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Wissenschaft
Genau wie bei Industrieunternehmen wird auch bei der UN die Leistungsstärke von Managementstrukturen und Strategien mitbestimmt. Die Arbeit und die Strukturen der UN und zahlreicher internationaler Hilfsorganisationen sowie die öffentliche Kritik daran untersuchen erstmals empirisch die Autoren des Buches "Rethinking International Organizations: Pathology and Promise". Es wird u. a. von Dr. Dennis Dijkzeul herausgegeben, der eine Juniorprofessur am Institut für Friedensicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der RUB innehat.
Bochum, 11.03.2003
Nr. 74
Ein verbessertes Management für die Vereinten Nationen
RUB-Juniorprofessor analysiert internationale Organisationen
Öffentliche Kritik am Management wird weitgehend widerlegt
Wer in diesen Tagen an die Vereinten Nationen (UN) denkt, hat die Bilder vom Sicherheitsrat im Kopf, wo lebhaft über den Irak-Konflikt diskutiert wird. Genau wie bei Industrieunternehmen wird auch bei der UN die Leistungsstärke von Managementstrukturen und Strategien mitbestimmt. Die Arbeit und die Strukturen der UN und zahlreicher internationaler Hilfsorganisationen sowie die öffentliche Kritik daran untersuchen erstmals empirisch die Autoren des Buches "Rethinking International Organizations: Pathology and Promise". Es wird u. a. von Dr. Dennis Dijkzeul herausgegeben, der eine Juniorprofessur am Institut für Friedensicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der RUB innehat. Es handelt sich um die erste wissenschaftliche Buchveröffentlichung eines Juniorprofessors der RUB.
Erste empirische Analyse
Der Arbeit von internationalen Organisationen (wie der UN oder nichtstaatlichen Hilfsorganisationen wie dem "Roten Kreuz" und "Ärzte ohne Grenzen") wird in internationalen Krisensituationen zunehmende Beachtung geschenkt. Insbesondere in den Medien sehen sich die Organisationen Kritik an ihrer Arbeit und Struktur ausgesetzt. Oft wird über die vermeintlich chaotische Verteilung von Hilfsgütern oder mangelnde Koordination in Krisenregionen berichtet. In "Rethinking International Organizations" gehen rund ein Dutzend internationaler Autoren dieser Kritik erstmals detailliert und empirisch fundiert nach. Sie beschreiben und hinterfragen die Politik, das Management und die Organisationsentwicklung der internationalen Organisationen ausführlich. Daran anknüpfend weisen die Autoren die Kritik als zu allgemein und oberflächlich zurück.
Großes Leistungsspektrum
Außerdem erinnern die Autoren an die eigentlichen Leistungen der internationalen Organisationen. Viele von ihnen tragen durch Information und/oder Diplomatie ausschlaggebend zur Vermittlung und Entscheidungsfindung in der Politik bei. Ein Beispiel dafür ist der UN-Sicherheitsrat, in dem momentan über Krieg und Frieden im Irak befunden wird. Die wichtigsten Leistungen vieler nichtstaatlicher Organisationen bestehen einerseits im Einwerben finanzieller Mittel in reichen Ländern und andererseits im physischen Einsatz vor Ort in ärmeren Ländern oder in Krisengebieten. Basierend auf diesen für viele Menschen lebenswichtigen Leistungen entwerfen die Autoren Verbesserungsvorschläge für das Management der internationalen Organisationen, um ihre Arbeit und Ergebnisse zu optimieren.
Experte fürs UN-Management
Dr. Dennis Dijkzeul arbeitet seit Oktober 2002 am Institut für Friedensicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der RUB. Zuvor war der niederländische Ökonom Direktor des "Programms für Humanitäre Angelegenheiten" an der Columbia Universität in New York. Dennis Dijkzeul hat in Rotterdam eine Doktorarbeit über UN-Management verfasst und als Berater internationaler Organisationen in Afrika, Mittelamerika, Europa und den USA gearbeitet.
Titelnachweis
Dennis Dijkzeul und Yves Beigbeder (Hrg.): "Rethinking International Organizations: Pathologies and Promise", Berghahn Books, Oxford/New York 2002, 360 Seiten, 82 Euro, ISBN 1-57181-380-2 (der Band erscheint im Herbst als Taschenbuch für 25 Euro).
Weitere Informationen
Dr. Dennis Dijkzeul, Institut für Friedensicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht, Ruhr-Universität Bochum, NA 02/29, Tel. 0234/32-27932, E-Mail: dennis.dijkzeul@ruhr-uni-bochum.de
Criteria of this press release:
Law, Politics, Social studies
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
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