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Wissenschaft
TÜV-Süd bestätigt hohe Qualität des Onkologischen Zentrums
Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) an der Universitätsklinikum Greifswald GmbH erhält im kommenden Jahr zwei neue Linearbeschleuniger für die Strahlentherapie. Für die hochmodernen Geräte der neuesten Generation wird ein neues Gebäude neben der Strahlentherapie in der Fleischmannstraße 42 errichtet. Der Neubau soll bereits Anfang des Jahres beginnen und Ende des kommenden Jahres abgeschlossen werden.
„Das ist eine Investition in die Zukunft der universitären Spitzenmedizin“, betonte Dr. Thorsten Wygold, Ärztlicher Vorstand der Universitätsmedizin. „Unser Ziel ist die bestmögliche Behandlung von Menschen mit einer Tumorerkrankung unter dem Dach des Onkologischen Zentrums.“ Der Überwachungsverein TÜV-Süd hatte gerade in einem Überprüfungsverfahren im letzten Monat dem 2012 gegründeten Onkologischen Zentrum eine hohe Qualität in der interdisziplinären Zusammenarbeit bescheinigt. Dazu gehört auch die ambulante und stationäre Strahlentherapie.
Aufgrund der strengen Auflagen für radiologische Großgeräte müssen für die neuen Linearbeschleuniger neue Kapazitäten in einem Erweiterungsbau geschaffen werden. Für die Investitionen in Höhe von insgesamt 6,5 Millionen Euro werden keine Fördermittel in Anspruch genommen. Der Neubau (4,5 Mio. €) sowie ein Linearbeschleuniger (2 Mio. €) werden aus Mitteln des Medizinischen Versorgungszentrums finanziert. Ein zweites Bestrahlungsgerät kommt auf Leasingbasis dazu.
Die Strahlentherapie mit sieben Fachärzten - drei im ambulanten und vier im stationären Bereich - und insgesamt 20 weiteren Mitarbeitern ist seit der Eröffnung des MVZ im Jahr 2005 auch Teil des Zentrums. In 2013 wurden insgesamt 1.532 Patienten mit einer individuellen Strahlentherapie behandelt. Etwa 2.000 Patienten werden darüber hinaus in der Nachsorge betreut. Fast 80 Prozent der Bestrahlungen erfolgen ambulant. Weitere Fachrichtungen im MVZ sind die Psychiatrie, Neurologie, Pathologie, Klinische Chemie, Innere Medizin/Internistische Onkologie, Allgemeinmedizin und die Urologie.
„Die Entwicklung des MVZ ist überaus positiv“, so der Ärztliche Vorstand. „Es spricht für sich, wenn das Zentrum im zehnten Jahr seines Bestehens die notwendigen Erweiterungen und Investitionen aus eigener Kraft stemmen kann. „Somit können wir unseren Patienten auch künftig am Universitätsstandort Greifswald eine hochmoderne Strahlentherapie auf dem neuesten Stand der medizinischen Wissenschaft anbieten.“
Hintergrund
Strahlentherapie
Bösartige Tumore werden sehr häufig bestrahlt, oft auch in Kombination mit anderen Behandlungsverfahren wie Operation und Chemotherapie. Dabei wird ausgenutzt, dass Tumorgewebe meist strahlenempfindlicher ist als das umgebende Normalgewebe. Um die Nebenwirkungen gering zu halten, wird die Bestrahlung auf viele tägliche Einzeldosen aufgeteilt und über mehrere Wochen verabreicht. Mit modernen Strahlentherapieverfahren können heutzutage eine Vielzahl von Tumorerkrankungen auch in fortgeschrittenen Stadien geheilt werden. Hochenergetische Röntgenstrahlen aus modernen Linearbeschleunigern dringen tiefer ins Gewebe ein und erzeugen gleichmäßigere Dosisverteilungen als die herkömmliche niederenergetische Röntgenstrahlen. Verbesserte Schnittbildverfahren und computergestützte dreidimensionale Bestrahlungsplanung vermindern die Belastung von gesundem Nachbargewebe.
Linearbeschleuniger
Die Bestrahlung von bösartigen und gutartigen Tumoren erfolgt mit einem so genannten Linearbeschleuniger. Dabei werden Elektronen durch ein hochfrequentes elektromagnetisches Feld auf beinahe Lichtgeschwindigkeit beschleunigt. Das Elektronenfeld kann direkt zur Behandlung genutzt werden.
Erst das Abbremsen der Elektronen durch ein Goldtarget erzeugt ultraharte Röntgenstrahlen, die hauptsächlich zur Therapie verwendet werden. Durch Lamellen mit einer Breite von nur 5 mm lässt sich das Strahlenfeld individuell anpassen und der Tumor kann somit optimal getroffen werden. Alle Bestrahlungsparameter werden digital eingestellt, überwacht und protokolliert.
Onkologisches Zentrum Vorpommern
Ende 2012 wurde das Onkologische Zentrum Vorpommern an der Universitätsmedizin Greifswald nach den Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Zum Onkologischen Zentrum gehören unter anderem das Darmkrebszentrum, das Pankreaszentrum, das Hauttumorzentrum, das Prostatazentrum und das Brustzentrum, aber auch die Strahlentherapie, die Selbsthilfegruppen, die Seelsorge, die Psychoonkologie, die Palliativmedizinische Versorgung und der Sozialdienst. Geleitet wird das Zentrum vom Direktor der Hautklinik, Prof. Michael Jünger.
Durch die Interdisziplinarität des Zentrums kann allen Patienten der Region mit einer Tumorerkrankung ganzheitlicher und in jeder Phase ihrer Erkrankung effektiver geholfen werden. Betroffene Patienten werden von den Krebsspezialisten der beteiligten Fachabteilungen der Universitätsmedizin gemeinsam in sogenannten Tumorkonferenzen besprochen, mit dem Ziel, über das jeweilige Spezialfach hinaus die bestmöglichste individuelle Behandlungsform zu finden und anzuwenden.
Universitätsmedizin Greifswald
Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ)
Ärztliche Geschäftsführerin: Dr. med. Regine Breitsprecher
Fleischmannstraße 6, 17475 Greifswald
T +49 3834 86-69 74 oder 86-77 90
E regine.breitsprecher@uni-greifswald.de
http://www.medizin.uni-greifswald.de
http://www.facebook.com/UnimedizinGreifswald
Blick auf den geplanten Neubau neben der Strahlentherapie in der Fleischmannstraße 42.
Foto: allbau Gruppe Berlin
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Mit den neuen Linearbeschleunigern kann das Therapiespektrum in Greifswald weiter verbessert werden. ...
Foto: allbau Gruppe Berlin
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Criteria of this press release:
Journalists
Electrical engineering, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Physics / astronomy
regional
Organisational matters
German
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