idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/27/2016 11:41

11 Millionen Euro für die Erforschung von Magnetfeldsensoren für die medizinische Diagnostik

Dr. Boris Pawlowski Presse, Kommunikation und Marketing
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

    Großer Erfolg für die Spitzenforschung: Uni Kiel erhält neuen Sonderforschungsbereich

    Die Erforschung höchstempfindlicher Magnetfeldsensoren ist seit einigen Jahren ein thematischer Schwerpunkt der Nanoforschung an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). Am Mittwoch, 25. Mai, bewilligte die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) mit dem Sonderforschungsbereich (SFB) 1261 „Magnetoelectric Sensors: From Composite Materials to Biomagnetic Diagnostics“ einen weiteren Meilenstein in dieser Entwicklung.

    Für zunächst vier Jahre erhalten die Forscherinnen und Forscher in einer ersten Förderperiode rund 11 Millionen Euro, um Magnetfeldsensoren für den Einsatz bei biomagnetischen Diagnosen zu erforschen.

    „Im neuen SFB versprechen wir uns durch die stark interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Physik, Materialwissenschaft, Elektrotechnik und Medizin die Erforschung ganz neuartiger Magnetfeldsensorkonzepte, die speziell auf wissenschaftliche und diagnostische Fragestellungen in Neurologie und Kardiologie ausgelegt sind“, beschreibt der Sprecher des SFBs Professor Eckhard Quandt die inhaltliche Zielsetzung der Initiative. Dadurch werde auch der Wissenschaftsstandort Kiel insgesamt gestärkt: 26 neue Stellen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden geschaffen. Zusätzlich werde die Forschungskooperation in der Region durch die Zusammenarbeit von Universität, Universitätsklinikum und Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie in Itzehoe (ISIT) ausgebaut, so Quandt.

    „Diese neue interdisziplinäre Initiative stärkt damit spürbar unseren Forschungsschwerpunkt Nanowissenschaften und Oberflächenforschung“, betont CAU-Präsident Professor Lutz Kipp. „Ihre potenziellen Anwendungsbereiche in der medizinischen Diagnostik machen deutlich, wie lohnend die Investition in diese Forschung ist. Die erneute Millionen-Förderung ist dabei ein beeindruckender Beleg für die hervorragenden Voraussetzungen, die wir in den vergangenen Jahren in Kiel und an der CAU für die Erforschung nanotechnologischer und oberflächenwissenschaftlicher Fragestellungen geschaffen haben. Dieser Erfolg ist auch eine wichtige Grundlage für neue Ideen der Kieler Universität in der kommenden Exzellenzinitiative.“

    Konkret geht es den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im neuen SFB 1261 um die Aufzeichnung von Gehirn- und Herzströmen über deren Magnetfelder. Durch vorherige Forschungsarbeiten konnte die Detektionsgrenze bereits soweit verbessert werden, dass biomagnetische Signale des Gehirns oder des Herzens inzwischen im Bereich der Messbarkeit liegen. Als Ergänzung oder Alternative zu den etablierten elektrischen Messungen – zum Beispiel der Elektroenzephalographie (EEG) oder der Elektrokardiographie (EKG) – versprechen magnetische Messungen eine verbesserte Diagnose zum Beispiel in Bezug auf die räumliche Auflösung und/oder bei Langzeituntersuchungen.

    Dies ist zwar bereits heute möglich, jedoch sind die Messungen bisher mit erheblichem Aufwand verbunden, so dass diese Techniken nahezu keinen Eingang in die medizinische Praxis gefunden haben. Um die Ergebnisse nicht zu verfälschen, müssen nämlich äußere Magnetfelder stark abgeschirmt und herkömmliche biomagnetische Schnittstellen extrem aufwändig auf zirka -270 Grad Celsius gekühlt werden. Die neuen Sensoren, die die Forschenden im SFB 1261 entwickeln wollen, sollen dagegen ohne aufwändige Kühlung und langfristig sogar ohne Abschirmung auskommen. Perspektivisch könnten diese Sensoren dann zum Beispiel eingesetzt werden, um pathologische Hirnaktivität zu entdecken und damit bedarfsgesteuert Hirnareale zur Behandlung epileptischer Anfälle oder Parkinson-Symptome zu stimulieren.

    Voraussetzung hierfür sind neue Signalverarbeitungsstrategien und höchstempfindliche Sensoren für extrem kleine Magnetfelder. An deren Entwicklung, angefangen bei den physikalischen Grundlagen über die Herstellung und Charakterisierung bis hin zur Anwendbarkeit in Kardiologie, Neurologie, Neuropädiatrie und Medizinischer Psychologie, sind an der CAU die Technische, die Mathematisch-Naturwissenschaftliche und die Medizinische Fakultät beteiligt. Weitere Partner sind das UKSH und das Fraunhofer Institut für Siliziumtechnologie in Itzehoe.

    Bilder stehen zum Download bereit:
    http://www.uni-kiel.de/download/pm/2016/2016-172-1.jpg
    Professor Eckhard Quandt ist der Sprecher des neuen Sonderforschungsbereiches 1261 an der Uni Kiel.
    Foto/Copyright: Claudia Eulitz/Uni Kiel

    http://www.uni-kiel.de/download/pm/2016/2016-172-2.jpg
    Rund 11 Millionen Euro erhält die Universität Kiel in den kommenden vier Jahren für die Erforschung neuartiger biomagnetischer Sensoren.
    Foto/Copyright: Christine Kirchhof

    Kontakt:
    Professor Dr.-Ing. Eckhard Quandt
    Institut für Materialwissenschaft der CAU
    Lehrstuhl für Anorganische Funktionsmaterialien
    E-Mail: eq@tf.uni-kiel.de

    Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
    Presse, Kommunikation und Marketing, Dr. Boris Pawlowski
    Postanschrift: D-24098 Kiel, Telefon: (0431) 880-2104, Telefax: (0431) 880-1355
    E-Mail: presse@uv.uni-kiel.de, Internet: www.uni-kiel.de
    Twitter: www.twitter.com/kieluni, Facebook: www.facebook.com/kieluni


    More information:

    http://www.uni-kiel.de/pressemeldungen/index.php?pmid=2016-172-sfb1261


    Images

    Professor Eckhard Quandt ist der Sprecher des neuen Sonderforschungsbereiches 1261 an der Uni Kiel.
    Professor Eckhard Quandt ist der Sprecher des neuen Sonderforschungsbereiches 1261 an der Uni Kiel.
    Source: Foto/Copyright: Claudia Eulitz/Uni Kiel

    Rund 11 Millionen Euro erhält die Universität Kiel in den kommenden vier Jahren für die Erforschung neuartiger biomagnetischer Sensoren.
    Rund 11 Millionen Euro erhält die Universität Kiel in den kommenden vier Jahren für die Erforschung ...
    Source: Foto/Copyright: Christine Kirchhof


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Materials sciences, Mechanical engineering, Medicine
    transregional, national
    Research projects, Science policy
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).