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Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena stellt seit heute (18.2.) Handschriften und Drucke zum Themenjahr „Reformation – Bild und Bibel“ der Lutherdekade aus
„Reformation – Bild und Bibel“, so lautet das Motto des aktuellen Themenjahres im Rahmen der Lutherdekade. Bis zum großen Reformationsjubiläum im Jahr 2017 stehen zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen zur Reformation jeweils unter einem besonderen Leitgedanken. Aus Anlass des 500. Geburtstages von Lucas Cranach dem Jüngeren am 4. Oktober 1515 ist das Themenjahr 2015 ihm gewidmet, dem Maler, der gemeinsam mit seinem Vater, Lucas Cranach dem Älteren, der Reformation sprichwörtlich „ein Gesicht“ gegeben hat und neue Bildformen für den protestantischen Glauben entwickelte.
Auch die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek (ThULB) Jena widmet sich in diesem Jahr den Cranachs und ihrem Wirken: Heute (18. Februar) ist die Ausstellung „Hus – Luther – Cranach“ eröffnet worden, die bis zum 17. Dezember in der ThULB zu sehen sein wird (Bibliotheksplatz 2, 07743 Jena). Gezeigt werden aus den historischen Beständen der ThULB Handschriften und Drucke, die den Reichtum des buchgraphischen Werks Cranachs ebenso vor Augen führen wie den Widerhall der Schriften von Jan Hus bei Martin Luther und seinen Zeitgenossen. „Denn ein Gedenkjahr ist 2015 auch im Hinblick auf Jan Hus, der vor 600 Jahren, am 6. Juli 1415, auf dem Scheiterhaufen hingerichtet wurde“, erläutert Dr. Joachim Ott den Ansatz der Ausstellung. Hus wie auch die Werkstatt Lucas Cranachs des Älteren und des Jüngeren seien eng mit der Person und dem Wirken Martin Luthers verbunden, so der Leiter des Bereichs Handschriften und Sondersammlungen der ThULB. „Der Reformator sympathisierte offen mit den Thesen des böhmischen ,Ketzers‘ Hus, mit dem er die Erfahrung der Exkommunikation teilte.“ Und die Cranachsche Kunst halte auf einzigartige Weise Luthers Lehre und seine Physiognomie im Bild fest. „Es lag daher nahe, in diesem Jahr der Trias Hus, Luther und Cranach eine Ausstellung zu widmen“, so Ott.
In der heute – am 469. Todestag von Martin Luther – eröffneten Ausstellung sind berühmte illustrierte Drucke wie Luthers September- und Dezembertestament, das antipäpstliche „Passional Christi und Antichristi“, Traktate über den „Papstesel“ und das „Mönchskalb“ und die ersten Ausgaben der Werke von Hus im Original zu sehen. Aus Handschriften Georg Rörers erschließen sich Luthers Gedanken zu Hus und Cranach. Einen Glanzpunkt setzt die in der Cranach-Werkstatt von Hand kolorierte Prunkbibel Kurfürst Johann Friedrichs I. mit einem zugehörigen Pergamentblatt, auf das 1543 Cranach (wohl der Jüngere) eine Version des bekannten Bildthemas „Gesetz und Gnade“ malte. Die Ausstellung thematisiert außerdem den um 1500 entstandenen, heute in Prag befindlichen „Jenaer Hussitenkodex“, ein Vorläufer der Papstpolemik Luthers und Cranachs, mit dem sich später unter anderen Johann Wolfgang von Goethe befasste. Einige der frühesten Beispiele der Forschungsliteratur über Hus und die Cranachs ergänzen die Ausstellung.
Die Ausstellung „Hus – Luther – Cranach“ ist bis 17. Dezember 2015 jeweils dienstags 10–12 Uhr und donnerstags 14–16 Uhr sowie für Gruppen auch nach Vereinbarung geöffnet. Um vorherige Anmeldung wird gebeten an der zentralen Infotheke unter Tel.: 03641 / 940100 oder per E-Mail an thulb_auskunft@thulb.uni-jena.de.
Kontakt:
Dr. Joachim Ott
Handschriften und Sondersammlungen der
Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena
Bibliotheksplatz 2, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 940085
E-Mail: ott[at]thulb.uni-jena.de
Dr. Joachim Ott, Leiter des Bereichs Handschriften- und Sondersammlungen der Thüringer Universitäts- ...
Foto: Anne Günther/FSU
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Die Zweibändige Prachtbibel Kurfürst Johann Friedrichs I. aus der Cranach-Werkstatt (1541/43) ist in ...
Foto: Anne Seele/Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek
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Criteria of this press release:
Journalists
Art / design, History / archaeology, Religion
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German
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