idw - Informationsdienst
Wissenschaft
11. Thüringer Jugendgerichtstag diskutiert Hilfen für junge Straffällige
Der 11. Thüringer Jugendgerichtstag, der sich am kommenden 5. November in der Ernst-Abbe-Hochschule (EAH) Jena mit Hilfen für junge Straffällige beschäftigen wird, fordert ein langfristiges Denken statt kurzfristigem Sparen. Die Tagung beginnt um 10.00 Uhr in der Aula der EAH Jena.
Die neuen ambulanten Maßnahmen nach dem Jugendgerichtsgesetz, wie soziale Trainingskurse, Betreuungsweisungen und Täter-Opfer-Ausgleich sind in Thüringen in den 90iger Jahren vielerorts engagiert aufgebaut worden und haben seitdem straffälligen jungen Menschen notwendige und hilfreiche Unterstützung bei der Lebensbewältigung ohne Straftaten gegeben und erzieherische Impulse gesetzt.
Betrachten wir die Situation heute, so sind mit dem demographisch bedingten Rückgang der Gruppe der Jugendlichen und knappen kommunalen Kassen Angebote eingestellt oder verringert worden. In einigen Regionen Thüringens scheinen inzwischen „weiße Flecken“ hinsichtlich der Hilfen für junge Straffällige entstanden zu sein.
Dem Rückgang der absoluten Zahlen straffälliger junger Menschen ist aber zunächst kein Rückgang der Tatverdächtigen pro 100.000 der Altersgruppe gefolgt. Die Praxis berichtet von komplexer werdenden Fällen mit höherem Handlungsbedarf. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass sich Geld, das in Primärprävention fließt sowie die Unterstützung bereits Straffälliger, um den Rückfall zu verringern, mehrfach bezahlt macht, unabhängig davon, dass es vor allem die Opfer sind, die unter erneuter Straffälligkeit leiden.
Welche Qualität und welche Quantität an ambulanten Maßnahmen ist vor diesem Hintergrund erforderlich, welche Anschlusshilfen benötigen aus dem Jugendstrafvollzug Entlassene, welche Hilfen sind insgesamt notwendig und wie können wir von deren Notwendigkeit überzeugen?
Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des diesjährigen Jugendgerichtstages am 5. November 2014. Den Hauptvortrag hält die Bundesvorsitzende der DVJJ e.V., Prof. Dr. Theresia Höynck, von der Universität Kassel. Masterstudentinnen der Ernst-Abbe-Hochschule Jena haben die regionale Situation in einem Forschungs-und Entwicklungsprojekt analysiert und stellen ihre Ergebnisse und ihre Vorschläge an die Praxis vor.
Am Nachmittag diskutieren die Teilnehmer in vier regional zusammengesetzten Arbeitsgruppen die konkrete Situation in den Landgerichtsbezirken. Ziel ist es, Probleme zu benennen, den Bedarf einzuschätzen und Ideen zu formulieren.
Der Thüringer Jugendgerichtstag möchte die Situation der Hilfen für junge Straffällige analysieren und zu Verbesserungen anregen. Interessierte Gäste sind, bei Entrichtung eines Unkostenbeitrags in Höhe von 10,- €, herzlich willkommen.
Prof. Dr. Heike Ludwig
DVJJ-Landesgruppe Thüringen
Vorsitzende Prof. Dr. Heike Ludwig
c/o Ernst-Abbe-Hochschule Jena
Fachbereich Sozialwesen
Carl-Zeiss-Promenade 2
03641/205 832
heike.ludwig@fh-jena.de
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
Law, Politics, Psychology, Social studies, Teaching / education
transregional, national
Scientific conferences, Transfer of Science or Research
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).