idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/29/2016 10:21

Spintronik für künftige energieeffiziente Informationstechnologien

Dr. Ina Helms Kommunikation
Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie GmbH

    Spin-Ströme in Topologischen Isolatoren kontrolliert

    Ein internationales Team um den HZB-Forscher Jaime Sánchez-Barriga hat gezeigt, wie sich in Proben aus einem Topologischen Isolator-Material spinpolarisierte Ströme gezielt in Gang setzen lassen. Zudem konnten sie die Ausrichtung der Spins in diesen Strömen kontrollieren. Damit demonstrierten sie, dass sich diese Materialklasse dafür eignet, mithilfe von Spins Daten zu verarbeiten.

    Die Arbeit ist in der renommierten Zeitschrift Physical Review B erschienen und wurde als "Editor's Suggestion" ausgezeichnet.

    Künftige Informationstechnologien sollen Daten mit deutlich weniger Einsatz von Energie verarbeiten. Eine spannende Materialklasse dafür sind Topologische Isolatoren. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Elektronen an der Oberfläche extrem beweglich sind und das Material dort leitfähig ist. Im Innern ist es dagegen ein Isolator, dort leitet es keinen Strom.

    Da Elektronen gleichzeitig auch ein magnetisches Moment tragen (Spin), könnten Topologische Isolatoren auch „spintronische“ Bauelemente ermöglichen: diese basieren nicht mehr wie Halbleiterbauelemente auf der Bewegung von Ladungsträgern wie Elektronen, sondern auf dem Transport oder der Manipulation ihrer Spins. Um damit zu schalten, wird deutlich weniger Energie benötigt.

    Nun hat ein internationales Team um den HZB-Physiker Jaime Sánchez-Barriga gezeigt, wie sich in Topologischen Isolatoren die Spins der Elektronen ausrichten und kontrollieren lassen. Sie untersuchten Proben aus dem Topologischen Isolator Antimon-Tellurid mit zirkular polarisiertem Laserlicht. Über die „Drehrichtung“ des Laserlichts konnten sie Elektronen-Ströme mit parallel ausgerichteten Spins (spinpolarisiert) gezielt in Gang setzen und lenken. Zudem gelang es ihnen, die Ausrichtung der Spins zu verändern. Am Team waren Experimentatoren vom Berliner Max-Born-Institut, der Lomonossow Universität Moskau und Theoretiker von der LMU München beteiligt. Die Arbeit ist in der renommierten Zeitschrift Physical Review B erschienen und wurde als "Editor's Suggestion" ausgezeichnet.

    „Wenn man magnetisch dotierte topologische Isolatoren verwenden würde, könnte man die Spininformation vermutlich auch speichern“, erklärt Oliver Rader, der am HZB die Abteilung für grüne Spintronik leitet. „Um das zu untersuchen und dabei auch insbesondere das dynamische Verhalten der magnetischen Momente zu erkunden, werden aber ultrakurze
    Lichtpulse im weichen Röntgenbereich benötigt. Mit dem geplanten Upgrade der Synchrotronquelle BESSY II zu BESSY VSR können solche Experimente in Zukunft zum Standard werden.“

    Zur Publikation:

    Ultrafast spin-polarization control of Dirac fermions in topological insulators, J. Sánchez-Barriga, E. Golias, A. Varykhalov, J. Braun, L. V. Yashina, R. Schumann, J. Minár, H. Ebert, O. Kornilov, and O. Rader
    Phys. Rev. B 93, 155426
    DOI: http://dx.doi.org/10.1103/PhysRevB.93.155426

    BILDUNTERSCHRIFT:
    Die Skizze zeigt die charakteristische Spin-Ausrichtung (Pfeile) von Elektronen in einem topologischen Isolator (unten). Ein zirkular polarisierter Laserpuls dreht die Spins aus der Oberflächenebene der Probe heraus (Mitte). Dies lässt sich mit einem linear polarisierten zweiten Puls nachweisen (oben).

    Kontakt:

    Dr. Jaime Sánchez-Barriga
    E-Mail: jaime.sanchez-barriga@helmholtz-berlin.de

    apl. Prof. Dr. Oliver Rader
    E-Mail: rader@helmholtz-berlin.de

    Pressekontakt:
    Dr. Antonia Rötger
    E-Mail: antonia.roetger@helmholtz-berlin.de


    More information:

    http://www.helmholtz-berlin.de/pubbin/news_seite?nid=14443&sprache=de&ty...
    https://journals.aps.org/prb/abstract/10.1103/PhysRevB.93.155426
    https://journals.aps.org/prb/


    Images

    Bildunterschrift siehe Fließtext
    Bildunterschrift siehe Fließtext
    Source: HZB


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Energy, Information technology, Physics / astronomy
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).