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Wissenschaft
Bei dem Kongreß ging es um Kooperationen im Mittelstand. Die Ergebnisse werden hier kurz vorgestellt.
Koblenz, 2. September 1998. In den letzten beiden Jahren haben mittelständische Zulieferunternehmen mit einem Gesamtumsatz von 12 Milliarden DM den Besitzer gewechselt, aufgekauft zum größten Teil von Großunternehmen.
Wie der Mittelstand dieser Entwicklung durch Kooperation und Netzwerkbildung begegnen kann, war das Thema des Mittelstandskongresses an der WHU Koblenz in Vallendar.
Etwa 100 mittelständische Unternehmer aus der Region folgten der Einladung zur Gemeinschaftsveranstaltung von Forum Mittelstand, der IHK Koblenz, der Stiftung Industrieforschung und dem Unternehmermagazin "impulse".
In seinem Grußwort wies Hubert Scherer, Präsident der IHK Koblenz, auf die Wichtigkeit hin, neue Informations- und Kommunikationsinstrumente zu nutzen und Kooperationen einzugehen, um im Wettbewerb bestehen zu können.
"Die Unternehmen ändern sich, der Trend geht zur Kooperation", war auch das Statement von Dr. Nikolaus Fasolt, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Industrieforschung.
Die wissenschaftliche Grundlage dieses Trends lieferte Prof. Dr. Horst Wildemann von der Technischen Universität München mit seiner Delphi-Studie zum Abnehmer-Lieferanten-Verhältnis. Eine Befragung unter 600 Führungskräften habe ergeben, daß die Globalisierung des Wettbewerbs, die Zunahme der internationale Arbeitsteilung und die Bündelung von Ressourcen in Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Management die Netzwerkbildung in mittelständischen Unternehmen erfordern. "Die Wettbewerbsbedingungen können durch geschicktes Vernetzen eindeutig verbessert werden", so sein Fazit.
Daß unternehmerische Netzwerke auch im virtuellen Raum gestaltet werden können, machte Prof. Dr. Thomas Fischer, Lehrstuhlinhaber für Wirtschaftsinformatik an der WHU, anhand des Produktentwicklungsprozesses in der Textilbranche deutlich.
In einem seiner Forschungsprojekte wird die Kooperation verschiedener Abteilungen mehrerer Unternehmen via Datenbank und IT-Technologie erprobt. Die Verarbeitung eines Garns bis zum endgültigen Produkt verläuft also auf virtuellem Wege, die Beteiligten des Produktionsprozesses müssen nicht mehr notwendigerweise vor Ort sein. "Voraussetzung für das Gelingen ist allerdings, daß die Partner untereinander Vertrauen haben und sich nicht als Konkurrenten sehen", schloß Fischer.
Workshops rund um das Thema Kooperation gaben den Teilnehmern Gelegenheit in die Praxis einzusteigen und anhand von Expertenberichten zu hören, welche Erfahrungen in Firmen verschiedenster Branchen bereits gesammelt wurden. Von besonderem Interesse waren dabei Fragen wie etwa die geeignete Partnerwahl für eine Kooperation oder die Wahl der Rechtsform internationaler Kooperationen.
Kompetente Referenten und ein engagiertes Publikum haben in das Mega-Thema Kooperation viele Einblicke gestattet.
"Sie werden bald wieder von uns hören." Damit versprach Prof. Dr. Fischer als Vertreter des Forum Mittelstand an der WHU Koblenz die Fortführung solcher Veranstaltungen, die dem Mittelstand in der Region eine wichtige Möglichkeit zu Austausch und Weiterentwicklung geben.
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
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