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Wissenschaft
Christoph Demmerling ist neuer Professor für Theoretische Philosophie an der Uni Jena
„Jena ist eine sehr lebendige und lebenswerte Stadt“, sagt Prof. Dr. Christoph Demmerling von der Universität Jena. Der 52-Jährige arbeitet seit diesem Semester am Institut für Philosophie, wo er den Lehrstuhl für Theoretische Philosophie innehat. Zuvor hatte Demmerling an der Universität Marburg gelehrt. In Jena ist er kein Unbekannter: Demmerling weilte 2003 als Gastdozent in der Stadt an der Saale.
Christoph Demmerlings Forschungsinteresse gehört der Sprachphilosophie: „Mich interessieren die anthropologischen Grundlagen der Sprache.“ Aufschlussreich sei es etwa zu fragen, wie sich nichtsprachliche Formen des Verstehens zu sprachlichen Prozessen verhalten. Mit der Sprache werde sozusagen alles anders, sagt Demmerling. Als Beispiel führt er den Zahnschmerz an. Sicher fühle auch ein Tier Zahnschmerzen, doch beim Menschen sei der Schmerz in sprachliche Muster eingebettet, was ihm eine neue, eine andere Qualität verleihe.
Mit den vielfältigen Aspekten von Sprache und nichtsprachlicher Kommunikation befasst sich Christoph Demmerling seit seiner Doktorarbeit, die er 1992 an der Universität Konstanz unter dem Titel „Sprache und Verdinglichung“ vorgelegt hat.
Ganz aktuell erarbeitet der Wissenschaftler von der Uni Jena mit seinem Leipziger Kollegen Pirmin Stekeler-Weithofer das Wörterbuch „Sprachphilosophie“. Es erscheint in der Reihe Wörterbücher der Sprach- und Kommunikationswissenschaft im Verlag Mouton de Gruyter.
Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Philosophie des Geistes. Hier hat sich Demmerling insbesondere mit der Frage nach der Rolle der Gefühle für Denken, Wahrnehmen und Handeln des Menschen befasst. Außerdem verfolgt ihn immer wieder die Frage nach dem Status wissenschaftlicher Theorien. „Was genau macht die Wissenschaft zur Wissenschaft?“, fragt Demmerling.
Für einen Philosophen ergeben sich nach seiner Ansicht äußerst wichtige Einsichten, etwa wenn es um die Frage nach dem Verhältnis von alltagsweltlichen und wissenschaftlichen Überzeugungen geht. Solchen Fragen geht der neue Professor gern im Gespräch mit den Studierenden nach. Lehren heiße in der Philosophie, immer wieder den Austausch zu suchen, mit den Kollegen und den Studenten. „Ein guter Lehrer sollte immer die Erwartung haben, von seinen Schülern etwas lernen zu können“, sagt Christoph Demmerling.
Studiert hat Prof. Demmerling Philosophie, Neuere deutsche Literatur und Theoretische Linguistik an der Universität Konstanz. Seinem Abschluss als Magister folgte ein Aufbaustudium Philosophie in Konstanz, später gab es einen Studien- und Forschungsaufenthalt an der Universität Florenz.
Weitere Stationen als Wissenschaftler waren die New School for Social Research in New York, die TU Dresden, die FU Berlin sowie die Universitäten in Frankfurt, Gießen, Leipzig und Osnabrück. Auf den Lehrstuhl für Systematische Philosophie/Theoretische Philosophie an der Philipps-Universität Marburg wurde Christoph Demmerling 2008 berufen. Seit 2011 ist er Mitherausgeber der „Deutschen Zeitschrift für Philosophie“, eine Aufgabe, die er gemeinsam mit seiner Kollegin Prof. Dr. Andrea M. Esser übernommen hat. Prof. Esser ist ebenfalls von Marburg nach Jena gewechselt.
Christoph Demmerling ist verheiratet und hat eine zwölfjährige Tochter. Die Familie lebt in Süddeutschland. Früher spielte Demmerling als Bassist in einer Jazzband; ein Hobby, für das ihm heute die Zeit fehlt. In seiner freien Zeit erkundet er nun die Gegend um Jena mit dem Fahrrad oder ist mit dem Rennrad auf der schwäbischen Alb unterwegs.
Kontakt:
Prof. Dr. Christoph Demmerling
Institut für Philosophie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Zwätzengasse 9, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944111
E-Mail: christoph.demmerling[at]uni-jena.de
Prof. Dr. Christoph Demmerling lehrt Theoretische Philosophie an der Universität Jena.
Foto: Anne Günther/FSU
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