idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/25/2016 10:39

Forschungsprojekt widmet sich „heißen Orten“ und „heißen Momenten“ in der Lachgasbildung

Ingrid Rieck Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Lachgas (Distickstoffmonoxid) gilt als starkes Treibhausgas, es ist fast 300-mal so treibhauswirksam wie Kohlendioxid. Rund 75% der Lachgasemissionen kommt in Deutschland aus der Landwirtschaft. Im Rahmen eines neuen Forschungsprojekts von Prof. Nicole Wrage-Mönnig, Professorin für Grünland und Futterbauwissenschaften an der Uni Rostock, soll der Aspekt der Lachgasbildung nun intensiver erforscht und erstmals die Heterogenität im Boden gezielt erfasst werden. Mit anderen Worten: Um bessere Vorhersagen zur Lachgasbildung treffen zu können, gehen Wissenschaftler der Frage nach, wo und wann welche Mengen an Lachgas im Boden wie produziert werden.

    „Heiße Orte und heiße Momente: wie beeinflusst die räumliche und zeitliche Heterogenität im Boden die Bildung des Treibhausgases Lachgas?“ - so der Name des Projekts, das vorerst bis April 2019 läuft und für das der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät Fördergelder in Höhe von rund 250.000 Euro bewilligt wurden. Insgesamt zwölf Universitäten und Forschungseinrichtungen werden bei diesem interdisziplinären Vorhaben von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert, bei dem neben Agrarwissenschaftlern, Physiker, Chemiker, Mikrobiologen und Mathematiker gemeinsam forschen.

    „Heiße Orte“ umschreibt dabei Teile des Bodens mit einer hohen Bodenaktivität z. B. aufgrund des dort vorhandenen Nitrats oder organischen Materials. Mit den „heißen Momenten“ wird die zeitliche Spanne erfasst, in der diese Bodenaktivitäten vonstattengehen. Eine verbesserte Modellierung der Bodeneigenschaften, die die Forschergruppe anstrebt, könnte künftig u. a. dabei unterstützen, sehr konkrete Bewirtschaftungs-Empfehlungen für Landwirte zu formulieren.
    „Momentan sind wir allerdings noch recht weit vom Landwirt entfernt“, räumt Prof. Nicole Wrage-Mönnig ein. „Wir befassen uns zunächst mit Grundlagenforschung, um ein besseres Prozessverständnis zu erhalten und um bestehende Modelle zur Vorhersage der Lachgasbildung weiterzuentwickeln. Die Treffsicherheit der derzeitigen Modelle ist noch nicht allzu hoch.“

    Gemeinsam mit ihrem Team wird Prof. Wrage-Mönnig in den kommenden Monaten mit neuesten Methoden Bodenproben messen, auswerten und mathematische Berechnungen erstellen. Dabei kommt ein neues hochmodernes Gerät zum Einsatz – das sogenannte Isotopenverhältnismassenspektrometer. Dieses Gerät erlaubt unter anderem eine Unterscheidung verschiedener mikrobieller Prozesse der Lachgasbildung, die gleichzeitig im Boden stattfinden. Die Umsetzungsprozesse im Boden können mit dem neuen Isotopenverhältnismassenspektrometer wesentlich besser verfolgt werden.

    Nicole Wrage-Mönnig hat seit August 2014 die Professur für Grünland und Futterbauwissenschaften an der Uni Rostock inne. Im vergangenen Jahr wurde sie als erste Frau an die Spitze der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft Grünland und Futterbau gewählt, die seit 1950 besteht.

    Kontakt:
    Universität Rostock
    Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät
    Grünland und Futterbauwissenschaften
    Prof. Dr. Nicole Wrage-Mönnig
    T: 0381 498 3140
    nicole.wrage-moennig@uni-rostock.de
    http://www.auf-gf.uni-rostock.de/


    Images

    Prof. Nicole Wrage-Mönnig und ihr Team forschen an Modellen zur Vorhersage von Lachgasbildung im Boden.
    Prof. Nicole Wrage-Mönnig und ihr Team forschen an Modellen zur Vorhersage von Lachgasbildung im Bod ...
    (Uni Rostock/T. Rahr)
    None

    Prof. Nicole Wrage-Mönnig, Andreas Kaufmann (Technik), Sebastian Fiedler (wiss. Mitarbeiter) und Jim Keenan (Technik) vor dem neuen Isotopenverhältnismassenspektrometer
    Prof. Nicole Wrage-Mönnig, Andreas Kaufmann (Technik), Sebastian Fiedler (wiss. Mitarbeiter) und Jim ...
    (Uni Rostock/T. Rahr)
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Environment / ecology, Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Research projects, Science policy
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).