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02/25/2015 10:24

Verspielte Erwachsene werden bei der Partnerwahl bevorzugt

Nathalie Huber Kommunikation
Universität Zürich

    Welche Eigenschaften schätzen junge Erwachsene an einem potentiellen Partner für langfristige Beziehungen? Eine neue Studie der UZH zeigt, dass es neben Freundlichkeit, Intelligenz, Humor auch Verspieltheit wichtig ist – bei Frauen und Männern gleichermassen. Verspielte Menschen schätzen auch Humor, Spassorientierung, Gelassenheit und Kreativität in Partnern als wichtiger ein, als nicht verspielte.

    Verspielte Erwachsene mögen Wortspiele, improvisieren gern und gehen leichtherzig an eine Herausforderung heran, erfreuen sich an ungewöhnlichen Dingen, setzen sich spielerisch mit anderen auseinander, necken gerne – und gestalten eine Situation so, dass sie selber und andere dabei unterhalten werden: Verspieltheit beim Menschen zeigt sich in vielen Facetten. In der Psychologie ist die Verspieltheit im Erwachsenenalter noch vergleichsweise wenig erforscht und erst kürzlich hat der amerikanische Anthropologe Garry Chick von der Pennsylvania State University eine Theorie der Verspieltheit bei Erwachsenen entwickelt. Sie geht davon aus, dass Verspieltheit ein erwünschtes Merkmal in der sexuellen Selektion ist: Sie zeigt den Frauen bei Männern geringe Aggressivität und den Männern bei Frauen Vitalität an. Eine erste Studie mit Befragungen unter US-Studierenden stützt diese These – und nun zeigen René Proyer und Lisa Wagner vom Psychologischen Institut der Universität Zürich in einer Studie, die nun im «American Journal of Play» publiziert ist, dass die Verspieltheit ebenfalls in der europäischen Kultur eine bedeutsame Rolle bei der Partnerwahl spielt.

    Über 320 junge Erwachsene befragt
    Die UZH-Forschenden haben ihre Folgestudie mit 327 jungen Erwachsenen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich durchgeführt. Aufgabe der Probandinnen und Probanden war es, in einer Liste mit 16 Eigenschaften jeweils anzugeben, ob sie diese an einer künftigen Partnerin oder an einem möglichen Partner für Langzeitbeziehungen wünschenswert finden oder nicht. Es zeigte sich, dass Männer und Frauen in der Rangreihe ihrer Einschätzungen sehr gut übereinstimmten – einzelne Ratings wiesen allerdings Unterschiede auf: Frauen fanden einen Sinn für Humor wichtiger als Männer und Männer fanden eine aufregende Persönlichkeit wichtiger als Frauen.

    An vorderster Stelle rangierten Freundlichkeit, Intelligenz, Humor und Spassorientierung – Verspieltheit fand sich im Mittelfeld wieder, mit vergleichsweise wenig Abstand zu den Favoriten. «Diese Persönlichkeitseigenschaft scheint demnach ebenfalls wichtig für die Partnerwahl zu sein – wichtiger jedenfalls, als dass der Partner einen Hochschulabschluss hat, gute Erbanlagen hat oder religiös ist», führt Psychologe Proyer die Resultate aus.

    Weitere Analysen zeigten ausserdem, dass jene Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich selbst als verspielt beschrieben haben, selbst auch Verspieltheit, Humor, Gelassenheit, Spassorientierung und Kreativität unter potentiellen Partnerinnen und Partnern geschätzt haben. Darüber schätzten sich auch jene Teilnehmenden als verspielter ein, die sich aktuell in einer Partnerschaft befanden, als jene, die gerade Single waren. «Bei aller Vorsicht bei der Interpretation der Daten könnte dies ein Hinweis sein, dass Verspielte tatsächlich als attraktivere Partner wahrgenommen werden oder dass sich Verspieltheit in der Partnerschaft verstärkt entfaltet», so René Proyer.


    Literatur:
    Proyer, R. T., & Wagner, L.. Playfulness in adults revisited: The signal theory in German speakers. American Journal of Play, 24. Februar, 2015.

    Kontakte:
    Dr. René Proyer
    Psychologisches Institut
    Universität Zürich
    Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik
    Tel.: +41 44 635 75 24
    Email: r.proyer@psychologie.uzh.ch

    Bettina Jakob
    Media Relations
    Universität Zürich
    Tel. +41 44 634 44 39
    E-Mail: bettina.jakob@kommunikation.uzh.ch


    More information:

    http://www.mediadesk.uzh.ch


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Psychology, Social studies
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

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