idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Hepatitis C-Behandlung verbessert Langzeiterfolg der Lebertransplantation / Strategien gegen Organmangel / Fachveranstaltung für Ärzte und medizinisches Personal
Als eines der führenden Transplantationszentren in Deutschland lädt die Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg gemeinsam mit der Klinik für Innere Medizin IV und dem Nierenzentrum Heidelberg am Freitag, den 2. Oktober 2015, zum 13. Heidelberger Transplantationssymposium ein. Experten aus Heidelberg und Freiburg stellen aktuelle Entwicklungen und neue Herausforderungen der Transplantationsmedizin vor und informieren über den Stand der Organspende in Deutschland. Ehrengast ist Professor Dr. Mats Brännström, Chefarzt an der Universitätsklinik Göteborg, Schweden, Pionier der mittlerweile sehr erfolgreich praktizierten Gebärmutter-Transplantation. Seit 2014 haben mehrere Frauen dank dieses Eingriffs gesunde Kinder zur Welt gebracht. In Deutschland wird die unter Experten kontrovers diskutierte Uterus-Transplantation bislang noch nicht angeboten. Die Vortragssprache ist deutsch. Ärzte, medizinisches Fachpersonal und Journalisten sind herzlich eingeladen.
Schwerpunktthema des diesjährigen Symposiums sind Faktoren, die den Langzeiterfolg wesentlich beeinflussen. „Da gespendete Organe zum höchsten medizinischen Gut gehören, ist deren Schutz nach Transplantation die zentrale Herausforderung für Ärzte und Wissenschaftler“, so Professor Dr. Peter Schemmer, Stellvertretender Ärztlicher Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg. Ein großer Fortschritt im Bereich der Lebertransplantation ist die nun erstmals mögliche Therapie der chronischen Hepatitis C: Seit 2014 ist die Virenerkrankung, in deren Verlauf die Leber irreparabel zerstört wird, bei rund 95 Prozent der Patienten heilbar. Zuvor war die Lebertransplantation bei dieser Patientengruppe lediglich ein Spiel auf Zeit. Da die Viren trotz Entnahme der befallenen Leber im Körper verblieben, wurde das Spenderorgan ebenfalls infiziert und langsam zerstört. „Das können wir nun verhindern. Die neue Leber hat damit gute Chancen, lange funktionsfähig zu bleiben“, sagt Schemmer. Auf die Anzahl der Menschen, die auf eine Spenderleber warten, hat dieser Fortschritt allerdings bislang nur einen geringen Einfluss: Hepatitis C wird meist zufällig entdeckt, wenn die Leber schon schweren Schaden genommen hat.
Fettsucht wachsende Herausforderung für die Transplantationsmedizin
Eine in ihrer Bedeutung zunehmende Herausforderung für die Transplantationsmedizin ist der anhaltende Trend zum Übergewicht. Rund 55 Prozent der Erwachsenen in Deutschland ist übergewichtig, jeder fünfte ist schwer fettleibig (adipös). Für Transplantationsmediziner ist das in zweierlei Hinsicht relevant: Zum einen wächst die Anzahl von Patienten mit Fettlebern und einem in der Folge erhöhten Risiko für Leberversagen. „Diese Patienten leiden zudem häufig unter zusätzlichen Erkrankungen, die das Übergewicht mit sich bringt. Das sind z.B. Herz-Kreislauferkrankungen, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes“, so der Experte Prof. Dr. Daniel Gotthardt. „Diese Erkrankungen können die Behandlung erschweren, das Risiko für Komplikationen erhöhen und unter Umständen den Langzeiterfolg einer Transplantation gefährden.“
Darüber hinaus werden auch dieses Jahr wieder Strategien gegen den Mangel an Spenderorganen vorgestellt und diskutiert. Wichtige Maßnahmen sind die Ausweitung des Organpools durch Unterstützung und Förderung der Lebendspende sowie die Verwendung von Spenderorganen mit kleinen "Mängeln" wie Fetteinlagerungen. Auch Alternativen zur Organtransplantation wie der Einsatz von Kunstherzen oder Zelltransplantationen bei bestimmten Stoffwechselerkrankungen können noch weiter ausgebaut werden.
In allen diesen Bereichen ist das Heidelberger Transplantationszentrum führend. Mit 92 Lebertransplantationen wurden 2014 deutschlandweit die meisten Lebern nach Verstorbenenspende in Heidelberg transplantiert. Hinzukommen 106 Nierentransplantationen und sechs kombinierte Pankreas-Nieren-Transplantationen, wodurch Heidelberg in diesem Bereich zu den drei bzw. vier größten Zentren in Deutschland gehört. Außerdem konnten 18 Herzen verpflanzt und 35 Herzunterstützungssystemen, z.B. Kunstherzen, im Jahr 2014 eingesetzten werden.
Die Fortbildungsveranstaltung für Ärzte und medizinisches Fachpersonal findet am Freitag, 2. Oktober 2015, von 8.15 Uhr bis 17 Uhr im großen Hörsaal der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 110, 69120 Heidelberg, statt. Journalisten, Ärzte und medizinisches Fachpersonal sind herzlich eingeladen.
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 12.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca. 1.900 Betten werden jährlich rund 66.000 Patienten voll- bzw. teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg.
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/pressestelle/VK/2015/FIN_FLYER_T... Programm-Flyer zur Veranstaltung
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Chirurgische-Klinik.1010.0.html Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg
Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg
Source: Universitätsklinikum Heidelberg
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
regional
Scientific conferences
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).