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Ein fünfköpfiges Studenten-Team der Universität des Saarlandes sichert sich eine Auszeichnung beim weltweit renommierten „Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot“-Wettbewerb. Bei dem mehrmonatigen Wettbewerb erhalten nur die besten fünf Prozent eine solche Ehrung.
Bei dem Wettbewerb, an dem über 320 Universitäten aus mehr als 60 Ländern teilnahmen, wurde das Saarbrücker Team am 24. März für seinen Klägerschriftsatz ausgezeichnet. Im zugrundeliegenden fiktiven Fall ging es um eine vereinbarte Lieferung von 10.000 Flaschen Qualitätswein, bei der ein Winzer aufgrund einer schlechten Ernte zunächst die zu liefernde Anzahl eigenmächtig drastisch reduzierte, nur um die freigewordenen Kapazitäten dann anderweitig lukrativer zu veräußern. Mit der Ehrung („honorable mention“) werden die weltweit besten fünf Prozent der Teilnehmer beim jährlichen Kräftemessen der juristischen Fakultäten auf dem Gebiet des internationalen Handelsrechts und Schiedsverfahrensrechts ausgezeichnet.
Im Rahmen des über sechs Monate dauernden Wettbewerbes zum internationalen Kaufrecht und Schiedsverfahrensrecht werden den Studenten sehr gute Recherchekenntnisse, hervorragende Argumentationsfähigkeit, eine schnelle Auffassungsgabe sowie Teamfähigkeit abverlangt. Zwischen Oktober und Januar fertigten sie gemeinsam englischsprachige Schriftsätze, die einer internationalen Jury vorgelegt wurden. Ab Februar konzentrierten sich die Studenten auf die Präsentation ausgefeilter Vorträge zu den wichtigsten rechtlichen Problemstellungen. Probeverhandlungen fanden in Kanzleien in Frankfurt und Köln statt, vorbereitende Wettbewerbe und Übungen bestritten die Studenten in Zürich, Stuttgart, Hannover, Düsseldorf, Paris und Belgrad. In Wien traten ab Mitte März jeweils zwei Studenten in insgesamt vier mündlichen Verhandlungen gegen andere Universitäten an. Sie schlüpften dabei in die Rolle der Anwälte und hielten vor dreiköpfigen international besetzten Schiedsgerichten 15-minütige Plädoyers in englischer Sprache.
Für die Master-Studenten des Saarbrücker Europa-Instituts Jyotsna Chowdhury, Karoline Hovland Lyngstadaas und Pieter Gryffroy, und die Studenten des deutschen Rechts Helen Küchler und Cedric Schemien ist die Auszeichnung ein riesiger Erfolg und eine Belohnung für die harte Arbeit der vergangenen sechs Monate. Viele angehende Juristen, die aus aller Welt am Wettbewerb teilnahmen, wurden durch die Leistung der Saarbrücker Jurastudenten auf die Saar-Uni und das Europa-Institut aufmerksam.
Professor Rüßmann, der auch als Emeritus weiterhin Studenten auf die Teilnahme am Vis-Moot vorbereitet und das Studenten-Team der Saar-Uni gemeinsam mit Anna Marie Faymonville betreut, hebt hervor, dass sich das Team auch während der mündlichen Verhandlungen, etwa gegen das Team der US-amerikanischen Eliteuniversität Stanford University, souverän geschlagen hat.
Ermöglicht wurden die Teilnahme und die Reisen durch Spenden von juris, der Stiftung ME Saar, der Dillinger Hütte sowie einer Zuwendung der Universitätsgesellschaft aus dem Nachlass von Wilhelm Pelletier. Auch Professor Stefan Weber, Anwalt in Wien und Dozent am Europa-Institut, unterstützte das Team vor Ort tatkräftig. Des Weiteren unterstützten die Lehrstühle der Professoren Matusche-Beckmann, Beckmann, Borges und Martinek die Teilnahme.
Der Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot findet jährlich statt. Organisiert wird er durch den Verein zur Veranstaltung und Förderung des Willem C. Vis international Commercial Arbotration Moot in Zusammenarbeit mit UNCITRAL (United Nations Comission on International Trade Law), renommierten Schiedsinstitutionen und der Rechtswissenschaftlichen Fakultät in Wien. Schiedsrichter des Wettbewerbs sind Richter, Anwälte und Professoren aus der ganzen Welt.
Kontakt:
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. em. Helmut Rüßmann
Tel.: (0681) 3024404
E-Mail: ruessmann@mx.uni-saarland.de
http://ruessmann.jura.uni-saarland.de/vis-moot/
Die Jura-Studenten wurden beim internationalen Vis-Moot ausgezeichnet (v.l.n.r.: Jyotsna Chowdhury, ...
Foto: Anna Marie Faymonville
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