativen Hot-Dry-Rock-(HDR-)Systeme. Prinzipiell eroeffnet der allgemein gueltige Erdwaermezuwachs von 3 °C je 100 m Tiefe ueberall die Moeglichkeit, das tiefe, heisse, aber trockene Gestein der Erdkruste "als Steckdose" zu nutzen. Hierbei uebernimmt das europaeische HDR-Projekt in elsaessischen Soultz-sous-Forêts eine fuehrende Rolle an der technologischen Entwicklungsfront. Deutsche Partner sind daran massgeblich beteiligt. Die Praxiserfahrungen beweisen den sehr effektiven, nahezu vollautomatischen und konsequent umweltfreundlichen Betrieb von Hot-Dry-Rock-Systemen. In Deutschland planen unter anderem die badische Stadt Buehl, die Stadtwerke Buehl, Ettlingen und Landau sowie die FlowTex Gruppe aus Ettlingen ein HDR-Kraftwerk mit einer Leistung von 10 Megawatt.
    Die notwendigen Bohrverfahren zur Erschliessung der heissen Ressourcen finden zugleich bei der Erdoel- und Erdgasexploration Einsatz - auch dieser Wirtschaftssektor ist Gegenstand der internationalen Fachmesse GEOSPECTRA 99. So verdichten diese und weitere Technologien der vielschichtigen Geo-Branchen die Fachmesse GEOSPECTRA 99 in Duesseldorf zu einem einzigartigen Marktplatz. Die GEOSPECTRA 99 bietet Industrie, Dienstleistern, Anwendern und Fachpublikum aus Geotechnologie und Angewandten Geowissenschaften ein hochrangiges internationales Wirtschafts- und Kommunikationszentrum.
    Weitere Informationen zur GEOSPECTRA 99 koennen Sie abfordern unter Tel. 0211/4560-991/-544 bzw. Fax 0211/4560-87991.


    More information:

    http://www.tradefair.de/GEOSPECTRA99/
    http://www.aw-stiftung.de/
    http://www.landscape.de/


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    Criteria of this press release:
    Biology, Construction / architecture, Environment / ecology, Geosciences, Oceanology / climate
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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