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Wissenschaft
Lange Zeit bevor die Arbeitsmigration von Türken nach Deutschland einsetzte, machten sich Deutsche aller Berufsgruppen in Städte wie Istanbul, Ankara und Bursa auf, um hier zu leben. Im Zuge der engen Beziehungen zwischen Deutschland und dem Osmanischen Reich, aber auch nach der Gründung der türkischen Republik 1924 kamen Deutsche in die Türkei. Lange Zeit blieb diese Migrationsgeschichte unbeleuchtet. Am 28. April bringt eine Kooperationsveranstaltung des Yunus Emre Instituts und des Zentrum Moderner Orient erstmals die Nachkommen dieser Türkei-Deutschen zu einem Wissensaustausch zusammen.
Nach der Niederlage der Mittelmächte im Ersten Weltkrieg mussten sämtliche deutsche Zivil- und Militärpersonen die Türkei verlassen. Mit der Gründung der türkischen Republik kamen jedoch wieder Deutsche aller Berufsgruppen in die Türkei. Das Leben dieser Türkei-Deutschen der Zwischenkriegszeit konnte bislang nur unvollständig aus Archiven und Bibliotheken rekonstruiert werden. Einige ihrer Nachfahren bewahren jedoch Materialien, die an Wert die offiziellen Quellen ergänzen und oft übertreffen.
Unter dem Titel „Türkei-Deutsche der Zwischenkriegszeit. Mitglieder der Nachfolgegeneration im Gespräch“ blickt eine Kooperationsveranstaltung des Yunus Emre Instituts und des Zentrum Moderner Orient am 28. April auf diese Türkei-Deutschen und lässt erstmals ihre Nachfolgegeneration – Töchter, Söhne, Enkel – zu einem Wissensaustausch zu Wort kommen. Die Veranstaltung möchte dabei verschiedenen Fragen nachgehen: Welchen Einfluss hatte das Leben in der Türkei auf diese Menschen? Welche Rolle spielte ihre Migration für die deutsch-türkischen Beziehungen und welche Einblicke gewähren ihre Erinnerungen und Schriften in die Kultur und den Alltag einer noch jungen Türkei in einer entscheidenden Phase ihrer Geschichte?
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen unter anderem der Philologe und Schriftsteller Friedrich Schrader (1865-1922), der 1917 das Buch „Konstantinopel in Vergangenheit und Gegenwart“ publizierte, die Krankenschwester Hedwig Bundschu (1891-1976), die für ihre Arbeit in osmanischen Lazaretten von Sultan Mehmed V. mit einer Medaille des Roten Halbmonds ausgezeichnet wurde, und der Diplomat, Historiker und Publizist Friedrich von Rummel (1910-2002), der zahlreiche Werke aus dem Türkischen ins Deutsche übersetzte und als Deutschlehrer in Izmir und Istanbul tätig war.
Als Nachkommen dieser und weiterer Persönlichkeiten sprechen Dr. Jochen Schader (Heidelberg), Dr. Marc Karliova (Berlin), Prof. Dr. Stefan Troebst (Leipzig), Dorothee Schaefer (Königseggwald), Dr. Peter Bammes (Eichenau) und Dr. Eberhard von Rummel (Freiburg i. Br.). Moderiert wird die Veranstaltung von dem Turkologen Prof. Dr. Klaus Kreiser, der im Moment als Senior Fellow der Mercator-Stiftung das Forschungsprojekt „Kulturpolitik in der auswärtigen Kulturpolitik der Türkei: Neue Horizonte im Deutsch-Türkischen Verhältnis“ verfolgt.
Interviews mit Herrn Prof. Kreiser sowie ggf. den weiteren TeilnehmerInnen der Veranstaltung können auf Anfrage vermittelt werden.
Interviewanfragen bitte an: yasser.mehanna@zmo.de
http://berlin.yee.org.tr/de/
http://www.zmo.de
https://www.facebook.com/events/210433155983701/
https://www.stiftung-mercator.de/de/unsere-stiftung/fellows/detail/fellowshippro...
http://berlin.yee.org.tr/de/
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Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Cultural sciences, History / archaeology, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications
German
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