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Die Sonderausstellung „Die kunterbunte Welt der Minerale“ wird vom 3. Dezember bis 12. April 2015 in der Mineralogischen Sammlung der Universität Jena gezeigt
Im Reich der Minerale explodieren die Farben. Von glasklar-durchsichtigen bis tiefschwarzen Exemplaren reicht die Palette. Dabei ist Vorsicht geboten: Was völlig verschieden aussieht, kann chemisch betrachtet ein und dasselbe sein.
„Ein Mineral wie Quarz tritt in sehr vielen verschiedenen Farbvarietäten auf“, sagt Dr. Birgit Kreher-Hartmann von der Universität Jena. So sei ein klarer Bergkristall ebenso wie ein pechschwarzer Rauchquarz chemisch gesehen Siliciumdioxid – also Quarz. Kriterium für die Zuordnung sei die sogenannte Strichfarbe, erläutert die Kustodin der Mineralogischen Sammlung der Universität Jena. Um sie zu bestimmen, wird das Mineral über eine Platte aus Hartporzellan gezogen. Die Farbe des Abriebs gibt sodann einen Hinweis auf die richtige Zuordnung. Bei allen farbenfrohen Varietäten des Quarzes ist die Strichfarbe stets weiß. Ein weiteres Merkmal ist die Mohshärte, die bei Quarz den Wert 7 auf einer Skala bis 10 hat. Härtere Minerale sind für den Strichfarben-Test nicht geeignet, da sie die Porzellanplatte zerstören.
Unter dem Titel „Die kunterbunte Welt der Minerale“ wird am Mittwoch (3. Dezember) eine neue Sonderausstellung in der Mineralogischen Sammlung (Sellierstraße 6) eröffnet. Bis zum 12. April 2015 können die Besucher etwa 300 Exponate begutachten. Wie Dr. Kreher-Hartmann erläutert, sind sechs Vitrinen je einer Farbe gewidmet: Gelb, Blau, Rot, Grün, Schwarz und Weiß. In einer weiteren Vitrine werden Quarze und Flussspate gezeigt, zwei Minerale mit besonders großer Farbenvielfalt. Dass die Farben nicht nur das Auge erfreuen, wird ebenfalls in der neuen Ausstellung erklärt. So suchten bereits im Mittelalter die Bergleute nach sogenannten Indikatormineralen wie der Kobaltblüte. Diese Kobalt-Verwitterungen an der Erdoberfläche zeigen an, dass sich im Erdinneren lohnenswerte Kobalt-Vorkommen befinden. Die Farbe der Kobaltblüte wird mit pfirsichblütenrosa angegeben.
Die Sonderausstellung in der Mineralogischen Sammlung zeigt nur einen kleinen Ausschnitt aus der Welt der Minerale. Aktuell sind etwa 4.900 verschiedene Minerale anerkannt, pro Jahr kommen etwa 100 neue hinzu. Gezeigt wird nun ein Querschnitt aus den Sammlungen der Mineralogie, darunter sind Exemplare einer Schenkung, die den Bestand seit vorigem Jahr bereichert. Einige Minerale hat Birgit Kreher-Hartmann zudem aus Leipzig geholt. Im Zuge des Universitätsverbundes Jena-Halle-Leipzig bestehen gute Kontakte zum Institut für Mineralogie, Kristallografie und Materialwissenschaft der Universität Leipzig.
Zur Vernissage am 3. Dezember um 19 Uhr gibt es im Hörsaal (Sellierstraße 6) einen einführenden Vortrag von Dr. Kreher-Hartmann und im Anschluss eine Führung durch die Ausstellung. Musikalisch begleitet wird die Vernissage durch das Geschwisterpaar Carlotta und Moritz Hoffmann aus Jena, die mit Geige und Akkordeon musizieren werden. Gäste sind herzlich willkommen, der Eintritt ist frei.
Geöffnet ist die Mineralogische Sammlung der Universität Jena jeweils montags und donnerstags von 13 bis 17 Uhr, sonntags nach Ankündigung von 13 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung. Das nächste Mal sonntags geöffnet ist die Sammlung am 21. Dezember und 4. Januar, jeweils 13 bis 17 Uhr. Vom 24. Dezember bis 1. Januar bleibt die Sammlung geschlossen.
Kontakt:
Dr. Birgit Kreher-Hartmann
Institut für Geowissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Mineralogische Sammlung
Sellierstraße 6, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 948714
E-Mail: cbk[at]uni-jena.de
Minerale weisen unterschiedliche Farbvarietäten auf, wie eine Sonderausstellung in der Mineralogisch ...
Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
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