idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
12/18/2015 12:32

Einblicke in die Vesikelbildung an der inneren Kernmembran

Dr. Franziska Ahnert Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Heinrich-Pette-Institut – Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie

    Hamburg, Oxford. Forscher aus Großbritannien, den USA und Deutschland haben mittels eines multimodalen bildgebenden Ansatzes die Vesikelbildung bei der Herpesvirenreifung an der inneren Kernmembran untersucht. Die Ergebnisse sind nun im renommierten Journal „Cell“ erschienen.

    Der Transport aus und in den Kern einer Zelle geschieht hauptsächlich über sogenannte „Nuklear Pore Komplexe“, die eine freie Diffusion von kleineren Molekülen zulassen und den Transport von größeren Komplexen aktiv vermitteln. Große Makromolekül-Komplexe, wie zum Beispiel Ribonucleoprotein-Partikel mit mehr als 39 nm im Durchmesser passen jedoch nicht durch diese Poren hindurch. Für sie wird ein vesikulärer Zellkern-Zytoplasma-Transportweg angenommen, der bisher noch weitestgehend unerforscht ist.

    Besser verstandenen ist bereits die Reifung und der Austritt von Herpesviren aus dem Zellkern in das Zytoplasma; ein Prozess der Analogien zu dem Transport der Ribonucleoprotein-Komplexe aufweist. Das nutzten die Forscherinnen und Forscher aus, um die strukturellen Grundlagen für den vesikulären Zellkern-Zytoplasma-Transport in nicht-infizierten Zellen zu charakterisieren.

    Dazu verwendeten sie einen multimodalen bildgebenden Ansatz. Die Ergebnisse charakterisieren die Grundprinzipien der Vesikelbildung anhand der Herpesvirenreifung an der inneren Kernmembran: Die Induktion der Membrankrümmung und die zugrundeliegende Architektur des Vesikel-„Coats“.

    Zwei der Forscher haben enge Verbindungen nach Hamburg zum Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie (HPI): Dr. Jens Bosse ist seit Oktober am HPI als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig und plant den Aufbau einer eigenen Juniorgruppe. Strukturbiologe Prof. Kay Grünewald ist neuer Abteilungsleiter am Zentrum für strukturelle Systembiologie (CSSB), gemeinsam berufen vom HPI und der Universität Hamburg.

    „Wir beschreiben hier zum ersten Mal einen strukturellen Mechanismus, der es großen Molekülkomplexen erlaubt, den Zellkern durch Vesikelbildung zu verlassen. Dies lässt uns die Grundlagen eines analogen zellulären Mechanismus besser verstehen, aber eröffnet potentiell auch neue Wege zur Entwicklung von Herpesvirustherapeutika. Diese Ergebnisse sind nur durch eine einzigartige Kombination von bildgebenden Verfahren möglich geworden und ich freue mich sehr, dass vieles davon bald auch in Hamburg möglich sein wird“, erklärt Dr. Jens Bosse.

    Die Ergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift „Cell“ veröffentlicht:

    C. Hagen, K. C. Dent, T. Zeev-Ben-Mordehai, M. Grange, J. B. Bosse, C. Whittle, B. G. Klupp, C. A. Siebert, D. Vasishtan, F. J. B. Bäuerlein, J. Cheleski, S. Werner, P. Guttmann, S. Rehbein, K. Henzler, J. Demmerle, B. Adler, U. Koszinowski, L. Schermelleh, G. Schneider, L. W. Enquist, J. M. Plitzko, T. C. Mettenleiter, K. Grünewald (2015). Structural Basis of Vesicle Formation at the Inner Nuclear Membrane. Cell 163, 1-10, December 17, 2015.

    Rückfragen:

    Dr. Jens B. Bosse: jens.bosse@hpi.uni-hamburg.de
    Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie,
    Hamburg

    Prof. Kay Grünewald: kay@strubi.ox.ac.uk
    University of Oxford,
    Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie,
    Hamburg/CSSB


    More information:

    http://www.hpi-hamburg.de/de/aktuelles/presse/einzelansicht/archive/2015/dezembe... - PM auf der HPI-Webseite


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Biology, Medicine
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).