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02/10/2016 09:29

Massive Datenschutzbedenken gegen die Begrenzung von Bargeldzahlungen

Cornelia Winter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft für Informatik e.V.

    Derzeit wird über die Begrenzung, bzw. Abschaffung von Bargeldzahlungen diskutiert. Dagegen gibt es unter anderem aus Sicht der Informatik massive Datenschutzbedenken.

    Der Präsidiumsarbeitskreis „Datenschutz und IT-Sicherheit“ der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) sieht die von der Bundesregierung geplante Begrenzung oder auch Abschaffung des Bargeldverkehrs äußerst kritisch und warnt vor weitreichenden Folgen für die informationelle Selbstbestimmung und die Verfügbarkeit von Bargeld.

    1. Datenschutz
    Aus Sicht des Datenschutzes sind die informationelle Selbstbestimmung und das Grundrecht aus Art. 2 Abs. 1 in Verbindung mit Art. 1 Abs. 1 Grundgesetz massiv betroffen. Je mehr Zahlungen (gezwungenermaßen) in den bargeldlosen Zahlungsverkehr verlagert werden, desto mehr entsteht die Möglichkeit der permanenten und vollständigen Überwachung jedes Bürgers im Alltag. Bei der ebenfalls diskutierten Abschaffung des Bargelds schließlich wird das komplette wirtschaftliche Agieren jedes Einzelnen lückenlos und personenbezogen nachvollziehbar. Es würde so eine freiheitszerstörende Kontrollgesellschaft entstehen.

    2. Sicherheit eines Geldsystems
    Auch die Sicherheit eines ausschließlich auf in Computern gespeicherten Bits und Bytes beruhenden Geldsystems ist kritisch zu sehen: entsprechende elektronische Unterlagen können vernichtet oder manipuliert werden. Es ist fraglich, ob diese Sicherheit derzeit hinreichend garantiert und auch die dafür erforderliche Technologieherrschaft insbesondere gegenüber Angriffen Dritter (Geheimdienste, Organisierte Kriminalität, Hacker) gesichert ist. Darüber hinaus drohen Gefahren durch Ausfall der Systeme, beispielsweise durch einen Stromausfall.

    Der Präsidiumsarbeitskreis fordert, die Entwicklung elektronischer Zahlungssysteme zu stärken und insbesondere in die Forschung bezüglich anonymen, elektronischen Geldes zu intensivieren. Dabei müssen staatliche Garantien erhalten bleiben und die Datenschutzanforderungen vollständig erfüllt sein.

    Die bisherigen privaten Initiativen auf diesem Gebiet, wie etwa Bitcoin, können die Wertaufbewahrungsfunktion von Geld mangels staatlicher Garantie nicht hinreichend sicher erfüllen. Elektronische Zahlungsmittel müssen eine sichere, bürger- und unternehmensfreundliche Alternative zum herkömmlichen Bargeld sein.

    Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) ist eine gemeinnützige Fachgesellschaft zur Förderung der Informatik in all ihren Aspekten und Belangen. Gegründet im Jahr 1969 ist die GI mit ihren heute rund 20.000 Mitgliedern die größte Vertretung von Informatikerinnen und Informatikern im deutschsprachigen Raum. Die Mitglieder der GI kommen aus Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Lehre und Forschung.

    Bei Veröffentlichung Belegexemplar erbeten. Vielen Dank!

    Cornelia Winter M.A.
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    Stellvertreterin des Geschäftsführers
    Gesellschaft für Informatik e.V. (GI)
    Wissenschaftszentrum
    Ahrstr. 45
    53175 Bonn
    Tel.: +49 (0)228/302-145 / Fax: +49 (0)228/302-167
    E-Mail: gs@gi.de / WWW: http://www.gi.de
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    Cornelia Winter
    Tel.: +49 (0)228/302-147 / E-Mail: cornelia.winter@gi.de
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    More information:

    http://www.gi.de
    https://www.gi.de/index.php?id=328


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Economics / business administration, Information technology, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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