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Wissenschaft
Die rechtlichen Anforderungen an Compliance werden immer komplexer – also an die Einhaltung von nationalen und internationalen Gesetzen und Vorschriften, aber auch freiwilligen Selbstverpflichtungen und internen Richtlinien von Unternehmen. Wissenschaft und Praxis miteinander zu verzahnen und die aufgeworfenen Fragen in enger Kooperation mit der EBS Business School zu erforschen, ist Ziel des neuen Compliance Centers der EBS Law School. Am Freitag präsentierte es sich mit dem ersten Wiesbadener Compliance Tag der Öffentlichkeit.
Die Forschungsschwerpunkte des Centers for Corporate Compliance liegen vor allem im Bank- und Kapitalmarktrecht. Darüber hinaus stehen Themen wie beispielsweise Hinweisgebersysteme (Whistleblowing), Messbarkeit von Compliance durch empirische Untersuchungen und Compliance als Teil des Change Managements auf der Forschungsagenda. Internationale Bezüge werden dabei ebenfalls nicht zu kurz kommen. Schließlich ist Professor Dr. Michael Nietsch, der Leiter des Centers, zugleich Mitglied der Arbeitsgruppe Compliance and Anti Corruption der Law Schools Global League, eines weltweiten Netzwerkes juristischer Fakultäten. In die wissenschaftlichen Untersuchungen des Centers werden zudem die Erkenntnisse einfließen, die eine mit Experten aus Wirtschaftskanzleien und überwiegend börsennotierten Unternehmen besetzte Arbeitsgruppe der EBS Law School gewonnen hat.
Einen ersten Einblick in die Arbeit des neuen Centers gab am 5. Dezember der Wiesbadener Compliance Tag, der von nun an jährlich stattfinden soll. Renommierte Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kanzleien diskutierten angeregt eine enorme Bandbreite an Themen, wobei Haftungsrisiken für Vorstand und Compliance-Officer sowie aktuelle Entwicklungen im Bereich der Compliance-Management-Systeme im Mittelpunkt standen.
Die Vorträge und Referenten im Einzelnen:
• Wolfgang Hartmann, Vorstandsvorsitzender des Frankfurter Instituts für Risikomanagement und Regulierung: Compliance aus Sicht des Vorstands der börsennotierten Aktiengesellschaft
• Dr. Christoph E. Hauschka, PriceWaterhouseCoopers: Organhaftung wegen unzureichender Compliance – die Lehren aus dem Neubürger-Urteil des LG München I
• Professor Dr. Michael Nietsch, EBS Law School: Unternehmerisches Ermessen bei Compliance-Entscheidungen – Reichweite von Business Judgement Rule und Legal Judgement
• Dr. Katharina Hastenrath, SMS group: Leistungsfähigkeit und Leistungsgrenzen von Compliance Management Systemen und Normanforderungen an Compliance – was verbirgt sich hinter Prüfungsstandards, wie z.B. dem neuen ISO 19600?
• Professor Dr. Michael J. J. Brück, Norton Rose Fulbright LLP: Multi-jurisdictional Challenges of Compliance Programs – Anforderungen an die Compliance aus der Sicht international tätiger Unternehmen
Zudem fand eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wertebasiertes Compliance Management“ unter der Moderation von Carsten Beisheim, Wüstenrot & Württembergische AG statt.
Teilnehmer waren:
• Dr. Hartmut Roedder, BASF AG
• Dr. Stefan Vogelsang, Deutsche Bahn AG
• Otto Geiß, Fraport AG
• Dr. Jochen Pörtge, Clifford Chance
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Law
transregional, national
Research projects, Scientific conferences
German
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