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Wissenschaft
Sie nennen sich Bakterienflüsterer und sind oft in Klärwerken und auf Deponien unterwegs. Oder mit anderen Worten: Sie kümmern sich um angewandte Bioprozesse im technischen Umweltschutz. Vom 15. bis zum 19. Juni sind die Experten für Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft der Universität Duisburg-Essen (UDE) auf der ACHEMA in Frankfurt/Main. Auf der internationalen Leitmesse der Prozessindustrie zeigen sie neue Methoden, mit denen der Abbau von Schadstoffen gemessen und verbessert werden kann (Halle 9.2, Stand C84).
Bakterien helfen, Verunreinigungen oder Biogas, etwa Methan, abzubauen. „Je besser es ihnen geht, desto besser machen sie ihre Arbeit“, so Prof. Dr. Martin Denecke. Für den Betrieb von Kläranlagen und Deponien, aber auch wenn neue geplant werden, ist es wichtig zu wissen, wo genau die Bakterien sitzen, wo sie sich wohlfühlen und mit welchen Arten sie zusammenarbeiten.
Ihre „Freunde“, wie Deneckes Team sie nennt, schauen sie sich genau an: Wie sehen die Bakterien aus? Wie sind DNA, Atmungsrate, Abwärme, Arbeitstempo und Proteinmuster?
„Die Proteine beispielsweise sagen uns etwas über die Abbauvorgänge, aber auch, ob etwas nicht stimmt mit unseren Helfern. Finden sich etwa Stressproteine im Belebtschlamm der Kläranlage, kann das auf eine zu hohe Temperatur oder Vergiftung hinweisen. Bakterien, die Methan in Deponieböden abbauen, verraten sich hingegen durch ihre Abwärme. Als Ingenieure können wir nun festlegen, wie der Boden und die anderen Bedingungen sein müssen, damit es optimal läuft.“
Für ihre Arbeit, die von Kommunen wie auch Industrie geschätzt wird, nutzen sie empfindliche Wärmekameras, Spezial-Mikroskope, aber auch selbst entwickelte Geräte: „Wir haben mit der FH Mannheim ein automatisches Mustererkennungssystem für fädige Bakterien entwickelt. Diese können in Kläranlagen große Schäden verursachen. Das System erkennt und quantifiziert die Bakterien sekundenschnell, wofür man vorher Stunden gebraucht hat.“
Auch ein Toximeter haben die UDE-Forscher entwickelt. Ein Sensor überwacht den Sauerstoffverbrauch der Bakterien – dieser sinkt oder stoppt nämlich, wenn sie geschädigt werden. So lassen sich frühzeitig Schadstoffe in Klärbecken erkennen.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Martin Denecke, Tel. 0201/183-2742, martin.denecke@uni-due.de
Redaktion: Ulrike Bohnsack, Tel. 0203/379-2429
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
Biology, Economics / business administration, Environment / ecology, Mechanical engineering
transregional, national
Transfer of Science or Research
German
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