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Wissenschaft
Der Anteil von Frauen in Führungspositionen ist nach wie vor vergleichsweise gering. So bedeutet die Gründung einer Familie in den Naturwissenschaften noch viel zu häufig den Karrierebruch für vielversprechende Wissenschaftlerinnen. Um Familie und Karriere leichter zu vereinbaren, werden jährlich drei UNESCO-L'Oréal-Preise an exzellente Wissenschaftlerinnen vergeben. In diesem Jahr erhält Dr. Irina Dudanova die begehrte Auszeichnung. Am Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried untersucht die Mutter einer sieben Monate alten Tochter mit ihrer Projektgruppe Proteinablagerungen, die bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson oder Huntington zu finden sind.
Familie und Karriere zu vereinbaren ist häufig ein schwieriges Unterfangen. Dies gilt ganz besonders in der Wissenschaft, wo zeitliche Lücken in den veröffentlichten Forschungsergebnissen spätere Berufschancen negativ beeinflussen können. Damit besonders begabte Wissenschaftlerinnen mit Kindern der deutschen Spitzenforschung erhalten bleiben, vergeben die Deutsche UNESCO-Kommission und L’Oréal Deutschland, in Partnerschaft mit der Christiane Nüsslein-Volhard-Stiftung, jährlich drei FOR WOMEN IN SCIENCE – Preise im Wert von 20.000 Euro. Der Preis beinhaltet eine monatliche Entlastung für Haushalt und Kinderbetreuung, ein individuelles Karriere-Förderprogramm und eine Unterstützung für die Forschungseinrichtung der Preisträgerin zur Einrichtung familienfreundlicher Projekte. Dies soll es herausragenden jungen Naturwissenschaftlerinnen erleichtern eine Familie zu gründen und trotzdem ihre wissenschaftliche Karriere weiter voranzutreiben.
Preisträgerin 2016 ist Irina Dudanova. Die promovierte Neurobiologin leitet die Projektgruppe "Molekulare Mechanismen der Neurodegeneration" am Max-Planck-Institut für Neurobiologie. Mit ihrem Team untersucht die 34-jährige Wissenschaftlerin pathologische Proteinablagerungen, die sich bei neurodegenerativen Erkrankungen im Gehirn finden. Wie sich die Proteinablagerungen auf die zellulären Vorgänge auswirken, und wie sie letztendlich zum Absterben von Nervenzellen führen, sind zwei der Fragen, denen die Wissenschaftler nachgehen. Im Forschungsverbund mit Rüdiger Klein, in dessen Abteilung Irina Dudanova arbeitet, und drei Direktoren des Max-Planck-Instituts für Biochemie, wollen die Wissenschaftler die Ursachen von Neurodegeneration verstehen. Das interdisziplinäre Forschungsprojekt „ToPAG“ (Toxic Protein AGgregation in neurodegeneration) wird von der EU mit 13,9 Millionen Euro gefördert.
Irina Dudanova ist bereits die zweite Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Neurobiologie, die diese begehrte Auszeichnung erhält. 2008 wurde Corette Wierenga aus der Abteilung von Tobias Bonhoeffer mit einem For Women in Science – Preis ausgezeichnet.
Irina Dudanova studierte Medizin an der Petrozavodsk State University (Russland). Für ihre weiteren Studien kam sie 2002 an die Georg-August Universität Göttingen, wo sie 2007 ihre Doktorarbeit abschloss. Im Anschluss kam sie ans Max-Planck-Institut für Neurobiologie, wo sie in der Abteilung Moleküle – Signale – Entwicklung unter der Leitung von Prof. Rüdiger Klein arbeitet. Seit 2013 leitet Irina Dudanova ihre eigene Projektgruppe innerhalb der Abteilung.
http://www.neuro.mpg.de/dudanova - Webseite der Arbeitsgruppe von Irina Dudanova (Englisch)
http://www.fwis-programm.de - Webseite von FOR WOMEN IN SCIENCE
Irina Dudanova erhält den FÜR FRAUEN IN DER FORSCHUNG Preis 2016.
(c) MPI für Neurobiologie / Schorner
None
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students, all interested persons
Biology, Medicine, Social studies
transregional, national
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German
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