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Wissenschaft
Wie wirkte sich der Wissenstransfer von Europa nach China in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus? Dieser Frage gehen Historiker aus Deutschland, Japan und China beim Symposium „Wissenstransfer und Modernisierungsprozesse zwischen Europa und Ostasien“ nach. Die Tagung findet vom 6. bis zum 8. Oktober im Studienzentrum der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle (Saale) statt. Teil des Programms sind zwei öffentliche Vorträge am Montag, den 6. Oktober, und am Dienstag, den 7. Oktober.
Die Vernetzung der Welt beinhaltet seit ihrem Beginn nicht nur den Austausch von Waren zwischen verschiedenen Regionen der Erde, sondern auch den Austausch von Wissen. Diese Globalisierung hat dann einen ganz besonderen Charakter, wenn Wissenstransfer in bereits hochorganisierte Kulturen stattfindet. Ein Beispiel dafür ist der Reformprozess, der in China in den frühen 1860er Jahren einsetzte. Im Zuge der sogenannten Selbststärkungspolitik wurden Wissen und Technik aus Europa „importiert“. Dieses neue Wissen erforderte allerdings auch eine neue Expertise, die sich in der traditionellen Ausbildung von Chinas Eliten zu dieser Zeit nicht wiederfand. Die Selbststärkungspolitik scheiterte. Beim Symposium „Wissenstransfer und Modernisierungsprozesse zwischen Europa und Ostasien“ wird die These diskutiert, ob in der Zeit der Selbststärkungspolitik dennoch die Grundlagen für Chinas Weg in die Moderne gelegt wurden.
Zur Eröffnung des Symposiums am Montag, 6. Oktober, hält Prof. Dr. Alfons Labisch, Mitglied der Leopoldina und Medizinhistoriker an der Universität Düsseldorf den Vortrag „Was heißt Moderne? West-östliche Perspektiven auf ein Plastikwort“. Darin stellt der Wissenschaftler unter anderem die Frage nach der Trennschärfe des Wortes „modern“, nachdem es aus der wissenschaftlichen Diskussion in die Alltagssprache übergegangen ist.
Öffentlicher Vortrag „Was heißt Moderne?“
Montag, 6. Oktober 2014, 18:00 bis 19:30 Uhr
Studienzentrum der Leopoldina
Sitzungssaal, Emil-Abderhalden-Str.36, 06108 Halle (Saale)
Im Rahmen der Wissenschaftshistorischen Seminare spricht am Dienstag, 7. Oktober, die Berliner Sinologin Prof. Dr. Dagmar Schäfer über die Entwicklung der chinesischen Technologie. Ihr Vortrag trägt den Titel „10.000 Dinge – Technologie im China des 17. Jahrhunderts“.
Wissenschaftshistorisches Seminar
Dienstag, 7. Oktober 2014, 18:00 bis 19:30 Uhr
Vortragssaal
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale)
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen im Rahmen des Leopoldina-Symposiums „Wissenstransfer und Modernisierungsprozesse“ ist frei. Um Anmeldung wird gebeten.
Das Projekt wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und das Confucius Institute Headquarters unterstützt.
Anmeldungen und weitere Informationen unter: www.leopoldina.org/de/veranstaltungen/veranstaltung/event/2259
Ansprechpartner: Prof. Dr. Rainer Godel, Leiter des Leopoldina-Studienzentrums, rainer.godel@leopoldina.org
http://www.leopoldina.org/de/veranstaltungen/veranstaltung/event/2259
Criteria of this press release:
Journalists
Cultural sciences, History / archaeology, Social studies
regional
Scientific conferences, Transfer of Science or Research
German
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