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05/21/2015 12:16

Die Wälder angesichts des Klimawandels

Marie de Chalup Wissenschaftliche Abteilung
Wissenschaftliche Abteilung, Französische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland

    Der Klimawandel ist eine Tatsache: Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre, steigende Temperaturen, veränderte Niederschlagsmengen, Zunahme von Klimaextremen, Ausbreitung von Schädlingen und Krankheiten etc. Die Folgen des Klimawandels haben auch große Auswirkungen auf die Wälder und somit auf das Leben der Menschen und die Gesellschaft. Die Wälder haben nicht nur einen hohen Erholungswert, sondern tragen auch entscheidend zur Stabilisierung und Fruchtbarkeit der Böden bei und beeinflussen den Wasser- und Mineralkreislauf.

    Den Klimamodellen des Weltklimarats zufolge wird die Temperatur bis zum Ende des Jahrhunderts um 2-3°C ansteigen. Den Wäldern bleiben dann nur zwei Möglichkeiten: Anpassung an die neuen Klimabedingungen oder "Abwanderung". Nach der letzten Eiszeit haben verschiedene Baumarten zwischen 50 und 1000 Jahre gebraucht, um einen Streifen von 50 km Breite neu zu besiedeln. Um den prognostizierten Klimaänderungen der nächsten Jahrzehnte zu folgen, müssten die Migrationsraten jedoch bei 500-600 km pro Jahrhundert liegen. Modellsimulationen kommen zu dem Ergebnis, dass die Ausbreitung von Wäldern in klimatisch aktuell geeignete Gebiete nur sehr verzögert ablaufen wird. Dabei reagieren die einzelnen Baumarten oft sehr unterschiedlich, was zu einer völlig neuen Zusammensetzung der Wälder führen kann. Ein Teil der Wälder wird "verarmen" oder sogar verschwinden, da bestimmte Baumsorten unter den neuen klimatischen Bedingungen nicht überleben können.

    Ivan Scotti, Forschungsdirektor am Institut für Agrarforschung INRA, hat dies am Beispiel des Mont Ventoux, einem Berg in Südfrankreich, untersucht. Um zu überleben, müssten sich die Bäume entweder weiter nach oben (rund 500 m) oder weiter nach Norden (rund 300 km) verlagern. Die Lösung wäre eine gezielte Migration Richtung Norden, um dem Klimawandel vorzugreifen. Möglich wäre dies durch das Pflanzen von Bäumen in höheren Lagen bzw. weiter im Norden. Eine andere, von den Forschern angestrebte Lösung besteht darin, die Bäume auf den Klimawandel vor Ort vorzubereiten, indem sie sich physiologisch oder durch Selektionsmechanismen anpassen.

    Weitere Informationen:
    - Ivan Scotti, Inra - Unité de Recherche écologie des forêts méditerranéennes (URFM), Tel.: +33 (0)4 32 72 29 56, E-Mail: ivan.scotti@paca.inra.fr

    Quelle: "Les forêts confrontées au changement climatique : l'exemple du Mont Ventoux", BE France 300, 28.04.2015 – http://www.bulletins-electroniques.com/actualites/78365.htm

    Übersetzerin: Jana Ulbricht, jana.ulbricht@diplomatie.gouv.fr

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    Scientists and scholars, all interested persons
    Environment / ecology
    transregional, national
    Research projects
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