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Wissenschaft
Fanatische Fußball-Fans und Ultras haben nicht den besten Ruf in der Öffentlichkeit. In einem neuen Buch skizzieren die Würzburger Sportwissenschaftler Gabriel Duttler und Boris Haigis den kulturellen Charakter der Ultrabewegung.
"Das Bild, das von Ultras medial gezeichnet wird, ist oftmals einseitig und negativ“, sagen Gabriel Duttler und Boris Haigis. Deshalb haben die beiden jetzt ein Buch geschrieben, das zeigen soll: Ultra-Fans sind mehr als nur Gewalttäter und Unruhestifter. Gabriel Duttler ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Sportwissenschaft der Universität Würzburg, Boris Haigis Rechtsanwalt in einer Würzburger Kanzlei. Beide sind darüber hinaus Mitglied des Instituts für Fankultur, einer Forschungseinrichtung, die der Würzburger Sportwissenschaftler Professor Harald Lange ins Leben gerufen hat.
„Ultras – Eine Fankultur im Spannungsfeld unterschiedlicher Subkulturen“, heißt das Werk, mit dem Duttler und Haigis die Kultur der Ultrabewegung in den Fokus der Öffentlichkeit rücken wollen: „Die kulturellen Aspekte ihres Fan-Seins geraten oft in den Hintergrund, sind aber wichtige Bestandteile ihrer Sozialisation.“
Interdependenzen mit anderen Subkulturen
Darüber hinaus widmen sich die Autoren der Frage, inwiefern sich die Ultra-Szene mit anderen Subkulturen überschneidet beziehungsweise gegenseitige Beeinflussungen vorliegen. Im Fokus stehen dabei beispielsweise Berührungspunkte zu Hip-Hop, Punk und Graffiti. „Überschneidungsbereiche sind zwar in den Städten sichtbar oder in der Musik hörbar, werden aus unserer Sicht bislang zu selten medial oder akademisch aufgegriffen“, finden die beiden Wissenschaftler.
Neue Perspektiven
Mit ihrer Publikation soll sich das nun ändern: „Sie eröffnet die Perspektive, in Zukunft vermehrt vergleichende Studien im Kontext von Fan- und Subkulturen durchzuführen“, sagt Duttler. Auf diese Weise könne man sich dem übergreifenden Wesen und den Kernelementen des Fan-Seins annähern. Gleichwohl wollen die beiden Autoren nicht nur den wissenschaftlichen Ansätzen Raum geben, sondern „insbesondere auch eine szenennahe Betrachtung“ anstellen. Diese soll durch Interviews mit Szenenmitgliedern und ausgewählten Experten eingefangen werden.
Das Buch
Print, 320 Seiten, kart., ISBN 978-3-8376-3060-2, 29,99 Euro. E-Book (PDF), 320 Seiten, ISBN 978-3-8394-3060-6, 26,99 Euro
Kontakt
Gabriel Duttler, Institut für Sportwissenschaft, T (0931) 31-88910, gabriel.duttler@uni-wuerzburg.de
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Social studies, Sport science
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
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