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Lüneburg. Die Leuphana Universität Lüneburg richtet ihr erstes von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes Graduiertenkolleg ein, zum Thema „Kulturen der Kritik. Formen, Medien, Effekte.“ Die Laufzeit beträgt zunächst 4,5 Jahre, das Fördervolumen 3,5 Millionen Euro. Gefördert werden 12 Doktoranden.
Die Leuphana Universität Lüneburg richtet im Oktober 2016 ihr erstes von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes Graduiertenkolleg ein. Unter dem Titel „Kulturen der Kritik. Formen, Medien, Effekte.“ untersucht das Kolleg die Möglichkeiten, Wirkungen und Bedingungen kritischer Darstellungs- und Handlungsweisen. Durch die Fülle an neuen, vor allem digitalen Formen kritischer Praktiken stellt sich die Frage, was heute unter Kritik zu verstehen ist: Was kann überhaupt noch als kritischer Akt gelten? Welche Akteure, Erwartungen und Bedingungen spielen dabei eine Rolle? Wie bestimmen Formen und Medien der Darstellung das Verhältnis von Kritik und Gegenstand? Die Promovierenden werden ihre Forschung dabei auf die drei Bereiche Kunst-, Medien- und Sozialkritik konzentrieren. Sprecherin ist Dr. Beate Söntgen, an der Leuphana Professorin für Kunstgeschichte.
In dem Graduiertenkolleg können in den kommenden 4,5 Jahren insgesamt 21 Nachwuchs-Wissenschaftler forschen: Im Kolleg stehen 10 Doktorandenstellen zur Verfügung und eine Postdoc-Stelle. Die Leuphana stellt zusätzlich 2 Doktorandenstipendien zur Verfügung und wird nach Ablauf der ersten Kollegphase eine Juniorprofessur zum Thema einrichten. Weitere 4 Doktoranden, deren Promotion aus anderen Mitteln gefördert wird, können außerdem als Assoziierte im Kolleg forschen. Integriert werden zudem 3 besonders qualifizierte Masterstudierende.
Leuphana-Präsident Sascha Spoun: „Das Kolleg ermöglicht es, das gesellschaftlich so wichtige Thema der Kritik interdisziplinär an der Leuphana zu erforschen. Der wissenschaftliche Nachwuchs erhält durch die Förderung der DFG die großartige Chance, sich für mehrere Jahre ganz der Forschung und interdisziplinären Vernetzung zu widmen."
Beate Söntgen, Professorin für Kunstgeschichte an der Leuphana und Sprecherin des Graduiertenkollegs, sagte: „Kritik und Kultur sind in der Moderne fest miteinander verwoben. Kritik dient in modernen Gesellschaften der individuellen und der kollektiven Selbstverständigung. In welcher Weise Kritik heute noch, in Zeiten des rasanten Wandels auch der kommunikativen Formen und Medien, eine fundamentale Rolle in der Aushandlung, Beschreibung und Bewertung sozialer und ästhetischer Prozesse spielt, ist die wichtigste Frage des Kollegs.“
Das DFG-Graduiertenkolleg ist an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Leuphana angesiedelt. Beteiligt sind 10 Wissenschaftler aus Kunst-, Medien- und Literaturwissenschaft sowie aus Philosophie und Soziologie. Damit wird die Lüneburger Tradition der produktiven Zusammenarbeit zwischen Geistes- und Sozialwissenschaften in der Fakultät Kulturwissenschaften fortgesetzt. Geplant ist außerdem, für das DFG-Graduiertenkolleg mit der Sorbonne in Paris, der Goldsmiths Universität in London und der Universität Utrecht zusammenzuarbeiten.
Von der DFG geförderte Graduiertenkollegs zählen zu den renommiertesten Promotionsformaten in Deutschland. 1990 auf Empfehlung des Wissenschaftsrates eingerichtet, stehen sie für eine strukturierte Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland. Aktuell fördert die DFG insgesamt 189 Graduiertenkollegs. Für eine Förderung müssen Hochschulen ein aufwendiges und mehrstufiges Auswahlverfahren durchlaufen.
Sprecherin:
Prof. Dr. Beate Söntgen
Institut für Philosophie und Kulturwissenschaft
Scharnhorststr. 1, C5.409
21335 Lüneburg
+49.4131.677-1696
Beate.soentgen@leuphana.de
Korrektur: Dr. Beate Söntgen ist Professorin am Institut für Philosophie und Kunstwissenschaft.
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students
Cultural sciences, Language / literature, Media and communication sciences, Social studies
transregional, national
Research projects, Science policy
German
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