idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/09/2015 09:11

DFG fördert 16 neue Graduiertenkollegs

Benedikt Bastong Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Themen von Schlüsselmechanismen des Alterns bis zu Kulturen der Kritik / 72 Millionen Fördergeld für viereinhalb Jahre / 25-jähriges Jubiläum des Programms: Strukturelle Prägekraft

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet zur weiteren Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland 16 neue Graduiertenkollegs (GRK) ein, darunter vier Internationale Graduiertenkollegs (IGK) mit Partnern in Australien, Japan, Kanada und den USA. Dies beschloss jetzt der zuständige Bewilligungsausschuss auf seiner Herbstsitzung in Bonn. Die Einrichtungen nehmen ihre Arbeit überwiegend zum April 2016 auf; sie werden zunächst viereinhalb Jahre lang gefördert und erhalten in dieser Zeit insgesamt etwa 72 Millionen Euro. Zusätzlich zu den 16 neuen Kollegs stimmte der Bewilligungsausschuss der Verlängerung von zwei Kollegs für weitere viereinhalb Jahre zu.

    Die Herbstsitzung des Bewilligungsausschusses fiel zusammen mit dem 25-jährigen Bestehen des Programms der Graduiertenkollegs, das mit einer Festveranstaltung im Museum Koenig in Bonn begangen wurde. 1990 richtete die DFG auf Empfehlung des Wissenschaftsrates das Förderprogramm ein und verhalf damit der Idee der strukturierten Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland zum Durchbruch. Die Kollegs bieten Doktorandinnen und Doktoranden die Möglichkeit, in einem Forschungs- und Qualifizierungsprogramm auf hohem fachlichem Niveau zu promovieren. Mit ihnen sind Art und Qualität der fachlichen und persönlichen Betreuung von Promovierenden sowie die strukturellen und finanziellen Rahmenbedingungen von Nachwuchsforscherinnen und -forschern deutlich verbessert und intensiviert worden.

    Zugleich haben Graduiertenkollegs auch eine strukturelle Prägekraft entwickelt. Viele ihrer Elemente fanden Eingang in andere Organisationsformen der Nachwuchsausbildung. So waren sie ein Vorbild für Graduiertenschulen, Research Schools, Graduiertenakademien oder Graduiertenzentren. Weiterhin haben sie die Umstellung der Förderung von Promovierenden von Stipendien auf Stellen, den Abschluss von Betreuungsvereinbarungen, die Einführung von Gleichstellungsstandards und die Internationalisierung der Nachwuchsförderung in Deutschland vorangetrieben.

    Aktuell fördert die DFG insgesamt 189 Graduiertenkollegs. Davon sind 30,7 Prozent im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften angesiedelt, 23,8 Prozent in den Lebenswissenschaften, 30,2 Prozent in den Naturwissenschaften und 15,3 Prozent in den Ingenieurwissenschaften. Hinzu kommen die jetzt bewilligten 16 Kollegs, sobald diese ihre Arbeit aufnehmen.

    Seit 1999 fördert die DFG auch Internationale Graduiertenkollegs. Sie sind an einer deutschen und zumeist einer ausländischen Hochschule angesiedelt und bearbeiten ein gemeinsames Forschungsprogramm. Zurzeit fördert die DFG 38 Internationale Graduiertenkollegs, das ist rund ein Fünftel aller Kollegs. Insgesamt sind weltweit 20 Länder an Internationalen Graduiertenkollegs beteiligt. Zu den bestehenden IGK kommen nun die vier neuen Internationalen Kollegs hinzu.

    Die neuen Graduiertenkollegs im Einzelnen
    (in alphabetischer Reihenfolge ihrer Sprecherhochschulen)

    In der klinischen Psychologie spielen die Phänomene Impulsivität und Aggression auf Patientenseite eine wesentliche Rolle – das Verständnis ihrer neurobiologischen Grundlagen steht jedoch noch ganz am Anfang. Das Internationale Graduiertenkolleg „Neuronale Grundlagen der Modulation von Aggression und Impulsivität im Rahmen von Psychopathologie“ will deshalb den Einfluss von Faktoren wie Umwelt, traumatische Erfahrungen, Persönlichkeit, Geschlecht, Kultur und genetische Faktoren auf aggressives und impulsives Verhalten untersuchen. Auch die zugrunde liegenden neuronalen Netzwerke und Neurotransmittersysteme sollen erforscht werden. Dabei werden alle Doktorandinnen und Doktoranden jeweils von einem Supervisor in Aachen und in Pennsylvania betreut.
    (Sprecherin: Professor Dr. Ute Habel, Sprecherhochschule: Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Kooperationspartner: University of Pennsylvania, USA)

    Das deutsch-japanische Internationale Graduiertenkolleg „Deep Earth Volatile Cycles“ will die Stoffkreisläufe von leichtflüchtigen Elementen des Erdinneren, sogenannten Volatilen, und ihre Auswirkungen auf die Erdoberfläche untersuchen. Solch volatile Komponenten bilden die lebenserhaltenden Kreisläufe von Wasser, Kohlenstoff und Stickstoff; sie werden rasch zwischen Reservoiren an der Erdoberfläche ausgetauscht. Gleichzeitig findet auch ein Austausch der Volatilen zwischen der Erdoberfläche und dem Erdinneren statt, ausgelöst durch plattentektonische Prozesse. Die Promovierenden sollen die wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen dem geochemischen und geodynamischen Verhalten der Volatile analysieren und ihren Transport, die Speicherung und die Freisetzung aus dem Erdinneren erforschen.
    (Sprecher: Professor Dr. Daniel J. Frost, Sprecherhochschule: Universität Bayreuth, Kooperationspartner: Tohoku University, Japan)

    Sogenannte myeloide antigenpräsentierende Zellen, kurz APCs, spielen eine Schlüsselrolle bei Immunantworten des Menschen. Diese sind wichtig für Impfungen und für die Abwehr von Infektionen, rufen bei Fehlregulationen aber auch Erkrankungen hervor. Viele Funktionen myeloider APCs sind bislang noch ungeklärt. Die auf Immunologie spezialisierten Forschungsstandorte Bonn und Melbourne wollen deshalb verschiedenste Infektionsmodelle von Malaria über bakterielle Infektion bis zu viralen Infektionsmodellen untersuchen. Das Internationale Graduiertenkolleg „Myeloid Antigen Presenting Cells and the Induction of Adaptive Immunity” bearbeitet dazu die drei Themengebiete „Interaktion von myeloiden Zellen mit T-Zellen“, „Modifikation von T-Zell-Reaktionen“ und „Interaktion bei Entzündungsreaktionen und Infektionsmodellen“. Die Geförderten werden in diesem Internationalen Kolleg einen doppelten Promotionstitel von Bonn und Melbourne erwerben können.
    (Sprecher: Professor Dr. Christian Kurts, Sprecherhochschule: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Kooperationspartner: University of Melbourne, Australien)

    In der Physik erlaubt eine neue und noch wenig erforschte Klasse von Teilchenbeschleunigern die weitgehende Rückgewinnung der zur Beschleunigung des Teilchenstrahls aufgewendeten Energie. Dazu wird der beschleunigte Strahl in den supraleitenden, elektromagnetischen Beschleunigungsresonatoren wieder auf niedrige Injektionsenergien abgebremst. Teilchenbeschleuniger dieser Funktionsweise heißen Energy Recovery Linacs (ERLs) und ermöglichen die höchsten Strahlleistungen im Dauerstrichbetrieb. Das neue Graduiertenkolleg „Accelerator Science and Technology for Energy Recovery Linacs” will Studien etwa zu den Quellen, zu den Kontrollsystemen oder zur Strahldynamik solcher ERLs anfertigen. An den beiden Kollegstandorten Darmstadt und Mainz entstehen zurzeit Teilchenbeschleuniger dieser neuen Art.
    (Sprecher: Professor Dr. Norbert Andreas Pietralla, Sprecherhochschule: Technische Universität Darmstadt, Kooperationspartner: Johannes Gutenberg-Universität Mainz)

    Im Graduiertenkolleg „Anpassungsintelligenz von Fabriken im dynamischen und komplexen Umfeld“ erforschen Doktorandinnen und Doktoranden die ganzheitliche Fabrikanpassungsplanung aus Sicht der Informatik, der Produktionstechnik, der Logistik und des Bauwesens. Unternehmen sind heute immer häufiger gezwungen, ihre Fabriksysteme schnell und effizient anzupassen. Gleichzeitig sind wesentliche Teilfragen dazu bisher nicht grundlegend erforscht worden. Zu den offenen Forschungsfragen zählen etwa eine gemeinsame Terminologie der beteiligten Disziplinen sowie die Beschreibung, Planung, Steuerung und Unterstützung interdisziplinärer Planungsprozesse. Das Graduiertenkolleg setzt seine Schwerpunkte auf das Management von Anpassungsprozessen, Smart Efficient Production Systems und die virtuelle Unterstützung der Anpassungsprozesse. Dazu kann es an der TU Dortmund etwa auf eine virtuelle Modellfabrik und eine selbst entwickelte CAVE (Computer Aided Virtual Environment) zurückgreifen.
    (Sprecher: Professor Dr. Jakob Rehof, Sprecherhochschule: Technische Universität Dortmund)

    Forschungsergebnisse der letzten Jahre weisen darauf hin, dass bereits die Entwicklung des Zentralnervensystems (ZNS) einen signifikanten Einfluss auf das Auftreten von neuropsychiatrischen und neurodegenerativen Erkrankungen im Erwachsenenalter ausübt. Bislang wurden jedoch ZNS-Erkrankungen im Erwachsenenalter weitestgehend getrennt von den Mechanismen der Gehirnentwicklung und den damit einhergehenden Erkrankungen behandelt. Die Promovierenden des Graduiertenkollegs „Entwicklung und Vulnerabilität des Zentralnervensystems“ sollen nun die Entwicklung von ZNS-Erkrankungen genauer erforschen. Dazu nutzen sie Tiermodelle und von Patienten stammende, induzierte pluripotente Stammzellen für die Modellierung von Interaktionen zwischen Entwicklungs- und Erkrankungsprozessen.
    (Sprecher: Professor Dr. Dieter Chichung Lie, Sprecherhochschule: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)

    Wie wirksam sind Habitatbäume und Totholz, die besondere Lebensräume für Lebewesen bereitstellen, für die Strukturerhaltung und biologische Vielfalt in den Wäldern Mitteleuropas? Diese Frage steht im Zentrum des neuen Graduiertenkollegs „Erhaltung der Waldbiodiversität in vielfältig genutzten Landschaften Mitteleuropas (ConFoBi)“. Neben Studien zur Waldbiodiversität will das Kolleg in enger Kooperation mit dem Forst- und Naturschutzsektor evaluieren, wie Naturschutz effektiv mit der Waldnutzung kombiniert werden kann. Als Untersuchungsgebiet und Modell dient den Doktorandinnen und Doktoranden der Schwarzwald. Hier sollen auf 135 Flächen und insgesamt 25 km² alle Messungen durchgeführt werden.
    (Sprecherin: Professor Dr. Ilse Storch, Sprecherhochschule: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)

    Weltweit steigt der Energiebedarf immer weiter an – die Rohstoffe der Erde sind jedoch endlich. Wie schafft man es da, Milliarden Menschen mit Energie zu versorgen? In Deutschland wird die Entwicklung zusätzlich durch den beschlossenen Verzicht auf Nuklearenergie und die Umstellung auf regenerative Energieträger im Rahmen der Energiewende geprägt. Das Graduiertenkolleg „Substitutionsmaterialien für nachhaltige Energietechnologien“ will, basierend auf physikalischem und chemischem Grundlagenwissen, Lösungsansätze für neuartige Materialien erarbeiten, die knapp werdende Rohstoffe ersetzen können. Dabei widmet sich das Kolleg den drei Bereichen Energietransport, Energiewandlung und Energiespeicherung.
    (Sprecher: Professor Dr. Bernd Smarsly, Sprecherhochschule: Justus-Liebig-Universität Gießen)

    Das deutsch-kanadische Internationale Graduiertenkolleg „PRoTECT – Pflanzliche Gefahrenabwehr“ will die Mechanismen der pflanzlichen Immunität erforschen. Dazu sollen zum Beispiel Struktur und Biochemie von Zellwand und Kutikula, einer wachsartigen äußeren Schutzschicht von Blättern und Sprossen, untersucht oder die Leitgewebe, sogenannte Phloem- und Xylemzellen, analysiert werden. Das interdisziplinär angelegte Kolleg – neben Botanik und Mikrobiologie, Zellbiologie und Genetik gehört auch die Chemie dazu – soll dabei nicht nur die Abwehrmechanismen der Pflanzen, sondern auch die Angreifer, also Pilze und Insekten, in die Betrachtung einbeziehen. Deutsche und kanadische Promovierende sollen in diesem Kolleg an sich ergänzenden Dissertationen arbeiten, die dann jeweils auch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus beiden Ländern gemeinsam betreut werden.
    (Sprecher: Professor Dr. Ivo Feußner, Sprecherhochschule: Georg-August-Universität Göttingen, Kooperationspartner: University of British Columbia, Kanada)

    Der natürliche Prozess des Alterns geht oft einher mit altersbedingten Erkrankungen. Um den Gesundheitszustand älterer Menschen verbessern zu können, benötigt man genaue Kenntnisse der molekularen Mechanismen, die zu altersabhängigen Einschränkungen von Organfunktionen führen. Sogenannte posttranslationale Modifikationen von Proteinen (PTMs) gehören vermutlich zu diesen Mechanismen. In einem alternden Organismus können diese PTMs zu Fehlregulationen zellulärer Prozesse führen. Das Graduiertenkolleg „ProMoAge – Proteinmodifikationen: Schlüsselmechanismen des Alterns“ will die Rolle der PTMs genauer erforschen. Im Mittelpunkt steht dabei die Untersuchung der Beeinflussung alternsrelevanter Signalproteine und epigenetischer und transkriptioneller Regulationsprozesse durch PTMs.
    (Sprecher: Professor Dr. Andreas Simm, Sprecherhochschule: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Kooperationspartner: Friedrich-Schiller-Universität Jena)

    Wie können zukunftssichere Energiesysteme aussehen? Sie müssen mit fluktuierender Einspeisung erneuerbarer Energie ebenso umgehen können wie mit einer flexiblen Nachfrage beispielsweise von Industrieanlagen – beides ist eine Grundvoraussetzung für eine gelungene Energiewende in Deutschland. Um Maßnahmen wie die vermehrte Einspeisung lokal erzeugter Energie besser planen zu können, ist es zunächst notwendig, die Energiezustandsdaten strukturiert zu erfassen und auszuwerten. Diese Daten beschreiben die Energiebereitstellung, -speicherung, -übertragung und -nutzung in Form von Messwerten und abgeleiteten Größen wie etwa dem Grad der Abnutzung von Batterien. Das Forschungsinteresse des Graduiertenkollegs „Energiezustandsdaten – Informatik-Methoden zur Erfassung, Analyse und Nutzung“ zielt auf den Umgang mit diesen Daten und entwickelt so das junge Forschungsfeld der Energieinformatik weiter.
    (Sprecher: Professor Dr.-Ing. Klemens Böhm, Sprecherhochschule: Karlsruher Institut für Technologie)

    Das Graduiertenkolleg „Kulturen der Kritik: Formen, Medien, Effekte“ untersucht die Möglichkeiten, Wirkungen und Bedingungen kritischer Handlungsweisen. Der wachsende Grad der Digitalisierung und die radikal gewandelten Distributionswege von Medien haben eine Fülle von unterschiedlichen Praktiken der Kritik entstehen lassen. Die theoretischen Fundamente von Kritik selbst sind in der Folge massiv fragwürdig geworden: Was kann überhaupt noch als kritischer Akt gelten? Welche Akteure, Erwartungen und Bedingungen spielen dabei eine Rolle? Das neue Kolleg untersucht, wie Formen und Medien der Darstellung das Verhältnis von Kritik und Gegenstand wechselseitig bestimmen. Die Promovierenden werden ihre Forschung dabei auf die drei Bereiche Kunst-, Medien- und Sozialkritik konzentrieren.
    (Sprecherin: Professor Dr. Beate Söntgen, Sprecherhochschule: Leuphana Universität Lüneburg)

    Die westliche Postkolonialismusforschung befasste sich in den kulturwissenschaftlichen Disziplinen bislang primär mit anglophonen Printmedien, die häufig an Institutionen Nordamerikas, Großbritanniens und Australiens entstanden sind. Das neue Graduiertenkolleg „Minor Cosmopolitanisms“ will die Forschung auf bislang vernachlässigte Bereiche postkolonialer Praktiken ausdehnen und dabei nicht nur die Printmedien untersuchen. Stattdessen soll erforscht werden, wie in Literatur, in anderen Medien und in Alltagspraxen „minor cosmopolitanisms“, also neue Formen von Kosmopolitismus jenseits seines eurozentrischen Erbes, ausgehandelt wurden. Die Promovierenden werden dazu nicht nur am Standort Potsdam arbeiten, sondern bewegen sich in einem engen Kooperationsnetzwerk von acht Partnereinrichtungen in den USA, Kanada, Südafrika, Indien und Australien.
    (Sprecher: Professor Dr. Lars Eckstein, Sprecherhochschule: Universität Potsdam)

    Auf dem Gebiet der algorithmisch orientierten mathematischen Optimierung arbeitet das neue Graduiertenkolleg „Algorithmic Optimization (ALOP)“. Leistungsfähige numerische Methoden der Optimierung werden in vielen Anwendungsgebieten gebraucht – so zum Beispiel in den Wirtschaftswissenschaften für modellbasierte Simulationen oder Statistiken. Am Kolleg sind deshalb nicht nur Mathematikerinnen und Mathematiker, sondern auch Expertinnen und Experten für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsstatistik versammelt. Der wissenschaftliche Nachwuchs soll in den drei Gebieten Systemmodelle, Big Data und mathematische Grundlagen promovieren und so anwendungsbezogene und grundlagenorientierte Forschung miteinander verbinden.
    (Sprecher: Professor Dr. Volker Schulz, Sprecherhochschule: Universität Trier)

    Infektionskrankheiten sind bis heute eine der häufigsten Todesursachen weltweit. Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten an ihrer Bekämpfung – doch humane Krankheitserreger zu untersuchen ist nicht einfach, weil die dabei verwendeten Zellkulturen und Tiermodelle artifizielle Systeme sind. Das Graduiertenkolleg „3D Tissue Models for Studying Microbial Infections by Human Pathogens” will neue Methoden und Strategien zur Untersuchung zentraler Mechanismen von Infektionen entwickeln, die den natürlichen Bedingungen sehr nahe kommen oder diese natürlichen Bedingungen in den wesentlichen Komponenten widerspiegeln. Die Wirt-Mikroben-Wechselwirkungen der Infektionen sollen dabei mit neuartigen dreidimensionalen humanen Gewebemodellen untersucht werden. Dabei greift das Kolleg auf die interdisziplinäre Expertise von Infektionsbiologie der Universität und Gewebezüchtung am Würzburger Institutsteil des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik zurück.
    (Sprecher: Professor Dr. Thomas Rudel, Sprecherhochschule: Julius-Maximilians-Universität Würzburg)

    Das Graduiertenkolleg „Dokument – Text – Edition. Bedingungen und Formen ihrer Transformation und Modellierung in transdisziplinärer Perspektive“ untersucht die fachspezifische Edition von Dokumenten. Dazu werden Arbeiten zur Editionstheorie und theorierelevante Einzeleditionen verknüpft. Das Feld des Edierens wird so abgesteckt und an die (fach-)wissenschaftliche Nutzung der Editionen rückgebunden. Dabei werden auch medientechnologische Neuerungen der digitalen Ära mit einbezogen. Die Doktorandinnen und Doktoranden sollen gemeinsam in einer Editionswerkstatt arbeiten – einer editionspraktischen Verständigungsplattform, die sowohl als ein realer und virtueller Raum existiert. Ziel des Kollegs ist letztlich die Erarbeitung einer „Grammatik des Edierens“.
    (Sprecher: Professor Dr. Jochen Johrendt, Sprecherhochschule: Bergische Universität Wuppertal)

    Weiterführende Informationen

    Medienkontakt:
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DFG, Tel. +49 228 885-2443, presse@dfg.de

    Weitere Informationen erteilen auch die Sprecherinnen und Sprecher der Graduiertenkollegs.

    Fachlicher Ansprechpartner in der Geschäftsstelle:
    Dr. Armin Krawisch, Leiter der Gruppe Graduiertenkollegs, Graduiertenschulen, Nachwuchsförderung,
    Tel. +49 228 885-2424, armin.krawisch@dfg.de

    Ausführliche Informationen zum Förderprogramm und den geförderten Graduiertenkollegs finden sich unter:
    www.dfg.de/gk


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    interdisciplinary
    transregional, national
    Organisational matters, Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).