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03/17/2015 15:22

Wissenschaftler entwickeln neues mikroskopisches Verfahren zur Untersuchung von Immunzellen

Kornelia Suske Pressestelle
Universitätsklinikum Magdeburg

    Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) haben gemeinsam mit Forschern der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) einen neuen Meilenstein für die Untersuchung zentraler Zellen der angeborenen Immunabwehr gesetzt. Darüber berichtet das renommierte Fachmagazin „Nature Methods“ vorab in seiner online Ausgabe.

    Unter Federführung der Essener Kollegen um Prof. Dr. Matthias Gunzer (vormals W2-Professor am Institut für Molekulare und Klinische Immunologie der OVGU) konzentrierten sich die Forscher bei ihrer Untersuchung auf zentrale Zellen der Immunabwehr, die so genannten neutrophilen Granulozyten. Wenn sie fehlen oder defekt sind, entsteht ein großes Gesundheitsrisiko, etwa bei Leukämie-Erkrankungen oder nach Knochenmarkstransplantationen. Prof. Dr. Burkhart Schraven, Direktor des Instituts für Molekulare und Klinische Immunologie an der OVGU: „Die am häufigsten vorkommenden Immunzellen des Menschen sind Neutrophile. Viele der in der Natur vorkommenden Keime können Gesunden nichts anhaben, da ihre Neutrophilen einen effektiven Schutz bieten." Aber Patienten, bei denen diese Zellen nicht funktionieren, sind Erregern, insbesondere Bakterien, hilflos ausgeliefert. Im schlimmsten Fall sterben sie nicht an der gravierenden Grunderkrankung, sondern z. B. an einer eigentlich harmlosen Infektion.

    Um zu verstehen, wie Neutrophile den essentiellen Schutz realisieren, werden die Zellen von vielen Wissenschaftlern weltweit untersucht. Bisher war dies jedoch nur unter vergleichsweise schwierigen Bedingungen möglich, da im Versuch neben den Neutrophilen stets auch andere Zellen verändert wurden.

    Den Wissenschaftlern ist es nun gelungen, einen Mausstamm zu züchten, bei welcher Dank eines Fluoreszenzproteins und eines Enzyms ausschließlich Neutrophile markiert und auch verändert werden können. Begonnen wurden die Arbeiten im Rahmen der ersten Förderperiode des Sonderforschungsbereichs 854, der am Universitätsklinikum in Magdeburg angesiedelt ist. Geleitet wurde das Projekt von Prof. Dr. Matthias Gunzer. In 2011 nahm er einen Ruf auf eine W3-Professur an der Medizinischen Fakultät in Essen an und leitet seither den Lehrstuhl für Experimentelle Immunologie und Bildgebung.

    Im Verbund der Forschungseinrichtungen aus Essen und Magdeburg (beteiligt waren ferner Wissenschaftler aus Mainz, Erlangen und Bonn) konnte das im Magdeburger SFB begonnene Projekt nun erfolgreich abgeschlossen werden. Mit den neuen Werkzeugen sind Neutrophile nun leicht identifizier- und damit untersuchbar. Dies macht es erstmals möglich, hoch spezifische Untersuchungen zur Funktion dieser Immunzellen innerhalb eines lebenden Organismus durchzuführen.

    „Wenn wir verstehen, wie diese hochspezialisierten Immunzellen arbeiten, können wir sie künftig vielleicht auch davor schützen, z. B. bei einer Chemotherapie geschädigt zu werden“, erläutert Matthias Gunzer. „Wir erwarten, dass die von uns entwickelten völlig neuen Untersuchungsmöglichkeiten für Neutrophile die Erforschung dieser enorm wichtigen Immunzellen revolutionieren werden. Davon werden eines Tages unsere Patientinnen und Patienten maßgeblich profitieren.“

    Weitere Informationen unter http://www.nature.com/nmeth/index.html#latest-research

    Kontakt:
    Prof. Dr. Matthias Gunzer, Tel. 0201/183-6640, matthias.gunzer@uni-due.de


    Images

    Neutrophile Granulozyten (grün), welche die Sporen des Schimmelpilzes Aspergillus fumigatus (rot) „fressen“. Gemacht wurden die Aufnahmen mit einem Raster Elektronenmikroskop.
    Neutrophile Granulozyten (grün), welche die Sporen des Schimmelpilzes Aspergillus fumigatus (rot) „f ...
    Prof. Matthias Gunzer
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine
    transregional, national
    Cooperation agreements, Transfer of Science or Research
    German


     

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