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Wissenschaft
Mit Elektroden und ausgefeilten Berechnungsmethoden soll sich die Lungenfunktion in der Intensivmedizin in Zukunft besser überwachen lassen. TU Wien und MedUni Wien forschen gemeinsam.
Künstliche Beatmung ist in der Intensivmedizin oft unverzichtbar - sie kann aber an sich zu einer weiteren Lungenschädigung führen. Es ist daher wichtig, insbesondere bei Patienten mit dem akuten Lungenversagen, die Beatmung optimal anzupassen. Ein neuartiger, bettseitig einsetzbarer Monitoringansatz soll in Zukunft ermöglichen, die mechanische Beatmung individuell auf den Patienten zuzuschneiden. Abgeleitete Bioimpedanzdaten aus einem Elektrodengurt, kombiniert mit Computertomographie-Bildern, stellen innovative Parameter regionaler Lungenfunktion in Aussicht.
Ein gemeinsames interdisziplinäres Forschungsprojekt aus Anästhesisten und Radiologen der Medizinischen Universität Wien und Ingenieuren der Technischen Universität Wien startet nun mit Hilfe einer Förderung des Wiener Wissenschafts- Forschungs- und Technologiefonds WWTF.
Räumliche und zeitliche Auflösung
„Mit Computertomographie kann man räumlich hochauflösende Bilder erzeugen. Doch den zeitlichen Verlauf der Lungenfunktion kann man damit nicht kontinuierlich beobachten“, sagt der Elektrotechniker Prof. Eugenijus Kaniusas vom Institut für Electrodynamics, Microwave and Circuit Engineering der TU Wien. Normalerweise werden Computertomogaphien höchstens im Abstand von einigen Tagen durchgeführt, um zu sehen, welche Areale der Lunge funktionieren und welche nicht. Für die Überwachung der Beatmung würde man sich allerdings Daten mit einer zeitlichen Auflösung im Sekunden-Bereich wünschen.
Eine ganz andere Methode ist die Überwachung der Lungenfunktion mit Hilfe von Elektroden. Sie können den Wechselstromwiderstand des Körpers messen. Je nachdem, ob ein Lungenareal gerade mit Luft gefüllt ist oder nicht ändert sich dieser Widerstand. Mit dieser Methode kann zwar jede Sekunde eine ganze Reihe von Messungen durchgeführt werden, allerdings ist hier die räumliche Auflösung eingeschränkt.
Vorteile beider Techniken verbinden
„Wir wollen nun die Vorteile beider Technologien miteinander verbinden“, sagt Eugenijus Kaniusas. Bisher wurde beim Auswerten von Elektroden-Daten weder die genaue Form des Brustkorbes noch die individuelle Lage der Organe berücksichtigt. Nun sollen solche Daten aus einem anfangs erstellten Computertomographie-Bild ausgelesen werden, um dann die Messdaten der Elektroden viel genauer interpretieren zu können. Damit soll es möglich werden, sowohl zeitlich als auch räumlich eine sehr hohe funktionelle Auflösung zur Überwachung der Lungenfunktion zu erreichen.
Förderung des WWTF
Gefördert wird das Projekt nun im Rahmen des Life-Science-Calls 2014 IMAGING des Wiener Wissenschafts- Forschungs- und Technologiefonds WWTF. In den nächsten 3 Jahren erforschen Eugenijus Kaniusas sowie Klaus Markstaller und Christian Herold von der Medizinischen Universität Wien, wie sich die Daten aus der Computertomographie und dem Elektrodengurt am besten zusammenführen und patientennah auswerten lassen.
Rückfragehinweis:
Eugenijus Kaniusas
Institute of Electrodynamics, Microwave and Circuit Engineering
Technische Universität Wien
Gußhausstr. 25-29, 1040 Wien
+43-1-58801-35122
eugenijus.kaniusas@tuwien.ac.at
Aussender:
Dr. Florian Aigner
Büro für Öffentlichkeitsarbeit
Technische Universität Wien
Operngasse 11, 1040 Wien
T.: +43-1-58801-41027
florian.aigner@tuwien.ac.at
Elektrodengurt BB2-EIT von Fa. Swisstom in Anwendung
Fa. Swisstom
None
Criteria of this press release:
Journalists
Electrical engineering, Medicine
transregional, national
Research results
German
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