idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/18/2015 10:19

Schülerin – Studentin – Mentorin – Absolventin

Nicola Veith Pressestelle
Frankfurt University of Applied Sciences

    „Chancen bilden – Fit fürs Studium“ fördert seit fünf Jahren Potenziale von Jugendlichen

    Severine Sabow aus Offenbach, in deren Familie zuvor noch niemand studiert hatte, hat 2010 als Schülerin am ersten Durchgang des Projektes „Chancen bilden – Fit fürs Studium“ der Frankfurt University of Applied Sciences (FRA-UAS) teilgenommen. Mittlerweile hat sie erfolgreich ihr Hochschulstudium abgeschlossen und ist als Sozialarbeiterin im Anerkennungsjahr tätig. Über „Chancen bilden“ werden Schüler(innen) aus nichtakademischen Elternhäusern im letzten Schuljahr vor dem (Fach)-Abitur gezielt gefördert, um sozialer Benachteiligung hinsichtlich der Bildungskarrieren entgegenzuwirken. Ihnen soll der Einstieg in ein erfolgreiches Studium erleichtert werden. Studienabgänger-Quoten sollen durch die gezielte Wahl des Studienfachs sowie die Unterstützung während der ersten Studiensemester verringert werden.

    „Die Teilnahme am Projekt hat mir geholfen, meine Zweifel und meine Ängste vor einem Studium abzubauen. Ich hatte keine Ansprechpartner in meiner Familie, die ich dazu hätte fragen können. ‚Chancen bilden‘ hat mich darin bestärkt, ein Studium zu beginnen“, erklärt Severine Sabow. Sie wurde in ihrem letzten Schuljahr auf der Theodor-Heuss-Schule in Offenbach von ihrem Deutschlehrer zur Teilnahme an dem Projekt der Frankfurt UAS motiviert. Alle Schüler(innen) besuchen drei Workshops mit folgenden Themen: „Welche Motivation und Potenziale habe ich?“, „Was studieren?“ und „Wie studieren?“. „Nach dem Besuch der Workshops konnte ich mir vorstellen, wie ein Hochschul-Stundenplan aussieht oder wie ein Studium organisiert wird, das hat mir den Einstieg ins Studium enorm erleichtert“, ergänzt Sabow. Zudem begleiten zwei studentische Mentor(inn)en der Frankfurt UAS ein Jahr lang rund 10 bis 15 Schüler(innen) und stehen ihnen auch noch nach einem möglichen Studienbeginn für Fragen zur Verfügung. Sabow half vor allem dieser Kontakt zu den Studierenden sowie das Kennenlernen von Lehrenden: „Das hat Hemmschwellen abgebaut“, so Sabow. Sie begann direkt nach dem Erlangen des Fachabiturs das Bachelor-Studium Soziale Arbeit an der Frankfurt UAS. Ab dem dritten Semester war Sabow selbst Mentorin für Schüler(innen) in diesem Projekt. Während dieser ehrenamtlichen Tätigkeit lernte sie ihre eigenen Stärken besser kennen, darunter beispielsweise die Anleitung von Gruppen oder die Selbstorganisation neben dem Studium. Das Projekt half ihr auch, zu erkennen, dass sie gut mit Jugendlichen arbeiten kann, weshalb sie sich in der Sozialen Arbeit auf Kinder- und Jugendarbeit spezialisierte. Nach ihrem Anerkennungsjahr plant sie, ein Master-Studium für die Beratung im sozialen Bereich zu absolvieren – auch ein Bereich, den sie während ihrer Mentorinnen-Tätigkeit kennenlernte.

    Am fünften Durchgang von „Chancen bilden“ 2014/15 nahmen 60 Schüler(innen) erfolgreich teil. „Es besteht weiterhin Handlungsbedarf, Schülerinnen und Schüler aus nichtakademischen Elternhäusern gezielt auf dem Weg zum Studium und im Studienverlauf zu unterstützen. Die Nachfrage an der Projektteilnahme mit 160 Bewerberinnen und Bewerbern ist dementsprechend groß“, erläutert Sabrina Müller, Projektleiterin und Studienberaterin der Frankfurt UAS. „Schülerinnen und Schüler, in deren Familie bisher niemand studiert hat, haben oft Zweifel, ob sie für ein Studium geeignet sind. In ihren Familien fehlt es an Ansprechpartnern, die ihnen bei ihren Fragen und Ängsten helfen könnten. Am Ende des Projekts traut sich die Mehrheit der Teilnehmenden ein Studium zu. Durch intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Studium konkretisiert sich ihre Vorstellung für einen Wunschstudiengang."

    Die Teilnehmenden am fünften Jahrgang waren zu 74 Prozent weiblich und 26 Prozent männlich, 60 Prozent besuchen eine Fachoberschule und 40 Prozent Gymnasien. Aus Nichtakademikerfamilien kamen rund 90 Prozent und etwa 85 Prozent haben einen Migrationshintergrund. Die Schüler(innen) – beziehungsweise deren Eltern – stammten unter anderem aus Deutschland, der Türkei, Osteuropa, Afrika, Südeuropa, Marokko und Russland. 16 studentische Mentor(inn)en, darunter 63 Prozent aus Nicht-Akademiker-Familien, haben 2014/15 aktiv mitgewirkt. Durch ihre Teilnahme am Projekt haben sie Verantwortung übernommen, eigene Erfahrungen weitergegeben und sich sozial engagiert.

    Bereits 2010 hat die Hochschule damit begonnen, Kooperationsvereinbarungen mit Schulen der Region zum Projekt zu schließen. Mittlerweile sind es acht Partnerschulen: Bettinaschule (Frankfurt), Theodor-Heuss-Schule (Offenbach), Ernst-Reuter-Schule I (Frankfurt), Franz-Böhm-Schule (Frankfurt), Max- Beckmann-Schule (Frankfurt), Julius-Leber-Schule (Frankfurt), Heinrich-Kleyer-Schule (Frankfurt), Berufliche Schulen Berta Jourdan (Frankfurt).

    Für „Chancen bilden“ können sich weiterhin Schüler(innen) der beteiligten Schulen bewerben, in deren Familie bisher niemand studiert hat oder deren Eltern über geringe finanzielle Mittel verfügen. Der sechste Durchgang des Projektes beginnt im neuen Schuljahr bzw. im September 2015.

    Kontakt: Frankfurt University of Applied Sciences, Abteilung Studierendenbetreuung, Sabrina Müller, Telefon: 069/1533-2506, E-Mail: muellers@abt-sb.fra-uas.de

    Weitere Informationen unter: http://www.frankfurt-university.de/chancenbilden


    More information:

    http://www.frankfurt-university.de/chancenbilden


    Images

    Kennt „Chancen bilden“ aus allen Blickwinkeln: Severine Sabow
    Kennt „Chancen bilden“ aus allen Blickwinkeln: Severine Sabow
    privat
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists, Students, Teachers and pupils
    interdisciplinary
    transregional, national
    Schools and science, Studies and teaching
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).