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03/06/2003 12:13

Vernetztes Beratungsangebot und ausreichende Studienfinanzierung helfen gegen Studienabbruch

Stefan Grob Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Studentenwerk

    (Berlin, 6. März 2003) Finanzielle Probleme sind mit die Hauptursache für einen Studienabbruch in Deutschland. Dies geht aus der jetzt vorgestellten Studie der Hochschul-Informations-Systeme GmbH (HIS) zur Ursachenanalyse von Studienabbrüchen hervor. Der Abbruch erfolgt, weil die Studierenden ihre offenbar notwendige Erwerbstätigkeit nicht mit den zeitlichen Anforderungen der Lehrveranstaltungen in Einklang bringen können. Ebenso entscheidend für den Abbruch ist die "berufliche Neuorientierung", (17 Prozent) gefolgt von der mangelnden Studienmotivation mit 16 Prozent. Erst danach werden Leistungsprobleme mit 11 Prozent als Grund angegeben, familiäre Probleme sind für 10 Prozent der Befragten ursächlich für den Abbruch. Insgesamt beendet ein knappes Drittel aller Studierenden das Studium ohne Abschluss.

    Besonders gefährdet sind BAföG-Empfänger, die aufgrund von nicht erbrachten Leistungen ihre Ansprüche auf Förderung nach dem Grundstudium verlieren. Diese Gruppe von Studierenden muss überdurchschnittlich viel arbeiten um, den Lebensunterhalt bestreiten zu können. Zudem sind Studierende, die nicht von den Eltern hinreichend unterstützt werden und keinen oder nur geringen Anspruch auf BAföG haben, durch vermehrte Erwerbsarbeit stärker von Studienabbruch betroffen. Auch ehemalig Berufstätige, die nach Aufnahme eines Studiums weiterhin relativ viel arbeiten, um etwa den bis zum Studium erworbenen Lebensstandard halten zu können, brechen besonders häufig ihr Studium ab.

    "Wir fordern daher, die Beratungsangebote von Hochschulen und Studentenwerken enger miteinander zu vernetzen und vor allem zu Beginn des Studiums zu intensivieren", sagte der Präsident des Deutschen Studentenwerks, Prof. Hans-Dieter Rinkens. Wenn der Entschluss nach durchschnittlich 7 bis 8 Semestern falle, das Studium abzubrechen, sei schon zu viel wertvolle Zeit für die jungen Menschen verstrichen. Um die berufliche Orientierung bereits vor dem Studium in die richtige Bahn zu lenken, müsse auch die Beratung der Abiturientinnen und Abiturienten intensiviert werden. Dies gelte auch für diejenigen, die vor dem Studium bereits einen Beruf ausgeübt haben.

    "Neben einer individuellen Beratung ist eine hinreichende Studienfinanzierung für das Gelingen eines erfolgreichen Studiums unerlässlich", betonte Rinkens. Die BAföG-Reform aus dem Jahr 2001 sei sicher ein Schritt in die richtige Richtung gewesen. Jetzt müsse es aber darum gehen, die ganze Studienfinanzierung auf stabile Beine zu stellen und ein Gesamtkonzept zu erarbeiten. "Wir fordern daher, eine Expertenkommission zur Studienfinanzierung einzusetzen und die Reform weiter voranzutreiben auch in Hinblick auf die europäische Entwicklung", unterstrich Rinkens. Hierzu gehöre vor allem die Einführung eines Kulanzsemesters bei der Leistungsbescheinigung. Wenn ein Studierender nach dem 4. Semester nicht die erbrachten Prüfungsnachweise vorlegen konnte, verliert er den Anspruch auf BAföG-Zahlung. Holt er bis zum 6. Semester jedoch die Prüfungen nach und weist nach, dass er Stoff und Prüfungen, die bis zum 6. Semester abgelegt werden müssen, zusätzlich absolviert hat, kann er wieder BAföG beantragen.
    "Um die Abbrecherrate dieses Personenkreises wegen Wegfall des BAföGs und vermehrter Erwerbstätigkeit zu verringern, fordert das DSW, dass diese Studierende einen Anspruch auf Gewährleistung eines Bildungskredits nach dem im Jahr 2001 eingeführten Programm erhalten.
    "Wer Studierenden in besonderen Studiensituationen die Chance für eine realistische Studien- und Lebensplanung geben will, muss auch dafür sorgen, dass die sozialen und finanziellen Rahmenbedingungen stimmen", sagte Rinkens.

    Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Mechthild Klett, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon 0 30/29 77 27- 20, E-Mail: klett@studentenwerke.de


    More information:

    http://www.studentenwerke.de


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy, Studies and teaching
    German


     

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