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Wissenschaft
Noch bis zum Februar bietet die Universität des Saarlandes zwei öffentliche Ringvorlesungen an, zu denen alle Interessierten herzlich eingeladen sind: Die saarländische Frankreichstrategie ist montags um 19 Uhr im Saarbrücker Rathaus Thema einer Ringvorlesung. Dienstags und donnerstags beleuchten Experten an verschiedenen Veranstaltungsorten das Thema Selbstüberschätzung von Autokraten; dabei geht es in der dritten Kalenderwoche um „Nero und Ludwig II. im Film“ sowie um „Caesarenwahn in der Gegenwartsoper“.
1. Ringvorlesung „Alles Frankreich oder was? Die saarländische Frankreichstrategie im europäischen Kontext – interdisziplinäre Zugänge und kritische Perspektiven“
Montag, 18. Januar, 19 Uhr: Die Germanistik als neuer Weg nach Frankreich: Von der „Nationalphilologie“ zu einer interkulturellen Studienpraxis und ihren Potenzialen als „Tor nach Frankreich und Brücke zu Deutschland“
Veranstaltungsort: Rathausfestsaal Saarbrücken
Referentin: Prof. Dr. Romana Weiershausen, Universität des Saarlandes
Die Anfänge der Germanistik als institutionalisiertes Fach vollzogen sich im Kontext nationaler Identitätsbildung: zur napoleonischen Zeit, als von Deutschland als Staat noch keine Rede sein konnte. Bis heute haben sich problematische Konstruktionen des Fachs als Nationalphilologie erhalten. Die deutsch- und französischsprachige Grenzregion bietet jedoch die Möglichkeit, das Fach neu zu denken und grenzüberschreitend zu gestalten. Das Studium deutschsprachiger Kultur, die sich nicht nur auf das deutsche Staatsgebiet beschränkt, wird dabei zum Ausgangspunkt interkulturellen Lernens. Dieses findet in gemischten Studentengruppen an miteinander kooperierenden Universitäten diesseits und jenseits der Grenze statt. Für saarländische Studenten ergibt sich hier die besondere Chance, Deutsch-Studien mit Frankreich-Kompetenz zu verbinden.
Programm und weitere Infos: http://www.uni-saarland.de/ringvorlesung-frankreichstrategie
2. Vortrags- und Filmreihe: „Caesarenwahn. Die Hybris der Autokraten“
Dienstag, 19. Januar, 16 Uhr: Kunst und Wahn. Herrscherliche Selbstverwirklichung um jeden Preis. Nero und Ludwig II im Film
Veranstaltungsort: Uni-Campus, Geb. B3 2, Hörsaal 0.03
Referent: Dr. Andreas Goltz, Historisches Seminar / Alte Geschichte, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Nur wenige Herrscher stehen im öffentlichen Geschichtsbewusstsein so exemplarisch für die Verbindung von Kunst und Wahn wie Kaiser Nero und Ludwig II von Bayern: Der eine brennt Rom nieder, um Inspiration für seine künstlerische Interpretation und Raum für seine Bauvorhaben zu gewinnen, der andere ruiniert die königlichen Finanzen und seine Stellung als Monarch, um seine kulturellen Ambitionen auszuleben. Einen zentralen Beitrag zur Festigung dieses Geschichtsbildes leistet das Medium Film. Andreas Goltz wird in seinem Vortrag Beispiele der filmischen Rezeption Neros und Ludwigs als wahnhafte künstlerische Herrscher vorstellen und einer kritischen Analyse unterziehen.
und Donnerstag, 21. Januar, 18 Uhr: Caesarenwahn in der Gegenwartsoper
Veranstaltungsort: Hochschule für Musik Saar
Referent: Prof. Dr. Jörg Abbing
Der Plot des Caesarenwahns findet in mehreren Opern quer durch die Musikgeschichte seinen Niederschlag. Jörg Abbing gibt zunächst einen Rückblick auf entsprechende Opernmotive aus der musikalischen Vergangenheit und spricht dann über verschiedene, thematisch verwandte Opern der Gegenwart, so etwa „Caligula“ von Detlev Glanert oder „Gesualdo“ von Alfred Schnittke.
Weitere Informationen: http://www.uni-saarland.de/caesarenwahn
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Cultural sciences, History / archaeology, Language / literature, Media and communication sciences, Music / theatre
regional
Miscellaneous scientific news/publications
German
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