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Wissenschaft
Das Kuratorium der VolkswagenStiftung hat mit seiner heutigen Sitzung weitere 67 Mio. Euro für die niedersächsische Wissenschaftslandschaft bewilligt.
Damit summiert sich das Gesamtfördervolumen im Niedersächsischen Vorab in 2015 auf 154 Mio. Euro – gegenüber 137 Mio. Euro im vergangenen Jahr. Unter anderem fließen Mittel in frühkindliche Bildung, die Wissenschaftsallianz der Universitäten Braunschweig und Hannover sowie die Gewinnung exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für Niedersachsen.
Die Vorschläge zur Verwendung der Fördermittel aus dem Niedersächsischen Vorab kommen von der niedersächsischen Landesregierung. Der größte Anteil der Gelder entfällt in der aktuellen Bewilligungsrunde mit rund 15 Mio. Euro auf die Linie „Programme und Ausschreibungen“. Darin werden unter anderem zwei neue Ausschreibungen etabliert: „Frühkindliche Bildung und Entwicklung“ mit zunächst 3,9 Mio. Euro sowie „Forschung für eine nachhaltige Agrarproduktion“ mit 3 Mio. Euro Fördervolumen (Details s. u.).
Für die Förderlinie „Holen & Halten“, die Hochschulen dabei unterstützt, exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an hiesige Hochschulen zu bringen bzw. sie für den Verbleib in Niedersachsen zu gewinnen, wurden rund 10 Mio. Euro bewilligt. Daraus gehen Mittel an die Universitäten in Göttingen, Hannover und Osnabrück, die Medizinische Hochschule Hannover sowie das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Hannover.
In die Förderlinie „Forschungsverbünde und -schwerpunkte“ fließen mit den heutigen Bewilligungen rund 13 Mio. Euro. Darin finden sich auch die Wissenschaftsallianz zwischen der Technischen Universität Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover sowie das Zukunftskonzept der Technischen Universität Clausthal, die rund 9,6 Mio. Euro Förderung erhalten (Details s. u.). Für „Neue Forschungsgebiete“ hat das Kuratorium zudem rund 2 Mio. Euro bewilligt.
„Die Förderentscheidungen tragen dazu bei, wichtige Projekte voranzutreiben. Die Wissenschaftsallianz der TU Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover ermöglicht eine Intensivierung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit und eine exzellente Forschung in den Bereichen Lebenswissenschaften, Mobilität und Metrologie“, sagt die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić. „Mit den neuen Ausschreibungen für frühkindliche Bildung und eine nachhaltige Agrarproduktion stärken wir die Forschungsarbeit in Bereichen mit hoher gesamtgesellschaftlicher Relevanz.“
„Es freut mich sehr, dass wir mit insgesamt 154 Millionen Euro substanziell zur Weiterentwicklung der niedersächsischen Forschungslandschaft beitragen können. Damit werden insbesondere exzellente Forscherinnen und Forscher in die Lage versetzt, ihre jeweiligen Aktivitäten auszubauen und für kommende überregionale Wettbewerbe hervorragend aufzustellen“, erläutert Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung.
Vorstellung von zwei neuen Ausschreibungen und einem Projekt:
• Ausschreibung: „Frühkindliche Bildung und Entwicklung – Kooperative Forschung und Praxistransfer“ (zunächst 3,9 Mio. Euro)
In den vergangenen Jahren hat die frühkindliche Bildung einen immer größeren Stellenwert in der Gesellschaft erfahren. Sie unterstützt nicht nur die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, sondern fördert frühzeitig zum Beispiel die Sprachkompetenz der Kinder und trägt dazu bei, dass Benachteiligungen ausgeglichen werden. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag für mehr Chancengleichheit zwischen Kindern mit unterschiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründen. Die Forschung zur frühkindlichen Bildung wurde in den vergangenen Jahren in Deutschland deutlich ausgebaut. Mithilfe der neuen Ausschreibung sollen interdisziplinäre und innovative Forschungsprojekte unterstützt werden. Sie richtet sich unter anderem an Fächer wie Er-ziehungswissenschaften, Sozialpädagogik, (Entwicklungs-) Psychologie, Soziologie, Bildungsökonomik und Medizin. Dabei wird Wert auf Praxisbezug und entsprechende Kooperationen gelegt. Untersuchungsgegenstände könnten beispielsweise Struktur und Qualität frühkindlicher Bildung oder auch die Analyse und Entwicklung spezifischer Maßnahmen gegen Benachteiligungen und für Chancengleichheit wie Inklusion, Integration sowie interkulturelle- und Migrationsarbeit sein. Die Ausschreibung wird zeitnah auf der Homepage des MWK veröffentlicht.
• Ausschreibung: „Forschung für eine nachhaltige Agrarproduktion“
(3 Mio. Euro)
Für Niedersachsen ist die Landwirtschaft ein wichtiger Wirtschaftszweig. Nachhaltigkeit ist hier von großer Bedeutung, damit die Produktion ressourcen-, umwelt- und klimafreundlich sowie tiergerecht abläuft. Auch die gesellschaftliche Akzeptanz mit Blick auf Aspekte rund um Umwelt-, Tier- und Pflanzenschutz, den Einsatz organischer Dünger, Tier- und Pflanzenzüchtung sowie Artenvielfalt und Nahrungsmittelqualität rückt für die Landwirtschaft in den Fokus. Mit der Ausschreibung sollen interdisziplinäre und an-wendungsorientierte Forschungsvorhaben gefördert werden, die neue For-schungsansätze zum Thema Nachhaltigkeit und Ökologie verfolgen. Die Kooperationen mit Unternehmen bzw. Organisationen und Verbänden für mehr Praxisnähe der Forschung sind dabei ausdrücklich gewünscht. Die Ausschreibung dient einer besseren Vernetzung innerhalb der niedersächsischen Forschungslandschaft und der Profilbildung hiesiger Hochschulen auf diesem Fachgebiet. Sie wird ebenfalls zeitnah auf der Homepage des MWK veröffentlicht.
• Wissenschaftsallianz zwischen der Technischen Universität Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover sowie für das Zukunftskonzept der Technischen Universität Clausthal (rund 9,6 Mio. Euro)
Durch die strategische Allianz soll die Zusammenarbeit in ausgewählten forschungsstarken Bereichen zwischen der TU Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover ausgebaut werden. Sie fokussiert dabei auf drei Bereiche: In der Forschungslinie Lebenswissenschaften sollen gemeinsam neue Wirkstoffe und Arzneimittel sowie medizinische Implantate entwickelt und hergestellt werden. Die Forschungslinie Mobilität zielt auf Innovationen, die über die Grenzen der einzelnen Disziplinen der Mobilitätsforschung hinweg entstehen können. In der Forschungslinie Quanten- und Nanometrologie sollen metrologische, also messtechnische Verfahren zum Beispiel für die Bereiche der medizinischen Diagnostik oder der Klimaforschung entwickelt werden, die für moderne Industriegesellschaften wichtig sind. Die TU Clausthal wird zudem ein eigenes Zukunftskonzept entwickeln, das auf ihre besonderen Rahmenbedingungen abgestimmt ist. Darüber hin-aus sollen wissenschaftliche Partner aus der Region, wie die Medizinische Hochschule Hannover, das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung oder die Physikalisch-Technische Bundesanstalt, in die Arbeit der Allianz miteinbezogen werden.
Neben neuen Förderungen hat das Kuratorium der VolkswagenStiftung in dieser Herbstsitzung rund 26 Mio. Euro für bereits laufende Projekte bewilligt.
http://www.volkswagenstiftung.de/vorab
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