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Theologen der Uni Jena veranstalten am 3. Juni eine öffentliche Tagung über Johann Major
Jena zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges – wie sah das Leben in Politik, Kirche und Gesellschaft aus? Bei einer interdisziplinären Tagung im Kleinen Rosensaal der Universität Jena (Fürstengraben 27) soll dieser und weiteren Fragen am Freitag (3. Juni) nachgegangen werden. Im Mittelpunkt steht dabei Johann Major (1564-1654), dessen Wirksamkeit in Jena von 1605 bis 1654 die gesamte Kriegsdauer umspannte. Vier Mal war Johann Major Rektor der Universität Jena. Er lehrte als Professor der Theologie, er war lange Jahre Superintendent und er agierte während des Dreißigjährigen Krieges als Kirchenpolitiker.
„Wir werden ein facettenreiches Bild dieses Mannes zeichnen, das zugleich einen exemplarischen und eindrücklichen Einblick in die Sozialgeschichte des 17. Jahrhunderts bietet“, sagt Prof. Dr. Katharina Bracht, die an der Universität Jena Kirchengeschichte lehrt. Nicht nur musste Major selbst seine beiden Ehefrauen und neun seiner zwölf Kinder begraben, sondern er hielt auch zahlreiche Leichenpredigten für andere Verstorbene, die heute eine wertvolle Quelle u. a. für die damaligen Lebens- und Sterbensverhältnisse sind.
Bracht richtet die eintägige Veranstaltung gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Kirchengeschichte und der Gesellschaft für Thüringische Kirchengeschichte aus. Finanziell wird die Tagung „Johann Major (1564-1654) Professor der Theologie, Superintendent und Kirchenpolitiker im 30-jährigen Krieg“ von der Friedrich-Christian-Lesser-Stiftung gefördert. Sie beginnt am 3. Juni um 10 Uhr und geht bis etwa 17 Uhr.
Johann Major gilt als Nestor der sogenannten Johanneischen Triga, bestehend aus Major, Johann Gerhard und Johann Himmel, eines Kreises von drei bedeutenden Jenaer Theologieprofessoren des Frühbarocks. Bei der Tagung wird Andreas Lesser von der Lesser-Stiftung aus München über Biographie und Familie Majors referieren. Der Kirchenhistoriker Prof. Dr. Christopher Spehr (Universität Jena) spricht über Johann Major und seine Zeit, die Jenaer Kunsthistorikerin Babett Forster stellt das Rektorenbildnis des Theologen vor, das sich im Besitz der Universität Jena befindet.
Dr. Daniel Gehrt von der Forschungsbibliothek Gotha wird über Major und das Reformationsjubiläum 1617 in Jena sprechen. Der Historiker Marcus Stiebing (Universität Jena) wird danach fragen, ob Major als Politikberater tätig war, und der Theologe Tommy Drexel (Universität Jena) stellt Johann Major als Prediger vor. Im letzten Vortrag der Tagung referiert die Patristikerin Katharina Bracht über Johann Majors Leichenpredigten und die Kirchenväter-Rezeption darin.
„Wir unternehmen eine Zeitreise in die Vergangenheit und werden von dorther bereichert auch unser heutiges Leben in Jena in einem neuen Licht sehen“, sagt Katharina Bracht. Wer mag, kann daran teilhaben: Die Tagung über Major und seine Zeit ist öffentlich, interessierte Gäste sind willkommen; der Eintritt ist frei.
Das Programm im Internet: www.theologie.uni-jena.de/Johann_Major.
Kontakt:
Prof. Dr. Katharina Bracht
Theologische Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Fürstengraben 6, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 941135
E-Mail: Katharina.Bracht[at]uni-jena.de
http://www.uni-jena.de
http://www.theologie.uni-jena.de/Johann_Major
Prof. Dr. Katharina Bracht von der Universität Jena.
Foto: Anne Günther/FSU
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Criteria of this press release:
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History / archaeology, Religion
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German
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